Trend zur Büroverkleinerung: Jedes vierte Unternehmen nutzt seine Flächen nicht mehr voll aus
Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich – und mit ihr die Anforderungen an Büroflächen. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts halten 26,3 % der Unternehmen ihre Büros für nicht ausreichend genutzt. Der Hauptgrund: die zunehmende Arbeit im Homeoffice. Bereits mehr als 10 % der Firmen haben ihre Büroflächen reduziert, weitere 12,5 % planen dies innerhalb der nächsten fünf Jahre.
„Die Unterauslastung durch Homeoffice ist der zentrale Treiber“, erklärt Ifo-Ökonom Simon Krause. Im Vergleich zur Erhebung im August 2024 ist der Anteil der Unternehmen, die bereits verkleinert haben oder dies planen, weiter gestiegen.
Dienstleistungssektor besonders stark betroffen
Besonders hoch ist der Anteil ungenutzter Büroflächen in der Dienstleistungsbranche. In der Werbung und Marktforschung meldeten über 60 % der Unternehmen eine geringe Auslastung. In der Film- und Fernsehbranche waren es 59 %, in der IT-Branche 53 %. Diese Zahlen zeigen, wie stark sich hybride Arbeitsmodelle auf die Flächennutzung auswirken.
Langfristige Mietverträge bremsen Anpassung
Das Ifo-Institut geht davon aus, dass wirtschaftlich schwierige Zeiten den Trend zur Büroverkleinerung weiter verstärken werden. „Diese Schieflage erhöht den Anpassungsdruck und wird den Büroimmobilienmarkt wegen langfristiger Mietverträge noch über Jahre beschäftigen“, so Krause. Die monatlichen Konjunkturumfragen des Instituts erfassen regelmäßig die Einschätzungen von mehreren tausend Unternehmen in Deutschland.
Büroflächen im Wandel: Neue Anforderungen an Immobilien
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass viele Unternehmen ihre Immobilienstrategie überdenken. Flexible Arbeitsmodelle, steigende Kosten und der Wunsch nach Effizienz führen dazu, dass klassische Großraumbüros zunehmend hinterfragt werden. Stattdessen gewinnen kleinere, multifunktionale Flächen und Shared-Desk-Konzepte an Bedeutung.