Viele Unternehmen sind bezüglich ihrer Beschäftigungsaussichten zurückhaltend aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, wie aus dem aktuellen Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup für das dritte Quartal 2025 hervorgeht, für das 1050 deutsche Unternehmen befragt wurden.
"Die wirtschaftspolitischen Turbulenzen treffen zunehmend den Arbeitsmarkt. Besonders betroffen sind exportorientierte Branchen wie die Kommunikationsdienste", sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland. "Insgesamt wächst die Unsicherheit – auch in Bereichen, die sonst als Wachstumstreiber galten. Viele Arbeitgeber pausieren daher aktuell ihre Einstellungspläne und agieren vorsichtiger – es ist kein kompletter Stop, aber ein deutliches Abwarten spürbar. Was der Arbeitsmarkt jetzt braucht, ist Verlässlichkeit. Arbeitgeber wie Arbeitnehmende brauchen dringend stabile Rahmenbedingungen und klare politische Signale, um in unsicheren Zeiten bis Jahresende verlässlich planen zu können."
Transportbranche trotzt dem Trend
Positiv ist die Entwicklung hingegen in der Transport-, Logistik- & Automotive-Branche: Hier steigt der Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) sogar. Die gute Auftragslage, durch erwartete Investitionen aus dem Sondervermögen gestärkt, trägt zu einer Erholung bei, so die ManpowerGroup – damit sind die Jobaussichten in diesem Sektor im Branchenvergleich am besten.
Kleine Firmen zögern
Die Unternehmensgröße beeinflusst die Einstellungsbereitschaft zudem: Derzeit seien Kleinstunternehmen auf dem niedrigsten Stand seit 2021, so die ManpowerGroup – und auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind zögerlich. Größere Unternehmen blicken im Gegensatz dazu wieder optimistischer in die Zukunft.
"Auch wenn sich die Lage auf dem Papier kaum verändert hat, sehen wir: In vielen Branchen und Regionen brodelt es unter der Oberfläche", resümiert Janas. "Doch wer jetzt vorausschauend plant und gezielt rekrutiert, verschafft sich langfristige Vorteile."
Gründe für den geplanten Stellenabbau
Als Gründe für einen Stellenabbau im dritten Quartal 2025 nannten 38 Prozent negative Auswirkungen der wirtschaftlichen Herausforderungen als Hauptgrund. Weitere Ursachen sind:
- Schwierigkeiten der Nachbesetzung offener Stellen (29 Prozent)
- Niedrige Nachfragesituation (27 Prozent)
- Marktveränderungen (25 Prozent)
- Konsolidierungen aufgrund von Prozessoptimierungen (21 Prozent)
- Automatisierung (20 Prozent)
- Stellen, die an abgeschlossene Projekte gebunden sind, werden nicht mehr benötigt (17 Prozent)
- Wir reorganisieren oder verkleinern (13 Prozent)
- Veränderungen bei den erforderlichen Qualifikationen (12 Prozent)
- Andere Gründe (1 Prozent)