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CO2-freier Lkw-Verkehr: Acea kritisiert EU-Zeitplan

11.09.2025 11:53 Uhr | Lesezeit: 2 min
Grüner E-Lkw auf einer städtischen Straße, an der Blumen blühen und Birken im Hintergrund stehen. Der Lkw ist zum Teil mit Efeu bewachsen, daneben steht eine Ladesäule. Symbolbild für Verkehrswende und Umstellung auf einen grünen Fuhrpark
Der zweite strategische EU-Automobildialog wird sich mit emissionsfreien Nutzfahrzeugen und den EU-Zielen bis 2030 beschäftigen. Auch der europäische Verband der Automobilhersteller meldete sich im Vorfeld zu Wort (Symbolbild)
© Foto: Bani/stock.adobe.com (generiert mit KI)

Beim Strategiedialog der EU zur Zukunft der Autoindustrie rückt der Lkw-Verkehr in den Fokus. Acea fordert eine realistischere Planung für emissionsfreie Nutzfahrzeuge. Der Verband drängt auf frühere Zielüberprüfung und konkrete Anreize wie CO2-abhängige Mauttarife.

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Kurz vor dem zweiten strategischen Dialog der EU zur Zukunft der Automobilindustrie in Brüssel fordert der europäische Autoherstellerverband Acea eine schnellere Anpassung der CO2-Ziele für emissionsfreie Nutzfahrzeuge.

Vor allem bei Lkw und Bussen sei der aktuelle Zeitplan der EU nicht umsetzbar, warnt Acea – unter anderem wegen fehlender Lkw-Ladeinfrastruktur, hoher Strompreise und ausstehender Gesetzgebungen zu Maßen und Gewichten von Fahrzeugen.

EU-Ziele für CO2-freie Nutzfahrzeuge unter Druck

Den bisherigen Fahrplan für einen CO2-freien Lkw-Verkehr in der EU gelte es zu überarbeiten. Grundsätzlich unterstütze Acea weiter die Ziele der EU, heißt es in einer Stellungnahme des Verbands. Aber die aktuelle Entwicklung zeige, dass der bisherige Zeitplan nicht eingehalten werden könne.

Acea fordert frühere Überprüfung der 2030-Ziele

Die Hauptforderung des Verbands zielt darauf ab, die CO2-Vorgaben für 2030 der EU für Lkw, Vans und Busse schneller als geplant zu überarbeiten. Eine Kontrolle der EU CO2-Ziele für 2030 ist bislang für 2027 vorgesehen. Acea fordert, diese Überarbeitung schon dieses Jahr zu machen.

Denn schon jetzt sei klar, dass die Ziele für 2030 mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen nicht haltbar seien. Wesentliche Voraussetzungen seien nicht erfüllt, um emissionsfreie Nutzfahrzeuge wie E-Lkw tatsächlich massiv auf die Straßen zu bringen.

Mangelhafte Ladeinfrastruktur für E-Lkw bremst Umsetzung

So fehle es weiterhin an ausreichenden Lademöglichkeiten und der Verabschiedung von wichtigen Gesetzestexten, wie zum Beispiel zu Maßen und Gewichten für Lkw. Attraktive Strompreise, gezielte Anreize zum Kauf und Einsatz von CO2-freien Lkw, wie unter anderem CO2-abhängige Mauttarife, und „ähnliche entscheidende Elemente“ würden ebenfalls weiter fehlen.

Drei zentrale Forderungen der Nutzfahrzeugbranche

„Die Fahrzeuge haben wir schon, um emissionsfreie Lösungen für alle Transportarten anzubieten, aber die meisten Voraussetzungen, um die Fahrzeuge auch auf den Straßen fahren zu lassen, fehlen immer noch“, so Christian Levin, CEO von Scania und Leiter der Nutzfahrzeugsparte bei Acea. Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen liege der Anteil der E-Vans mit 8,5 Prozent noch weit hinter den eigentlichen Zielen der EU zurück, teilt Acea mit.

„Die Fahrzeuge haben wir schon, um emissionsfreie Lösungen für alle Transportarten anzubieten, aber die meisten Voraussetzungen, um die Fahrzeuge auch auf den Straßen fahren zu lassen, fehlen immer noch“, so Christian Levin, CEO von Scania und Leiter der Nutzfahrzeugsparte bei Acea. Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen liege der Anteil der E-Vans mit 8,5 Prozent noch weit hinter den eigentlichen Zielen der EU zurück, teilt Acea mit.

Kaufanreize & CO2-abhängige Maut

Um den Prozess bei allen Fahrzeugtypen zu beschleunigen, schlägt der Verband drei Dinge vor: „Erstens: Anreize, Anreize und nochmal Anreize“, sagte noch am Mittwoch (10. September) Maria Linkova-Nijs, Leiterin der Abteilung Politik und Strategie bei Acea, bei einem Webinar zur Entwicklung der E-Mobilität in der EU.

Technologieoffenheit statt einseitiger Fokus

„Zweitens Technologieoffenheit, und drittens unterschiedliche ‚Fahrspuren‘, um Pkw, Vans und schwere Lkw jeweils in ihrem Tempo und unter den Voraussetzungen ihrer jeweiligen Marktbedingungen zum Ziel zu bringen“, fügte sie hinzu.

Strategischer Dialog der EU – das steht an

Der strategische Dialog über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie am Freitag wird der zweite Dialog dieser Art sein. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen organisiert den EU-Automobildialog mit Vertretern der EU-Kommission, des Automobilsektors sowie Interessensgruppen aus diesem Umfeld. Beim zweiten Dialog sollen Nutzfahrzeuge im Zentrum der Gespräche stehen.

Ergebnisse des ersten Strategiedialogs

Der erste Dialog war am 30. Januar gestartet. Das damalige Ziel: die CO2-Ziele für die Automobilbranche zu überarbeiten angesichts der Weltwirtschaftslage, die sich unter anderen wegen der Covid-Krise und dem Krieg in der Ukraine für die europäische Autoindustrie verschlechtert hatte.

Als Ergebnis des ersten Dialogs hatte die EU-Kommission am 5. März einen Aktionsplan für die Automobilindustrie verabschiedet. Dieser sieht vor allem Erleichterungen für Pkw vor. 

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