Who is Who Logistik: Warum 2026 zum Schlüsseljahr wird

Stillstand ist Rückschritt. Doch wo anfangen- angesichts der unzähligen Herausforderungen, die aktuell in der deutschen Wirtschaft anstehen? Wir haben uns deshalb umgehört: Hier äußern sich prominente Unternehmens-Chefs und Branchenvertreter, welche wichtigen Themen Entscheider in der Logistik im Jahr 2026 auf der Agenda haben sollten. Eine Quelle der Inspiration für jeden, der auf der Suche nach neuen Lösungswegen in der Logistik ist. Wichtig ist nur, sich die Zuversicht zu bewahren und sich auf den Weg zu machen. BVL: "Künstliche Intelligenz wird 2026 unverzichtbar" 2026 wird ein Jahr, in dem die Logistikbranche entscheidende Weichen stellen muss. Volatilität, steigende Kundenerwartungen und die Notwendigkeit, Silos aufzubrechen, bestimmen das Handeln in unserer neuen multilateralen Welt. Orchestrierung statt Isolation lautet die Devise: Nur durch funktionsübergreifende Zusammenarbeit und Echtzeitabstimmung lassen sich Märkte agil bedienen. Transparenz entlang der gesamten Lieferkette wird zum Schlüssel - Daten müssen nahtlos fließen, um schnelle Entscheidungen zu ermöglichen. Künstliche Intelligenz wird dabei zum Gamechanger und 2026 unverzichtbar: Sie automatisiert Routineaufgaben, liefert präzise Einblicke und beschleunigt Entscheidungen. Mit KI können wir von isolierten Prozessen zu orchestrierter Agilität wechseln. Die Zukunft gehört denen, die Silos auflösen und Synergien schaffen. 2026 ist das Jahr, um Logistik neu zu denken. GO!: "Wir stellen ab 2026 alle GO!-Transporte klimaneutral auf" Ab dem 1. Januar 2026 stellen wir alle GO!-Transporte nachhaltig auf - das ist ein zentraler Meilenstein für uns und unsere Kunden. Dabei setzen wir auf emissionsarme Fahrzeuge, optimierte Routenführung und CO2-Kompensation - mit dem Ziel, langfristig eine nachhaltige Lieferkette zu etablieren. Parallel investieren wir in Digitalisierung, Automatisierung und IT-Sicherheit, um Effizienz, Transparenz und Resilienz nachhaltig zu steigern. Innovationen entstehen bei uns stets mit Blick auf den Kundennutzen. Als starkes Netz setzen wir auch 2026 auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine Unternehmenskultur, in der unsere Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und Zukunft aktiv mitgestalten. Unser Anspruch: nachhaltiges Wachstum durch intelligente Technologien, verlässliche Prozesse und ein engagiertes Team, das Wandel lebt. BPEX: "KEP arbeitet an belastbaren, lernfähigen Strukturen" Der Strukturwandel der Logistik ist in vollem Gange und wird sich 2026 beschleunigen, getrieben von Technologie, Nachhaltigkeit und geopolitischen Veränderungen. Die KEP-Branche entwickelt sich von reiner Effizienzorientierung hin zu strategischer Widerstandsfähigkeit. Entscheider arbeiten an belastbaren und lernfähigen Strukturen - durch den gezielten Einsatz von Automatisierung und KI. Zudem gehört Nachhaltigkeit zum Selbstverständnis der Branche und wird noch stärker zum Innovationstreiber: durch effiziente Prozesse, alternative Antriebe und ressourcenschonende Lieferketten. Inmitten geopolitischer Verschiebungen bleibt Kooperation der Schlüssel zwischen Firmen, Branchen und Politik. Wer vorausschaut, versteht Logistik nicht nur als Bewegung von Gütern. Sie wird zur Infrastruktur einer vernetzten, anpassungsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft. DVF: "Fokus auf CO2, Fachkräfte und Digitalisierung" Der Dekarbonisierungsdruck steigt: Der CO2-Footprint von Flotten, Logistikketten und -standorten schlägt sich unmittelbar in der Unternehmensbilanz nieder. Die Tools zum CO2-Accounting müssen das abbilden. Der Return on Investment (ROI)dafür kommt spät, aber es lohnt sich, Vorreiter zu sein. Kollaborative digitale Lösungen verdienen Vertrauensvorschuss. Sie bieten Kapazitätsoptimierung, Slotsteuerung in Logistikhubs oder den Datenabgleich mit Behörden. Mit digitalen Identitäten für Personen und Unternehmen rückt Verwaltungseffizienz näher. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel aktuell. Erfolgreiche Strategien kombinieren Standortmarketing, Kooperationen mit Schulen und Hochschulen sowie internationale Rekrutierung. Best Practices setzen hier auf direkte Kontakte mit den Herkunftsländern, betriebliche Willkommenskultur und Hilfe beim gesellschaftlichen Onboarding. Dachser: "Ziel ist, die Präsenz außerhalb Europas zu stärken" Unsere Mission ist klar: Wir wollen bis 2030 der weltweit integrierteste Logistikdienstleister werden. Wir werden daher auch 2026 investieren - in das Wachstum unserer europäischen Lebensmittellogistik, in unser Stückgutnetz mit den neuen und erweiterten Standorten in Ingolstadt, Unna, Waddinxveen oder Parma, in die Integration unserer Zukäufe, in unsere Klimaschutzaktivitäten wie etwa unsere drei deutschen E-Mobility-Standorte und in die Digitalisierung, etwa mit dem weiteren Rollout unseres digitalen Zwillings @ILO. Im Jahr 2026 werden wir zudem weitere Weichen stellen, um unsere Präsenz außerhalb Europas zu stärken und diese Märkte über eine starke und effiziente Air & Sea-Organisation mit unserem europäischen Stückgutnetz verbinden. Je breiter wir uns auch global aufstellen, desto mehr Resilienz können wir unseren Kunden in schwierigen Zeiten bieten. BGL: "Zentrales Thema ist und bleibt der Fahrermangel" Der Fahrermangel ist und bleibt aus unserer Sicht das zentrale Thema der Logistik. Trotz vorliegender Vorschläge wird dagegen vonseiten der Politik immer noch zu wenig getan. Wenn - was wir alle hoffen - die Konjunktur wieder anzieht, dürfte uns der Fahrermangel noch härter treffen und sich in Transportkapazitäts-Engpässen manifestieren. Zugleich hemmt fehlende Planungssicherheit Investitionen und die Antriebswende. Persönlich haftende Familienunternehmer setzen die Existenz ihres Betriebs nicht leichtfertig aufs Spiel. Partnerschaft zwischen Verladern und Logistikdienstleistern wird sich auszahlen und in erhöhter Lieferfähigkeit niederschlagen. Darüber hinaus muss die verkehrsträgerübergreifende Zusammenarbeit nicht zuletzt wegen der desaströsen Zustände in der gesamten deutschen Verkehrsinfrastruktur weiter forciert werden. SupplyX: "Internationalisierung vorantreiben" Digitale Lösungen gehören in unserem Unternehmen SupplyX längst zum Alltag. Unser Ziel ist es, mit Technologie neue Wertschöpfung für unsere Kunden zu schaffen und Logistik vom Kostenfaktor zum Wachstumstreiber zu entwickeln. Das Jahr 2026 steht deshalb im Zeichen unserer neuen Kundenlösung "Ahead. By SupplyX", einer Plattform, die Bedarfe intelligent verknüpft und Lieferketten von der Produktion bis zum Point-of-Sale dynamischer steuert. Zugleich treiben wir die Internationalisierung unseres Unternehmens mit neuen Standorten und Teams voran, nah an unseren Kunden und Märkten. Wir stärken also unsere Rolle als Gestalter globaler Lieferketten und investieren in lernende Systeme, datenbasierte Entscheidungen und resiliente Netzwerke. DSLV: "Die Logistik steht 2026 unter 4D-Druck" Die 3D-Transformation - Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel - wird auch 2026 die Logistik prägen. Nachhaltigkeit bleibt Pflicht und Kür zugleich. Die Berichtspflichten sind für viele Firmen eine Bürde, Entlastung durch das EU-Omnibuspaket ist das Gebot der Stunde. Doch ESG-Bemühungen können sich auszahlen - bei Kreditfinanzierung, Auftragsvergabe und im Recruiting. Letzteres bleibt herausfordernd: Der demografische Wandel verschärft Engpässe auf fast allen Qualifikationsstufen. Zugleich befeuern die Mindestlohnerhöhung und das geplante Bundestariftreuegesetz den Druck auf Kosten. Effizienzgewinne durch Digitalisierung werden zum strategischen Imperativ. Hinzu kommt ein viertes D: Diversifizierung. Wer rasch auf geopolitische Verschiebungen reagiert und neue Handelsrouten erschließt, verwandelt Unsicherheit in Wachstumschancen. K+N: "Fokus ist unsere unternehmerische Resilienz" Wir stellen unsere unternehmerische Resilienz in den Fokus unseres täglichen wie strategischen Handelns. Ziel ist es dabei, die Lieferketten für unsere Kunden nachhaltig in stabile Strukturen zu überführen und uns zugleich als Organisation effizienter und flexibler aufzustellen. Um Resilienz wirksam zu entfalten, setzen wir auf Antizipationsfähigkeit: So können wir Marktveränderungen früh erkennen und zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Kontinuität ist für uns in Zeiten zunehmender Unsicherheiten der Erfolgsfaktor: Wir konzentrieren uns auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Mitarbeiter und verfolgen unsere Strategie "Roadmap 2026" konsequent weiter. Die Digitalisierung und der Aufbau eines digitalen Ökosystems sind wichtige Bestandteile davon. Wir stärken unsere Services durch gezielte Digitalisierung, sowohl auf Prozessbasis als auch in Transportplanung und -nachverfolgung. BLG Logistics: "Wir investieren gezielt in Zukunftsfelder" BLG Logistics ist mit den Geschäftsfeldern "Automobile", "Contract" und "Container" sehr solide aufgestellt. Wir modernisieren unsere Organisation stetig, steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit und verbreitern unsere Kundenbasis. Zudem investieren wir in Zukunftsfelder. So eröffnen asiatische Fahrzeugimporte neue Marktpotenziale - auch durch die Nachfrage nach technischen Services und integrierten Distributionslösungen. Auch im Bereich "Erneuerbarer Energien" sehen wir neue logistische Supply Chains entstehen. BLG zeichnet die enge Verbindung von Kontraktlogistik und Hafenumschlag aus. Als Unternehmen mit fast 150 Jahren Geschichte wissen wir, was es heißt, bei Gegenwind Kurs zu halten. Eine gesunde Mischung aus strategischer Klarheit und hanseatischer Gelassenheit ist Teil unserer DNA. Das hilft uns, Herausforderungen der Gegenwart mit Zuversicht und Tatkraft anzugehen. Mosolf: "Gezielter Ausbau des internationalen Netzes" Unser Ziel ist es, durch den gezielten Ausbau unseres internationalen Netzwerks neue Märkte zu erschließen und zusätzliche Wertschöpfung im Unternehmen zu generieren. Im Fokus stehen hier für die Mosolf Group insbesondere Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA. Mit den passenden Produkten in relevanten Märkten, an entscheidenden Schnittstellen und mit kompetenten Kooperationspartnern treiben wir unsere Unternehmensentwicklung nachhaltig voran. Im Vordergrund stehen die Rentabilität und die Beseitigung von Ineffizienzen entlang der Lieferketten. Durch strategische Allianzen und die logistische Erweiterung unserer Marktaktivitäten entstehen Synergien, die unsere Präsenz stärken und die globale Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens langfristig sichern. BWVL: "Eigenlogistik 2026: Effizienz und Klimaschutz vereinen" 2026 stehen für Eigenlogistiker und Verlader vor allem diese Themen im Fokus: die Dekarbonisierung und CO2-Bilanzierung entlang der gesamten Lieferkette, insbesondere durch den verstärkten Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge, alternativer Antriebe und erneuerbarer Energien. Gleichzeitig gewinnen Digitalisierung, Telematik und KI-gestützte Transport- und Tourenplanung weiter an Bedeutung, um Effizienzpotenziale zu heben, Prozesse zu optimieren und Ressourcen zu schonen. Hinzu kommen Maut- und Regulierungsänderungen, höhere Energie- und Personalkosten sowie der anhaltende Fahrermangel, die die Wirtschaftlichkeit zusätzlich unter Druck setzen. Auch Lieferketten-Resilienz, ESG-Reporting und verlässliche Nachhaltigkeitsnachweise rücken zunehmend in den Mittelpunkt strategischer Entscheidungen. Kombiverkehr: "Strafferes und effizienteres KV-Netz" Kombiverkehr macht sich zukunftsfit mit einem strafferen, effizienteren Netz - für eine noch stärkere Position im europäischen Schienengüterverkehr. Wir optimieren betriebliche Prozesse und konsolidieren etwa unsere spanischen Verkehre in Ludwigshafen und am Terminal Barcelona Morrot. Ab 2026 werden wir Betreiber des Terminals der Planungsgesellschaft Kombinierter Verkehr im Hafen Duisburg-Ruhrort. So setzen wir unsere Strategie fort, an europäischen Knotenpunkten in Wirtschaftszentren präsent zu sein. Um Betriebsprozesse zu verschlanken, investieren wir in Digitalisierung. Mit dem KV4.0 Data Hub, das den Datenaustausch zwischen allen Partnern im intermodalen Verkehr automatisiert, sind wir sehr gut aufgestellt und arbeiten intensiv daran, weitere Akteure anzubinden. Parallel entwickeln wir für das Portal "MeinKombiverkehr" die neue Online-Buchungsplattform "Easy Booking". Künftig können Kunden dort auch Emissionswerte pro Transportauftrag einsehen. Emons: "2026 steht Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Plan" Zukunftssicher heißt für uns, attraktiv für unsere Kunden, Partner und die Menschen, die bei uns arbeiten, zu sein. 2026 werden wir unsere Internationalisierungsstrategie forcieren und unter anderem unsere Beteiligungsgesellschaften in Liechtenstein, Vietnam und Spanien entwickeln. Ein stabiles deutsches Netz ist unsere Basis - ab Mitte 2026 mit verdoppelter Umschlagsfläche in Leipzig. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds steht 2026 unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Plan. Wir beginnen, an unseren Betriebstankstellen HVO100 zu vertanken. In welchem Umfang, hängt von unseren Kunden ab. Das Gleiche gilt für E-Lkw. Auch die Prozessoptimierung und Digitalisierung stehen in 2026 erneut an, um unsere internen Prozesse schlanker zu gestalten. Im Fokus sind da Datensicherheit und ein leistungsfähiges TMS. All das stärkt unsere Qualität und Resilienz.