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Handelsstreit: Die Zollpause zwischen den USA und China wird begrüßt

12.05.2025 15:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
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In den kommenden Wochen rechne man mit einem regelrechten "Rush to the ports", schreibt das Kiel Institut für Weltwirtschaft (Symbolbild)
© Foto: Gebrüder Weiss/Bugno

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft rechnet mit etwas Entspannung für die USA und China sowie nur geringen Effekten für die EU wegen der „Zollpause“.

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Die angekündigte 90-tägige „Zollpause“ zwischen den USA und China dürfte kurzfristig zu einer spürbaren Entspannung führen, besonders für die US-Wirtschaft, so das Kiel Institut für Weltwirtschaf. Simulationen würden zeigen, dass der Inflationsdruck in den USA zurückgehen könnte. Derzeitige Berechnungen würden darauf hinweisen, dass „die Preise kurzfristig um rund 4,3 Prozent steigen dürften, was aber 1,2 Prozentpunkte weniger stark ist als unter vollem Zollregime mit bis zu zusätzlichen 145 Prozent Zöllen“, schreibt das Wirtschaftsinstitut.

„In den kommenden Wochen rechnen wir mit einem regelrechten ‚Rush to the ports‘, da nun viele Lieferungen nachgeholt werden, die aufgrund der hohen Zölle und Unsicherheit zuletzt zurückgehalten wurden. Dennoch bleibt das Zollniveau deutlich höher als vor der Trump-Präsidentschaft. Wie es nach der 90-tägigen Pause weitergeht, ist unklar“, sagte Hendrik Mahlkow, Forscher in der Forschungsgruppe Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Kaum Auswirkungen für Deutschland und die EU

Für Deutschland und die EU würden die Auswirkungen der Zollpause jedoch gering bleiben. „Weder Deutschland noch andere EU-Länder sind substanziell betroffen, da das Zollregime der USA auch weiterhin global gilt. Die Unsicherheit bleibt jedoch bestehen, und europäische Unternehmen müssen sich weiter auf eine volatile Situation einstellen“, ergänzte Mahlkow. 

Weltweit dürfte sich die Situation kurzfristig ebenfalls entspannen, allerdings in geringerem Maße als in den USA und China. Die Simulationen deuteten darauf hin, dass der Welthandel kurzfristig weniger stark zurückgeht als unter den vormals erheblich höheren Zollsätzen von bis zu +145 Prozent. So gehen die Exporte in die USA aus China um nun nur noch 19 Prozent innerhalb eines Jahres zurück, global um -0,65 Prozent. 

„Die EU sollte diese Pause nutzen, um sich weiterhin als offener und verlässlicher Partner im globalen Handel zu positionieren. Nur so kann eine weitere Abschottungsspirale vermieden werden“, sagte Julian Hinz, Forschungsdirektor für Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.

EU begrüßt Annäherung der USA und China

Die EU selbst sieht in der Verabredung der USA und Chinas im Handelskonflikt eine Entwicklung in die richtige Richtung. „Wir begrüßen ausdrücklich die Tatsache, dass die USA und China angekündigt haben, zumindest in gewissem Umfang die Einführung von Zöllen für 90 Tage zurückzunehmen“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Die EU vertrete die Sichtweise, dass die Einführung von Zöllen ein Rückschritt im globalen Handel und für die Weltwirtschaft insgesamt sei. Vor diesem Hintergrund sei alles gut, was zum reibungslosen Funktionieren globaler Lieferketten beitrage und die Stabilität und die Vorhersehbarkeit für den weltweiten Handel und Investitionen unterstütze.

Zuvor hatten China und die USA im laufenden Handelsstreit eine Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der beiden größten Volkswirtschaften der Erde hervorgeht, gilt die Regelung vorübergehend für 90 Tage.

Dieses Zeitfenster soll für Verhandlungen genutzt werden. Die EU betont, dass sie entschiedene Maßnahmen gegen US-Zölle einführen wird, sollten die Verhandlungen scheitern. Dazu sollen unter anderem Gegenzölle gehören.

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