DHL steigert Ergebnis trotz Umsatzrückgang im dritten Quartal

06.11.2025 09:56 Uhr | Lesezeit: 3 min
Deutsche Post DHL benennt sich in DHL Group um; DHL Logo
Höherer Free Cashflow und stabile Prognose: DHL bestätigt Ziele für das Gesamtjahr 2025
© Foto: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Die DHL Group hat im dritten Quartal 2025 trotz eines leichten Umsatzrückgangs ihren Gewinn gesteigert. Mit aktivem Kapazitätsmanagement, Kosteneinsparungen und Preisanpassungen erhöhte der Konzern das operative Ergebnis und den Free Cashflow deutlich.

Im dritten Quartal 2025 hat die DHL Group laut einer Unternehmensmeldung ihre Ergebnisentwicklung weiter verbessert. Obwohl der Konzern beim Umsatz einen Rückgang auf 20,1 Milliarden Euro meldet, lag das operative Ergebnis (EBIT) mit 1,5 Milliarden Euro über dem Wert des Vorjahres. Das entspricht einem Zuwachs von 7,6 Prozent. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 6,7 auf 7,3 Prozent.

Umsatzrückgang durch Währungseffekte und Handelskonflikte

Der Konzern begründete den Rückgang beim Umsatz vor allem mit negativen Währungseffekten und sinkenden Sendungsvolumen auf Routen in die USA. Gleichzeitig verweist das Unternehmen auf eine Kombination aus Kapazitätsanpassungen, strukturellen Kostensenkungen und Preisanpassungen, die zur Ergebnissteigerung beigetragen haben.

CEO Tobias Meyer sagte: „Trotz des volatilen Umfelds konnten wir unser Ergebnis gegenüber dem Vorjahr vier Quartale in Folge verbessern. Das ist das Resultat unseres aktiven Kapazitätsmanagements sowie struktureller Kostenverbesserungen.“

Free Cashflow steigt um mehr als 80 Prozent

Der Free Cashflow ohne M&A-Effekte stieg im dritten Quartal 2025 auf 1,2 Milliarden Euro und lag damit 80,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 682 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach nicht-beherrschenden Anteilen erreichte 840 Millionen Euro, ein Plus von 11,9 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,64 auf 0,75 Euro.

CFO Melanie Kreis erklärte: „Wir haben unsere EBIT-Marge weiter verbessert und einen starken Free Cashflow erzielt. Das unterstreicht die Effektivität unserer Maßnahmen zur Verbesserung von Ertragskraft und Kapitaleffizienz.“

Investitionen unter Vorjahr – Fokus auf Wachstumsfelder

Die Investitionen in Vermögenswerte lagen im dritten Quartal bei 632 Millionen Euro und damit 8,4 Prozent unter dem Vorjahr. DHL setzt weiterhin Mittel in strategische Wachstumssegmente ein, darunter Life Sciences, Healthcare-Logistik sowie Regionen wie Asien, der Mittlere Osten und Afrika. Im September kündigte der Konzern die Übernahme des US-Pharmalogistikanbieters SDS Rx an.

Darüber hinaus investiert DHL im Rahmen des Programms „Fit for Growth“ in Digitalisierung, Automatisierung und den Ausbau von Paketautomaten.

Vorbereitung auf die Peak Season

Für das vierte Quartal erwartet der Konzern einen typischen saisonalen Anstieg im E-Commerce-Geschäft. Dazu werden in mehreren Bereichen zusätzliche Kapazitäten aufgebaut. Bei DHL Express sollen zeitweise zehn weitere Boeing-777-Frachtflugzeuge eingesetzt werden.

Die Sparte Supply Chain plant rund 8.000 zusätzliche Vollzeitkräfte, Post & Paket Deutschland etwa 10.000 Aushilfskräfte.

Prognose für 2025 bestätigt

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und der seit August geltenden Einfuhrregelungen für Sendungen in die USA hält DHL an seiner Prognose fest. Das Unternehmen erwartet weiterhin ein EBIT von mindestens 6 Milliarden Euro und einen Free Cashflow ohne M&A von etwa 3 Milliarden Euro.

Die weiteren Ergebnisse könnten von einer möglichen Verschärfung der Zoll- oder Handelspolitik beeinflusst werden.


Entwicklung der Geschäftsbereiche

  • DHL Express: Rückgang bei zeitgenauen internationalen Sendungen, Ergebnis und Marge dennoch leicht gestiegen.
  • Global Forwarding, Freight: Umsatz- und Ergebnisrückgang durch rückläufige Seefrachtraten, schwache Nachfrage und konjunkturelle Eintrübung in Europa.
  • Supply Chain: Umsatzwachstum ohne Währungseffekte um 3,2 Prozent, weitere Margenverbesserung.
  • eCommerce: Wachstum beim Umsatz und deutlicher Anstieg des EBIT durch Entkonsolidierungseffekt nach Zusammenschluss mit Evri in Großbritannien.
  • Post & Paket Deutschland: Weiter sinkende Briefmengen, steigende Paketmengen, Ergebnis durch Kostenmaßnahmen und Preisanpassungen stabilisiert.



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