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Lkw-Maut-Erhöhung ab 2023: Das sollten Sie wissen

25.11.2022 10:45 Uhr | Lesezeit: 5 min
Maut, Lkw-Maut, Schild
Die Lkw-Maut wurde 2005 auf den Bundesautobahnen eingeführt und inzwischen auf alle Bundesstraßen ausgeweitet
© Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB/dpa/picture alliance

Zum 1. Januar 2023 wird die Lkw-Maut angehoben. Ab 2024 steht zudem eine umfassende Reform der Abgabe an. Sieben Antworten auf wichtige Fragen rund um die Änderungen bei der Lkw-Maut, die Speditionen kennen sollten.

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Warum wird die Lkw-Maut angehoben?

Das ist der "normale" Mechanismus seit Einführung der Lkw-Maut 2005: Die Höhe der Lkw-Maut wird mittels eines Wegekostengutachtens (WKG) berechnet. Darin werden die Kosten für den Bau, den Erhalt und den Betrieb der Fernstraßen ermittelt und der Anteil, den die Lkw verursachen. Diese Berechnung bildet die Grundlage für die Höhe der Maut.

Ein WKG wird immer für einen befristeten Zeitraum erstellt, in der Regel fünf Jahre. Dann ist eine neue Berechnung fällig. Das letzte Gutachten galt für den Zeitraum 2018 bis 2022. Deshalb hat das Bundesverkehrsministerium jetzt turnusgemäß ein neues WKG in Auftrag gegeben. Die Befristung hat mehrere Gründe: Die Maut wird ausgeweitet (auf andere Straßen zum Beispiel) oder es sind neue Kosten zu berücksichtigen (wie die für Luftverschmutzung oder Lärm, die sogenannten externen Kosten). Oder die EU ermöglicht für die Anlastung der externen Kosten neue Bezugswerte, wie im aktuellen WKG.

Wie wichtig ist die Lkw-Maut für Deutschland?

Die Einnahmen aus der Lkw-Maut spielen für die Finanzierung der Infrastruktur eine tragende Rolle. Immerhin 79,4 Milliarden (Mrd.) Euro haben die Halter der Lkw seit 2005 bis 2021 an den Mautbetreiber Toll Collect überwiesen. Zum Vergleich: 8,5 Mrd. Euro sind 2022 im Bundeshaushalt für die Straßen vorgesehen. Im vergangenen Jahr lagen sie bei rund 7,6 Milliarden Euro.

Für die Jahre 2023 bis 2027 sieht das neue WKG jährliche Einnahmen in Höhe von 8,305 Mrd. Euro vor. Insgesamt sollen 41,552 Mrd. Euro in den fünf Jahren in den Bundeshaushalt fließen.

Wer wird besonders stark zur Kasse gebeten?

Tendenziell steigt die Maut bei den niedrigen Emissionsklassen (Euro 0 bis Euro 4) stärker an - nachvollziehbar, weil diese Fahrzeuge nicht so umweltfreundlich sind und daher die externen Kosten stärker zu Buche schlagen. Aber auch die Besitzer von Euro 5-Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 bis 12 Tonnen müssen ordentlich draufzahlen.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht mit den jetzigen und den nach aktuellem Stand geplanten neuen Lkw-Mautsätzen ab 1. Januar 2023, aufgegliedert nach Schadstoffklasse sowie nach Achs- und Gewichtsklassen, zum Download. 

Übersicht: Lkw-Mautsätze alt und neu

Was ändert sich bei der Maut 2023 - außer, dass die Mautsätze steigen?

Eine gravierende Änderung betrifft die Änderung des kalkulatorischen Zinssatzes. Die Folge: Der Mautteilsatz für die Infrastruktur sinkt für die meisten Fahrzeugkategorien im Vergleich zum vorherigen Wegekostengutachten (einzige Ausnahme: Lkw unter zwölf Tonnen). Der Straßengüterverkehr verursacht in den kommenden Jahren also weniger Kosten für die Instandhaltung und den Bau des Autobahn- und Bundesstraßennetzes, weshalb die Maut dafür geringer ausfällt.

Aber: Im Oktober 2021 ist die Wegekostenrichtlinie der EU geändert worden. Konnten für die externen Kosten bislang nur Höchstwerte angesetzt worden, sind an dessen Stelle Bezugswerte getreten, die deutlich höher sind. Hinzu kommt, dass die Mitgliedstaaten darüber hinaus Kosten geltend machen können, die über den Bezugswerten liegen. Diesen Spielraum hat die Politik, haben die Autoren des WGK ausgiebig genutzt.

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