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Deutscher Arbeitsmarkt vorsichtig optimistisch

17.06.2024 15:56 Uhr | Lesezeit: 4 min
Eine Gruppe junger Leute sitzt entspannt im Büro neben einer Kaffeemaschine mit Laptops und reden miteinander
Durch die steigende KI-Nutzung werden positive Effekte auf den Personalbestand erwartet
© Foto: SeventyFour/GettyImages

Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für das 3. Quartal 2024 steigt. Eine starke Mitarbeiter-Nachfrage gibt es auch in der Transport-, Logistik- und Automotiv-Branche. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber erwarten in den nächsten zwei Jahren Personalzuwächse durch Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen.

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Das aktuelle Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup zeigt, dass deutsche Unternehmen im 3. Quartal 2024 mehr Mitarbeitende einstellen wollen als entlassen. Von den 1050 befragten Unternehmen planen 40 Prozent Neueinstellungen, während 16 Prozent Personalabbau erwarten. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick (NBA = errechnet sich aus dem Anteil der Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich derer, die einen Beschäftigungsrückgang prognostizieren.) liegt bei 23 Prozent. Dieser Wert stieg im Vergleich zum Vorquartal um vier und sank zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozentpunkte. Verglichen mit dem NBA im 3. Quartal 2019 liegt der Wert 10 Punkte über dem Vor-Corona-Niveau. "Deutschland erholt sich schrittweise von einem Rückgang der Einstellungsabsichten. Der NBA liegt fünf Punkte über dem Durchschnitt für die EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) mit einem NBA von 18 Prozent, was ein stärkeres Einstellungsklima für das 3. Quartal signalisiert. Trotz wirtschaftlicher Schwäche bleibt der Arbeitsmarkt also stabil", sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland. Dies sei ein positives Signal, trotz der gesenkten BIP-Prognose um 0,3 Prozent für 2024. Erwartete Zinssenkungen der EZB, eine erwartete Steigerung des Investitionswachstums im zweiten Halbjahr und eine schwächere Dollarprognose würden das Geschäftsklima verbessern. Zudem sei der Arbeitskräftemangel in vielen Branchen weiterhin hoch. Fachkräfte würden händeringend gesucht.

Jobmagnet Ruhrgebiet: Rekord-NBA seit 2005

Deutsche Personalverantwortliche in allen acht untersuchten Regionen erwarten im 3. Quartal steigende Mitarbeiterzahlen. Seit dem letzten Quartal verbesserte sich das Einstellungsklima in sechs Regionen (Ruhrgebiet, München, Osten, Berlin, Norden, Süden), verschlechterte sich im Westen und blieb in Frankfurt unverändert. Mit einem NBA von 55 Prozent sind die Jobchancen im Ruhrgebiet mit Abstand am besten. Dort legte der NBA um satte 32 Prozent zum Vorquartal und 20 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu und erreicht damit den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im 1. Quartal 2005. Die schwächsten Einstellungsabsichten konnten im Süden und in München mit 14 bzw. 11 Prozent registriert werden.

Stellenzuwächse in der Transport-, Logistik- und Automotiv-Branche

Das Gesundheitswesen und der Life Sciences-Sektor führen mit einem NBA von 33 Prozent. Trotz eines Rückgangs um 4 Punkte seit dem letzten Quartal stieg der Wert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Punkte. Weitere Sektoren mit starken Stellenzuwächsen sind Finanzen & Immobilien (29 Prozent), Energie & Versorgung (29 Prozent), Transport, Logistik und Automotive (28 Prozent) sowie die IT (26 Prozent). Besonders bemerkenswert ist der Energie- und Versorgungssektor mit dem größten Anstieg von 26 Punkten seit dem Vorquartal, entgegen dem globalen Trend. Die besten Jobaussichten bieten große Unternehmen (1000-4999 Mitarbeitenden) mit einem NBA von 26 Prozent, was einem Anstieg um 6 Punkte seit dem letzten Quartal, aber einem Rückgang um 7 Punkte im Jahresvergleich entspricht. Sehr große Unternehmen (5000+ Mitarbeitende) verzeichnen den größten Anstieg seit dem Vorquartal mit 14 Punkten und erreichen einen NBA von 25 Prozent.

Prognose: KI und ML sorgen für Personalzuwächse

Im Rahmen einer Zusatzerhebung hat die ManpowerGroup Unternehmen zur Nutzung von künstlicher Intelligenz und den damit verbundenen Herausforderungen befragt. 39 Prozent der deutschen Unternehmen gaben an, dass sie bereits KI einsetzen, einschließlich generativer dialogorientierter KI. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Anstieg um 11 Prozent. Zudem erwartet fast die Hälfte der Arbeitgeber (48 Prozent) in den nächsten zwei Jahren Personalzuwächse aufgrund von KI und Maschinellem Lernen (ML). 36 Prozent glauben, dass es keine Auswirkungen auf den Personalbestand geben wird. Lediglich 12 Prozent der Arbeitgeber rechnen mit Personalabbau durch KI und ML.

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