DHL möchte seinen CO2-Ausstoß in den kommenden Jahren deutlich senken. Das soll im Wettbewerb um die Kundengunst helfen. Die Investitionssumme für das Zentrum, das einen anderen, seit 2007 genutzten Standort in Troisdorf ablöst, gab DHL nicht bekannt. Das neue, erweiterte und modernisierte Center in der Nähe der Konzernzentrale in Bonn ersetzt die bisherige Einrichtung und unterstützt laut DHL „die Entwicklung sowie die praktische Anwendung von Technologien, die Lieferketten intelligenter, nachhaltiger und widerstandsfähiger“ machen.
Die Logistik noch effizienter gestalten
Im neuen Innovationszentrum zu sehen ist unter anderem ein Elektro-Cargobike, zudem fährt ein riesiger Roboter durch die Halle und scannt Regale ab, um den Bestand zu aktualisieren und um auf Lücken hinzuweisen – so kann die Lagerung von Produkten effizienter gestaltet werden. Der mit mehreren Sensoren ausgestattete Roboter kann mit seinen Teleskop-Stangen eine Höhe von bis zu 14 Metern erreichen. DHL hat das Gefährt des britischen Roboterherstellers Dexory bereits in jeweils einer Lagerhalle in den USA und in Großbritannien im Einsatz, weitere sollen folgen. In einer anderen Ecke des Innovationszentrums fahren kleine Roboter umher, sammeln Müll ein und bringen ihn weg.
Elektrotransporter, Roboter und KI
Die Logistik-Branche, zu der auch Hermes, DPD, GLS sowie Fedex und UPS gehören, setzt immer mehr Elektrotransporter ein, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern. Außerdem setzt die ganze Branche stärker auf Roboter, um die Abläufe effizienter zu gestalten und ihren Mitarbeitern weite Wegstrecken oder monotone Tätigkeiten zu ersparen. Bei den Verbesserungen wird auch Künstliche Intelligenz (KI) genutzt.
Mitarbeiterzahl soll wegen Roboter nicht sinken
Roboter und die KI-Anwendungen seien dazu da, die Arbeit der Menschen zu unterstützen, sagt DHL-Manager Tim Tetzlaff. Dass Roboter aber dazu führen werden, dass die Mitarbeiterzahl insgesamt sinkt, ist nach seiner Einschätzung mindestens in den nächsten fünf Jahren nicht absehbar. „Menschen sind in der realen Welt noch immer viel besser als Roboter.“ Man brauche einen großen Datenbestand, um Roboter für den Einsatz in der Realität richtig zu trainieren. „Diesen Datenbestand zu bekommen, ist eine schwierige Herausforderung.“