Der Verein Netzwerk Logistik (VNL) und das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien haben ein grenzübergreifendes Projekt „Güter auf die Schiene“ gestartet. Ziel des einjährigen Projekts ist es laut den Partnern, „die strukturellen Voraussetzungen für einen wirtschaftlich tragfähigen, grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr in der Region Außerfern-Allgäu zu verbessern und die regionale Stimme gegenüber Politik, Verwaltung und Infrastrukturbetreibern zu stärken“. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des INTERREG-Programms Bayern–Österreich 2021–2027 von der EUREGIO via salina.
Förderung durch das Land Bayern
Die EUREGIO via salina ist eine grenzüberschreitende Kooperationsregion und ein Verein, der die Zusammenarbeit zwischen dem Allgäu, dem Außerfern (Tirol) und Vorarlberg fördert, um Menschen und Projekte zu vernetzen und die gemeinsame Entwicklung zu stärken. Unterstützt wird das Projekt durch den Bayerischen Bauindustrieverband, das Land Tirol sowie das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie Unternehmen in der EUREGIO via salina künftig besser an den Schienengüterverkehr angebunden werden können.
Transporte auf die Schiene verlagern
Viele regional ansässige, teils international tätige Unternehmen möchten Transporte auf die Schiene verlagern. Gleichzeitig fehlen geeignete Rahmenbedingungen: Die Region Außerfern-Allgäu ist bislang nur unzureichend in europäische Verkehrsnetze und TEN-T-Korridore eingebunden und bestehende Schieneninfrastruktur wird überwiegend auf den Personenverkehr ausgerichtet. Ein zentrales Anliegen des Projekts sei daher „die systematische Aufbereitung der betrieblichen, strukturellen und regulatorischen Herausforderungen, denen Unternehmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) zugleich begegnen“, so die Partner. Diese Themen sollen Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Infrastrukturunternehmen praxisnah vermittelt werden.
Zulaufstrecken zu großen Hauptkorridoren
„Unter der Zielsetzung ‚Regionale Anliegen bündeln – politische Sichtbarkeit erhöhen‘ wollen wir aufzeigen, dass die Unternehmen und Regionen im Grenzgebiet gemeinsam mehr bewirken können als jeder einzelne für sich allein – und dies auch in der länderübergreifenden Zusammenarbeit“, erklärte Petra Seebauer, Geschäftsführerin des LKZ Prien. „Das vor Kurzem abgeschlossene EUREGIO-Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ hat gezeigt, dass Zulaufstrecken zu großen Hauptkorridoren einen wertvollen Beitrag für nachhaltige, grenzüberschreitende Logistik leisten können.“
Regionale und grenzüberschreitende Workshops
Im Rahmen des Projekts sollen durch regionale und grenzüberschreitende Workshops Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistik, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Infrastrukturbetreiber, Kammern, Wirtschaftsverbände sowie Vertreter aus Kommunen, Regionalplanung, Verkehrsverbünden und Politik aktiv eingebunden werden. „Mit unserem Projekt ‚Güter auf die Schiene‘ bündeln wir erstmalig die vielfältigen Stimmen der Wirtschaft aus den Regionen Vorarlberg, Außerfern, Allgäu und Tirol. Gemeinsam schaffen wir die politische Sichtbarkeit, die unsere Unternehmen im Schienengüterverkehr dringend benötigen“, sagte Philipp Wessiak, Vorstandsmitglied vom VNL.
Potenzial des Schienengüterverkehrs sichtbar machen
Die EUREGIO via salina sieht Potenzial in der Stärkung des Schienengüterverkehrs, wie Marina Kuhn, Geschäftsführerin der EUREGIO via salina, erklärt: „Das abgeschlossene Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ hat gezeigt, welch große Bedeutung der Schienengüterverkehr für die Region hat. Daher unterstützen wir gerne das Folgeprojekt ‚Güter auf die Schiene‘, um die strategische Bedeutung des Wirtschaftsraums Außerfern-Allgäu noch stärker sichtbar zu machen.“