Studie: KI revolutioniert Lagerprozesse und Arbeitskräfte

27.11.2025 14:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
WMS Lager KI
Generative KI treibt Produktivität in Logistikzentren an (Symbolbild)
© Foto: WS Studio 1985/stock.adobe.com (Generiert mit KI)

Eine Studie von Mecalux und MIT zeigt: KI steigert Effizienz, optimiert Lagerprozesse und schafft neue Jobs in globalen Logistikzentren.

Eine aktuelle Studie von Mecalux und dem Intelligent Logistics Systems Lab (ILS) des MIT zeigt, dass KI und Automatisierung in Lagern zunehmend die Norm werden. Befragt wurden über 2.000 Logistikexperten aus 21 Ländern. Die Untersuchung belegt, dass KI und maschinelles Lernen längst keine experimentellen Tools mehr sind, sondern entscheidende Faktoren für Produktivität, Präzision und effiziente Arbeitsprozesse.

Mehr als 90 % der Lager, die auf KI oder fortschrittliche Automatisierung setzen, erreichen bereits eine hohe Reife. Über die Hälfte der Unternehmen arbeitet zunehmend oder vollständig automatisiert – besonders große Firmen mit komplexen Netzwerken. KI unterstützt die täglichen Abläufe, darunter Bestandsmanagement, Kommissionierung, Wartung, Sicherheitsüberwachung und Arbeitsplanung.

Laut Javier Carrillo, CEO von Mecalux, verschaffen intelligente Lager ihren Betreibern Vorteile bei Volumen, Genauigkeit und Flexibilität. Gerade in Hochzeiten, wie etwa am Black Friday, profitieren Unternehmen von schnelleren, zuverlässigeren und widerstandsfähigeren Prozessen.

Die Studie zeigt zudem, dass Investitionen in KI sich meist innerhalb von zwei bis drei Jahren amortisieren. Durchschnittlich fließen zwischen 11 % und 30 % des Lagertechnologie-Budgets in KI-Projekte. Die Rendite ergibt sich aus höherer Bestandsgenauigkeit, Effizienzsteigerungen, Fehlerreduzierung und verbesserter Arbeitsleistung.

Trotz der Fortschritte stehen Unternehmen vor Herausforderungen bei der Integration von KI. Laut Dr. Matthias Winkenbach (MIT) liegt die größte Hürde in der nahtlosen Verbindung von Menschen, Daten und bestehenden Systemen. Hindernisse sind fehlende technische Expertise, Integration, Datenqualität und Kosten. Gleichzeitig betonen die Unternehmen, dass geeignete Tools, klare Roadmaps, größere Budgets und interne Erfahrung entscheidend für eine erfolgreiche Einführung sind.

Die Studie widerlegt außerdem die Befürchtung, KI könnte menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Vielmehr steigert intelligente Automatisierung Produktivität und Zufriedenheit. Über 75 % der Unternehmen berichten von einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit, und mehr als die Hälfte erhöhte die Zahl der Beschäftigten. Neue Berufe entstehen, darunter KI-/ML-Ingenieure, Automatisierungsspezialisten, Prozessoptimierungsexperten und Datenanalysten.

Mit Blick auf die Zukunft planen nahezu alle Befragten, ihre KI-Aktivitäten in den nächsten zwei bis drei Jahren auszubauen. 87 % erhöhen ihre KI-Budgets, 92 % führen neue Projekte durch oder planen diese. Ein besonderer Fokus liegt auf generativer KI (genAI), die für automatisierte Dokumentation, Prozessoptimierung und Codegenerierung eingesetzt wird. Laut Winkenbach ist genAI ein entscheidender Wertschöpfungstreiber, da sie traditionelle ML-Funktionen ergänzt und die Effizienz der Lagerprozesse steigert.

Die Studie verdeutlicht, dass Lager nicht nur automatisiert werden, sondern sich zu intelligenten Systemen entwickeln. KI unterstützt Mitarbeiter, erhöht die Leistungsfähigkeit und ermöglicht neue Funktionen in globalen Lieferketten.

Über das MIT Center for Transportation & Logistics (CTL): Seit 1973 forschen dort über 80 interdisziplinäre Experten an praxisnahen Lösungen für die Lieferkettenbranche.


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