Der deutsche Logistikimmobilienmarkt ist nach einem verhaltenen Jahresauftakt wieder etwas in Schwung gekommen. So verzeichnen große Maklerhäuser in ihren Neun-Monats-Bilanzen eine Belebung des Marktgeschehens im dritten Quartal.
CBRE und BNP Paribas melden steigende Flächenumsätze
CBRE weist für den deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in den ersten drei Quartalen 2025 einen Flächenumsatz von 3,88 Millionen Quadratmetern (Mio. qm) aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg um 8,2 Prozent. Hinweis zur Erfassung: Außerhalb der Top-5-Märkte erfasst CBRE nur Abschlüsse ab 5000 Quadratmeter.
E-Commerce sorgt für wachsende Nachfrage nach Logistikflächen
Laut der parallel von BNP Paribas Real Estate veröffentlichten Neun-Monats-Bilanz kam der bundesweite Logistikmarkt auf einen Flächenumsatz von 4,3 Mio. m² und übertrifft damit das Vorjahresergebnis um rund zehn Prozent. Demnach konnte nach einem schwachen Jahresauftakt der Umsatz in den Folgequartalen auf 1,5 Mio. m² im zweiten und 1,6 Mio. m² im dritten Quartal gesteigert werden. „Bereits seit dem zweiten Quartal ist wieder mehr Aktivität und eine bessere Stimmung seitens der Unternehmen auf dem Markt zu verzeichnen als im schwachen Vorjahr. Dies spiegelt sich unter anderem in einer höheren Anzahl an großflächigen Vertragsabschlüssen und in einer zunehmenden Anzahl an Flächengesuchen wider. Bemerkenswert ist dabei, dass auch aus dem Bereich E-Commerce wieder mehr Flächen nachgefragt werden“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate.
Logistikdienstleister wichtigste Nutzergruppe im Markt
Einen großen Anteil an dem Marktgeschehen hat die Nutzergruppe Transport- und Logistikunternehmen. Laut CBRE wuchs ihr Anteil am Flächenumsatz um neun Prozent auf 38 Prozent. Es folgen Produktionsunternehmen mit 28 Prozent (minus acht Prozentpunkte) sowie Handelsunternehmen inklusive Onlinehändler mit 26 Prozent (minus vier Prozentpunkte). „Tatsächlich sehen wir aktuell eine Belebung der Nachfrage, welche durch den Bedarf von Unternehmen aus dem E-Commerce-Sektor bedingt wird. Das zeigt sich vor allem durch die Gesuche von Logistikunternehmen, welche als Dienstleister für die Onlinehändler tätig sind“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Leasing bei CBRE in Deutschland.
Auch BNP Paribas weist Logistikdienstleister als wichtigste Nachfragegruppe des aktuellen Betrachtungszeitraums aus: Mit einem Anteil von 41 Prozent am Flächenumsatz setzen sie sich deutlich vor die übrigen Branchen und erreichen in absoluten Zahlen ein überdurchschnittliches Umsatzergebnis. Zahlreiche großflächige Verträge – unter anderem von Unternehmen aus dem asiatischen Raum – hätten zu dieser Entwicklung beigetragen, so das Beratungsunternehmen. Da Logistikdienstleister unter anderem auch das Geschäft von Handelsunternehmen abwickeln, habe dies den nach wie vor vergleichsweise geringen Anteil dieser Branche von knapp 21 Prozent relativiert. Die in den beiden Vorjahren sehr starken Produktionsunternehmen bewegen sich dagegen mit einem aktuellen Anteil von 30 Prozent wieder in der Nähe ihres langjährigen Mittels.