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Kombinierter Verkehr: Schwerlast-Transporte mit dem Binnenschiff

08.12.2022 13:25 Uhr | Lesezeit: 2 min
Hafen Gruber Logistics Kombinierter Schwerlasttransport
Verladung auf das Binnenschiff
© Foto: Gruber Logistics

Universal Transport und BÖB fordern Masterplan Logistik: Die Unternehmen fordern Politik und Verlader auf, gemeinsam Wege zu finden, um die Potenziale des Binnenschiffs als Teil einer integrierten Logistik besser zu nutzen.

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Universal Transport, ein Schwerlastspezialist, richtet angesichts der angespannten Situation in der Schwerlastbranche vermehrt den Fokus auf Alternativen auf dem Wasser. 

Das Paderborner Unternehmen – seit Sommer Teil des Südtiroler Unternehmens Gruber Logistics - ist als Spediteur daran interessiert, die Schwerlasttransporte schnell, pünktlich, sicher, preiswert und nachhaltig durchzuführen. Egal, mit welchem Verkehrsmittel. Die Binnenschifffahrt sammelt zwar Punkte in Nachhaltigkeit und Ökologie, denn pro Tonnenkilometer verursacht ein Binnenschiff gerade einmal ein Viertel der Treibhausgasemissionen, die bei einem Transport per Lkw entstehen. Aber bei Abwägung zieht das Schiff häufig den Kürzeren, weil es teurer und langsamer ist. Diese Einschätzung gibt Holger Dechant, Geschäftsführer der Gruber Logistics-Tochter Universal Transport, ab.


"Ökologische Logistik kostet oftmals Zeit und Geld"

Holger Dechant, Geschäftsführer der Gruber Logistics-Tochter Universal Transport


Dabei seien Binnenschiffe für Großraum- und Schwertransporte gut geeignet, denn das System Wasserstraße ist bei großen Abmessungen und hohen Ladegewichten im Vorteil. Das seien auch jahrelange Erfahrungswerte aus der täglichen Arbeit der Universal Transport-Tochter Züst & Bachmeier, die im Bayernhafen Nürnberg einen Schwerlastterminal betreibt.

Der Masterplan Logistik

Geschäftsführer der Bayernhafen und Präsident des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen, BÖB, wirbt für einen Masterplan über alle Verkehrsträger, sieht aber die Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur als Top-Priorität, um die Straße und die Schiene kurz- und mittelfristig zu entlasten: „Schleusen und Hebewerke zu modernisieren und endlich die Fahrrinnenanpassung am Mittelrhein sowie Beschleunigung beim Donauausbau und am Elbe Gesamtkonzept umzusetzen, kann insgesamt schneller helfen, als auf die Verbesserung der Schiene und der Straße zu warten.  Zeitunkritisches Massengut muss auf das Schiff, die weitestgehend überlastete Schiene kann zusätzlich kaum etwas von der Straße übernehmen“.


"Wir sind Spediteure"

Holger Dechant


Das Binnenschiff könnte durchaus eine sinnvolle Alternative sein, auch im Hinblick darauf, lange Genehmigungsverfahren zu verkürzen, erklärt Dechant weiter. Allerdings müssten Verlader die Speditionen frühzeitig in ihre Planungen miteinbeziehen, damit geeignete Verkehre auf die Wasserstraße verlagert werden können.

"Schlussendlich werden immer die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsträger gegeneinander abgewogen und der ideale Transportweg für die jeweilige Fracht gewählt“, betont Dechant.

Kombinierter Verkehr im Schwerlasttransport kann funktionieren

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie sicher und umweltfreundlich der Transport mit dem Binnenschiff ablaufen kann:
Anfang September wurden zwei Anlagenteile für Stahlwerke zu ihren Einsatzorten in Belgien und England transportiert. Geplant, organisiert und abgewickelt wurde der Transport von 25 und 36 Tonnen schweren Anlagenteilen von der tschechischen Landesgesellschaft Universal Transport Praha.

Über Lkw und Binnenschiff ging es von Bratislava auf der Rhein-Main-Donau-Achse Richtung Nordsee. Die Anlieferung beim Empfänger in Belgien erfolgte direkt per Binnenschiff aufs Werksgelände mit Wasserzugang.

Für die Fracht nach England waren weitere Verkehrsträgerwechsel notwendig. Das Team der auf Projektladungen spezialisierten Spediteurs Züst & Bachmeier übernahm im Hafen Rotterdam die Verladung vom Binnen- aufs Seeschiff.

In England schließlich wurde das Anlagenteil noch einmal mit einem Mobilkran auf einen Lkw verladen und dem Empfänger zugestellt. Rund einen Monat war die Ware da bereits unterwegs.

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>> Warum Schwerlast-Speditionen aufgeben wollen: Ein Kommentar

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