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LTV fordert Lockerung bei Höchstarbeitszeit

27.08.2025 09:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
Grenzkontrollen Lkw Polen, Tschechien, Deutschland
Die Höchstgrenze ist laut LTV in der Praxis teils schwer einzuhalten, etwa wegen Zollkontrollen und Wartezeiten an den Grenzen
© Foto: Frank Hammerschmidt/ picture alliance

Das Thüringer Verkehrsgewerbe fordert Ausnahmeregelungen bei der Regelung der täglichen Höchstarbeitszeit, ein Forderungskatalog wurde an den Landesverkehrsminister übergeben.

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Die Branche habe strukturelle Nachteile insbesondere gegenüber Wettbewerbern aus Osteuropa, die den deutschen Markt zunehmend für sich entdeckten, sagte Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV), der „Deutschen Presse-Agentur“ in Erfurt. Es brauche eine Angleichung der gesetzlichen Regelungen mit dem EU-Ausland. Einen Katalog mit dieser und weiteren Forderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Branche hat der LTV im Rahmen des Tags des Verkehrsgewerbes in Erfurt an Thüringens Verkehrsminister Steffen Schütz (BSW) übergeben.

LTV fordert eine Ausnahme für die Branche

Es brauche eine Ausnahme für die Branche, um die maximal erlaubte Tagesarbeitszeit im Bedarfsfall überschreiten zu dürfen, so Kammer. „Die anderen Länder, insbesondere auch die osteuropäischen, die haben keine strengeren Regeln als das europäische Arbeitszeitrecht und deswegen können die einfach legal mehr arbeiten, und wir können es eben nicht, weil wir über die zehn Stunden eingeschränkt sind.“

Höchstgrenze für Transportunternehmen schwer einzuhalten

Die Höchstgrenze sei für Unternehmen in der Praxis teils schwer einzuhalten, etwa durch Be- und Entladezeiten, Zollkontrollen und Wartezeiten an den Grenzen oder langwierige Parkplatzsuchen für Ruhepausen, so Kammer. Bußgelder wegen Überschreitens der Höchstarbeitszeit machten mittlerweile rund 80 Prozent der durch Behörden geahndeten Verstöße aus, so Kammer. Bei größeren Unternehmen kämen so je Quartal mehrere Hundert Bußgeldverfahren und entsprechend hohe Geldsummen zusammen.

Senkung des Mindestalters für den Lkw-Führerschein

Verkehrsminister Schütz versicherte, dass die Branche könne auf Unterstützung zählen könne. Er nannte als Beispiel Pläne der Landesregierung, eine weitere Forderung der Branche zu prüfen: die Senkung des Mindestalters für den Lkw-Führerschein von derzeit 21 auf 18 Jahre. Dass Fachkräftemangel ein Problem in der Güterverkehrsbranche ist, bestätigt auch Verbandschef Kammer. Es gebe immer wieder junge Leute, die sich für einen Einstieg in die Branche interessierten, aber an der Altersbarriere scheiterten.

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In unserem VR-Blog für Lenk- und Ruhezeiten beschäftigt sich Olaf Horwarth, Mitglied im Tachographenforum der EU-Kommission, mit Fragestellungen und Rechtsangelegenheiten rund um die wichtigen Richtlinien der Lenk- und Ruhezeiten im Straßengüterverkehr. Der Zugang zu unseren Blogs ist für Abonnenten kostenfrei. Ein unverbindliches, zwei-monatiges Kennlern-Abo können Sie gerne hier abschließen. 

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