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Acea: Hersteller sind bereit für „grünen“ Lkw

22.11.2022 15:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
Martin Lundstedt Volvo
Sieht die Vorschläge der EU-Kommission zu neuen CO2-Grenzwerten skeptisch: Acea-Lkw-Chef Martin Lundstedt
© Foto: AB Volvo

Der europäische Verband der Automobilhersteller Acea sieht die europäischen Lkw-Hersteller gut aufgestellt, um die EU-Ziele für einen CO2-neutralen Straßengüterverkehr zu erreichen.

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2040 in der EU nur noch emissionsfreie Lkw neu zuzulassen, sei von Herstellerseite machbar, sagte Acea-Lkw-Chef Martin Lundstedt während einer Online-Veranstaltung seines Verbandes. Die unterschiedlichen neuen EU-Gesetzesvorschriften für Lkw würden die Verwirklichung dieses machbaren Ziels allerdings in Frage stellen.

Konkret nannte der Schwede, der auch CEO von Volvo-Trucks ist, dabei den neuen Vorschlag der EU-Kommission zur Einführung einer Euro7-Umweltnorm. „Das wird die Entwicklung leistungsfähiger E-Lkw deutlich bremsen“, sagte Lundstedt. Allein schon die Tatsache, dass bei den Lkw-Herstellern für die Verbesserung der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aufgrund neuer Euro7-Vorgaben Ingenieure beauftragt werden müssten, die sich sonst um die Verbesserung der E-Lkw kümmern, würde die rasche Verbreitung des E-Lkw behindern.

Auch die geplanten Vorschläge der EU-Kommission zu neuen CO2-Grenzwerten für Lkw, sieht Lundstedt skeptisch. „Grundsätzlich sollten diese Vorschläge ambitioniert sein, aber auch Rücksicht auf die anderen EU-Vorschriften für Lkw-Hersteller nehmen“, sagte er. Isoliert einen Vorschlag für CO2-Grenzwerte für Lkw zu machen, ohne den Vorschlag zu Euro7 und die allgemeinen Ziele für einen emissionsfreien Straßengüterverkehr mit zu berücksichtigen, bezeichnete er als „Fehler“.

EU-Pläne für Ladeinfrastruktur nicht ambitioniert genug

Sowohl wohlwollend als auch kritisch sieht Acea die EU-Bemühungen, die Infrastruktur für alternative Antriebsstoffe für Lkw seitens der öffentlichen Hand durch eine neue EU-Verordnung (AFIR) zu beschleunigen. Das sei dringend nötig, aber längst nicht ambitioniert genug. „Wir bei Acea haben berechnet, dass 11.000 Ladestationen EU-weit eingerichtet werden müssten“, erinnerte Lundstedt. Die EU-Kommission hätte aber nur 4.000 Ladestationen vorgeschlagen und werde dabei von den EU-Mitgliedstaaten unterstützt. Nur das EU-Parlament fordere mehr.

„Die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur und neuen, emissionsfreien Lkw muss parallel verlaufen“, sagte Antonia Gawel vom Weltwirtschaftsforum. Sie sieht die Entwicklung zu einem emissionsfreien Straßengütertransport als Chance für die EU, weltweit führend in Lkw-Technologie zu bleiben. „Dafür muss man aber das ganze System immer im Blick behalten und entsprechend handeln“, sagte Gawel. (kw)

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