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Studie: Deutsche Unternehmen verlieren an Wettbewerbsfähigkeit

19.05.2025 12:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schlechte Stimmung in Unternehmen
Symbolbild: Europas Top-Unternehmen unterliegen im Weltvergleich
© Foto: oatawa/ AdobeStock

US- und Asien-Konzerne lassen Europas Wirtschaft hinter sich – deutsche Unternehmen besonders betroffen.

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Die wirtschaftliche Kluft zwischen den führenden Unternehmen aus den USA, Asien und Europa wächst weiter. Laut einer aktuellen Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die die Bilanzen der 1.000 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen weltweit untersucht hat, mussten europäische Großkonzerne im Jahr 2024 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutliche Rückgänge hinnehmen.

Während US-Unternehmen ihren Umsatz im Schnitt um 4,5 Prozent steigerten und asiatische Konzerne ein Plus von 3,2 Prozent verzeichneten, fiel der Umsatz europäischer Firmen um 1,1 Prozent. Noch gravierender ist der Rückstand beim operativen Ergebnis: Asiatische Unternehmen legten um 19,5 Prozent zu, US-Konzerne um 8,2 Prozent – Europas Top-Unternehmen hingegen verzeichneten einen Gewinnrückgang von durchschnittlich 6,5 Prozent.

Deutschland besonders unter Druck

Besonders alarmierend ist die Entwicklung in Deutschland: Der Umsatz deutscher Konzerne sank um 3,1 Prozent, der Gewinn sogar um 8,5 Prozent. Damit zählen sie zu den größten Verlierern im internationalen Vergleich.

Die Dominanz der USA zeigt sich auch in der Anzahl der vertretenen Unternehmen: 317 der 1.000 analysierten Konzerne stammen aus den Vereinigten Staaten. China folgt mit 137, Japan mit 110. Deutschland belegt mit 43 Unternehmen den vierten Platz.

„Die Lage ist wirklich ernst“

EY-Experte Jan Brorhilker warnt: „Die Lage ist wirklich ernst und spitzt sich aktuell weiter zu: Während die Top-US-Konzerne zuletzt kräftig wuchsen und ihre Gewinne steigern konnten, sehen sich Europas Unternehmen zunehmend in der Defensive.“ Gründe dafür seien unter anderem die Schwäche traditioneller Industriebranchen, geopolitische Spannungen und belastende Zollregelungen.

Industrie im Wandel – Tech dominiert

Die industrielle Stärke Europas wird laut Brorhilker zunehmend zur Herausforderung. Branchen wie die Automobilindustrie befinden sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Gleichzeitig verschärft die unberechenbare US-Zollpolitik die Lage zusätzlich.

Währenddessen dominieren US-Technologiekonzerne die globale Gewinnrangliste. Unter den zehn profitabelsten börsennotierten Unternehmen der Welt befindet sich kein europäisches. Sieben davon stammen aus den USA – darunter Apple, Alphabet (Google), Microsoft und Nvidia. „Diese Marktmacht habe Europa wenig entgegenzusetzen“, so Brorhilker. Nur wenige europäische Firmen könnten im Tech-Sektor mithalten.

Digitalkonzerne investieren Milliarden – Industrie kämpft

„Während Industrieunternehmen massiv unter Zöllen, Handelsbarrieren und gestörten Lieferketten leiden, verzeichnen Digitalkonzerne Rekordgewinne und können Milliarden in Innovationen investieren“, erklärt Brorhilker weiter.

Saudi Aramco an der Spitze – Deutsche Telekom bestplatziert

Das weltweit gewinnstärkste Unternehmen war 2024 der Ölkonzern Saudi Aramco mit einem operativen Gewinn von rund 191 Milliarden US-Dollar. Das erfolgreichste europäische Unternehmen war Shell auf Platz 13. Die Deutsche Telekom erreichte mit einem Gewinn von über 26 Milliarden Euro Platz 19 – als bestplatziertes deutsches Unternehmen.

Bei den umsatzstärksten Unternehmen führen Walmart, Amazon und Saudi Aramco das Ranking an. Aus Deutschland schafften es Volkswagen (Platz 9), Mercedes-Benz (35), BMW (36) und die Deutsche Telekom (50) in die Top 50.

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