Ifo-Barometer fällt: Arbeitsmarkt so schwach wie 2020

22.12.2025 11:46 Uhr | Lesezeit: 3 min
Autoschlüssel in der Hand, im Hintergrund stehen Lkw
Arbeitsmarkt: Pessimismus trotz Milliardenpaket (Symbolbild)
© Foto: NovaVision/stock.adobe.com (generiert mit KI)

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fällt auf den tiefsten Stand seit 2020. Industrie, Handel und Dienstleister planen weiteren Stellenabbau.

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende erneut eingetrübt – trotz des Konjunkturpakets der Bundesregierung. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts sank im Dezember auf 91,9 Punkte, nach 92,5 Punkten im November. Damit erreicht der Index den niedrigsten Stand seit Mai 2020, der ersten Phase der Corona-Pandemie.

Als zentralen Belastungsfaktor nennt das Ifo die anhaltende Schwäche des verarbeitenden Gewerbes. Besonders in der Industrie sei es im Jahr 2025 zu einem schleichenden, aber kontinuierlichen Stellenabbau gekommen, erklärte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.

Zwar rechnen das Ifo-Institut und viele Ökonomen damit, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr dank des 500 Milliarden Euro schweren Schuldenpakets wieder leicht wächst. Die monatliche Unternehmensbefragung zeigt jedoch: Nahezu alle Industriezweige planen, den Personalabbau in den nächsten Monaten fortzusetzen.

Auch Dienstleister und Händler zeigen sich zurückhaltend und kalkulieren mit weniger Beschäftigten. Die Bauwirtschaft ist weniger pessimistisch und strebt zumindest eine stabile Beschäftigung an. Positiv fallen lediglich Tourismusunternehmen und Unternehmensberatungen auf, die im kommenden Jahr mehr Personal einstellen wollen.

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland weiterhin schwach ab. Während der Internationale Währungsfonds (IWF) für westliche Industriestaaten und Japan ein durchschnittliches Wachstum von 1,5 Prozent erwartet, stagniert die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut. Das Ifo prognostiziert für 2025 lediglich ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent. Für 2026 wird ein Plus von 0,8 Prozent erwartet – deutlich weniger als noch zu Beginn des Jahres erhofft.


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