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Frühjahrsprognose 2025: Warum die deutsche Wirtschaft stagniert

20.05.2025 09:16 Uhr | Lesezeit: 3 min
Deutsche Wirtschaft/ Pfeil runter/ Schild
Symbolbild: EU senkt Wachstumsprognose: Deutschland droht drittes Jahr ohne BIP-Zuwachs
© Foto: Michael Bihmayer/ picture alliance / CHROMORANGE

Die EU-Kommission senkt ihre Wachstumsprognose für Deutschland – strukturelle Probleme und schwacher Außenhandel bremsen die Konjunktur.

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Die EU-Kommission hat ihre Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands deutlich zurückgeschraubt. In ihrer aktuellen Frühjahrsprognose 2025 geht sie von einem Stillstand des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus – ein Rückschritt gegenüber der vorherigen Schätzung aus dem November 2024, die noch ein Wachstum von 0,7 Prozent vorsah. Erst im Jahr 2026 wird wieder mit einem moderaten Anstieg von 1,1 Prozent gerechnet.

Auch für die gesamte Europäische Union wurden die Erwartungen leicht gesenkt: Das BIP soll 2025 um 1,1 Prozent wachsen, im Euroraum um 0,9 Prozent – jeweils 0,4 Prozentpunkte weniger als zuvor angenommen.

Ursachen: Zölle, Unsicherheit und schwacher Außenhandel

EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis erklärte: „Die Wirtschaft in der EU bleibt stabil, obwohl wir herausfordernden Umständen ausgesetzt sind.“ Als Hauptgründe für die gedämpften Aussichten nennt die Kommission unter anderem die „unvorhersehbaren und scheinbar willkürlichen“ Zölle der US-Regierung, die weltweit für Unsicherheit sorgen.

Besonders betroffen ist die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Die Exporte nach China sind weiterhin rückläufig, während der Handel mit den USA durch neue Handelsbarrieren erschwert wird. In wichtigen Industriezweigen führt dies zu einem strukturellen Rückgang und dem Verlust von Marktanteilen.

Drittes Jahr ohne Wachstum in Folge?

Deutschland droht damit ein historisches Novum: drei Jahre in Folge ohne Wirtschaftswachstum. Diese Einschätzung teilen auch die Bundesregierung und der Internationale Währungsfonds (IWF), die ebenfalls von einer Stagnation im Jahr 2025 ausgehen.

Lichtblicke: Konsum, Investitionen und Bauwirtschaft

Trotz der trüben Gesamtlage erkennt die EU-Kommission auch positive Signale: Die sinkende Inflation stärkt die Kaufkraft der privaten Haushalte, Unternehmen zeigen wieder mehr Investitionsbereitschaft, und auch im Wohnungsbau zeichnen sich erste Erholungen ab. Diese Entwicklungen reichen jedoch nicht aus, um die negativen Effekte des schwachen Außenhandels vollständig zu kompensieren.

Milliardenpaket als Hoffnungsträger

Für vorsichtigen Optimismus sorgt das im Februar 2025 beschlossene Milliarden-Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur. Laut EU-Kommission habe dieses bereits zu einer spürbaren Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft beigetragen. Langfristig könnten die zusätzlichen Investitionen das BIP bis 2029 um 1,25 Prozent und bis 2035 sogar um 2,5 Prozent steigern – vorausgesetzt, die Mittel fließen in produktive Infrastrukturprojekte.

Deutschland im EU-Vergleich auf dem vorletzten Platz

Im Vergleich mit anderen EU-Staaten liegt Deutschland am unteren Ende der Wachstumstabelle – nur Österreich schneidet mit einem prognostizierten Rückgang von 0,3 Prozent noch schlechter ab. Die stärksten Wachstumsraten werden in Malta (+4,1 %), Dänemark (+3,6 %) und Irland (+3,4 %) erwartet. Unter den großen Volkswirtschaften zeigt sich Spanien mit einem Plus von 2,6 Prozent besonders dynamisch.

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