Jahresrückblick 2025 – Spedition, Logistik & Straße im Stresstest

12.12.2025 08:40 Uhr | Lesezeit: 3 min
Wegweiser mit zwei Pfeilen für 2025 und 2026
Fahrermangel, steigende Mauten und knappe Logistikflächen prägten 2025 den Betrieb vieler Fuhrparks
© Foto: Ngatini / Adobe Stock

2025 war für die Transport- und Logistikbranche ein Jahr voller Belastungen: Insolvenzen, steigende Kosten, Infrastrukturprobleme und politische Entscheidungen prägten den Alltag vieler Speditionen. Gleichzeitig zeigten Digitalisierung und Elektromobilität erste praktische Fortschritte.

Das Jahr 2025 stellte viele Speditionen vor enorme Herausforderungen. Hohe Energiepreise, steigende Personalkosten und zusätzliche Mautbelastungen führten zu einer Kostenexplosion. Besonders kleine und mittelständische Fuhrparks gerieten ins Straucheln – die Zahl der Insolvenzen stieg deutlich an. Viele Unternehmen konnten gestiegene Fixkosten nicht mehr an ihre Kunden weitergeben.

Zentrale Belastungsfaktoren 2025:

Energiepreise und Mautsteigerungen belasten die Wirtschaftlichkeit. Fahrermangel führt zu höheren Personalkosten. Insolvenzen im Straßengüterverkehr nehmen deutlich zu.

Kostenfaktoren: Personal, Energie, Maut

Der Fahrermangel blieb ein zentrales Thema. Unternehmen mussten mit teurer Zeitarbeit oder Prämien arbeiten, um offene Stellen zu besetzen. Gleichzeitig stiegen die Mautkosten bei weiterem Verkehrsaufkommen. Für viele Betriebe bedeutete das: mehr gefahrene Kilometer, aber weniger Ertrag.

Logistikimmobilien und Infrastruktur

Auch der Immobilienmarkt setzte Speditionen unter Druck. Investitionen gingen zurück, während Mieten in Ballungsräumen zweistellig stiegen. Neue Konkurrenz um Flächen durch Tech-Unternehmen und Rechenzentren verschärfte die Lage zusätzlich.

Die Schiene kämpfte mit Engpässen und historisch niedriger Pünktlichkeit. Viele Verlader wechselten zurück auf die Straße, was kurzfristig Zusatzaufträge, aber auch chaotische Planungsphasen brachte. Trotz politischem Druck bleibt die Straße das Rückgrat der deutschen Logistik.

Politik, Digitalisierung und Elektromobilität

Neue Führerscheinregelungen ab 18 Jahren, Diskussionen über Mautbefreiungen für emissionsfreie Lkw und verschärfte Fahrverbote am Brenner prägten die politische Agenda. Für Speditionen bedeutete das zusätzliche Unsicherheit und Anpassungsdruck.

Positiv: 2025 war das Jahr, in dem digitale Tools und E-Lkw in der Praxis ankamen. KI-gestützte Routenoptimierung, digitale Stellplatzsysteme und erste E-Lkw-Flotten im Regelbetrieb zeigen, dass die Branche den Wandel aktiv angeht. Dennoch bleiben Fragen zur Infrastruktur und Energieversorgung offen.

Fazit: Unsicherheit trifft Aufbruch

2025 war ein Jahr zwischen Krise und Aufbruch. Speditionen litten unter Kostensteigerungen und Bürokratie, investierten aber gleichzeitig in Digitalisierung und alternative Antriebe. Die Branche hat gezeigt, dass sie wandlungsfähig ist – doch Planungssicherheit, verlässliche Rahmenbedingungen und bezahlbare Energie bleiben zentrale Forderungen.

Im aktuellen VR Funk Podcast sprechen wir mit  Florian Neuhaus, Partner bei McKinsey, ausführlicher über das Jahr 2025. In einer McKinsey-Analyse zeigt sich ein weltweit steigender Bedarf an Transport- und Logistikinfrastruktur – allein 36 Billionen US-Dollar Investitionsbedarf bis 2040. Uns interessiert aber: Was bedeutet das alles konkret für deutsche Speditionen? Wie robust sind wir wirklich? Und wie schaffen wir den Wandel in Richtung digital, effizient und klimafreundlich?

Podcast zur Logistik-Jahresrückblick


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