CBRE-Studie: Nachfrage nach Logistikflächen bleibt stabil

05.09.2025 14:53 Uhr | Lesezeit: 3 min
Leere Logistikimmobilie von innen
Logistiknutzer in Europa planen laut CBRE mit gleichbleibenden oder sogar steigenden Flächenbedarfen
© Foto: Salima Senyavskaya/Getty Images Premium

Laut der European Logistics Occupier Survey 2025 von CBRE planen 96 Prozent der Logistiknutzer in Europa gleichbleibende oder steigende Flächennachfragen.

96 Prozent der Logistiknutzer wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr – oder zumindest genauso viel – neue Flächennachfragen stellen wie im Vorjahr, ermittelte der Immobiliendienstleister CBRE in seiner „European Logistics Occupier Survey 2025“. Die Umfrage basiert auf den Einschätzungen von über 100 Logistiknutzern in Europa mit einer geschätzten Gesamtnutzfläche zwischen 85 und 95 Millionen Quadratmetern.

Reaktion auf US-Handelspolitik?

CBRE weist in Zusammenhang mit der Umfrage aber auf Unterschiede je nach Zeitpunkt der Befragung hin: So habe ein höherer Anteil der nach dem 2. April 2025 befragten Unternehmen - dem Zeitpunkt der Einführung neuer US-Handelspolitiken - angegeben, mehr Flächenbedarf zu planen. Dies könnte eine Reaktion auf vorübergehende Störungen in den Lieferketten sein, mutmaßt CBRE.

Höhere Nachfrage bei Logistikdienstleistern

Mit Blick auf die mittelfristige Planung für die nächsten drei Jahre äußern sich die Nutzer zurückhaltender: Nur 46 Prozent planen in diesem Zeitraum eine Expansion. Die Nachfrage wird vor allem von Logistikdienstleistern sowie von Paket- und Postdienstleistern getragen. Bei den Logistikdienstleistern könne dies eine Folge der anhaltenden Auslagerung von Lieferketten sein, schreibt CBRE. Die Industrie agiert demnach vergleichsweise vorsichtiger: 19 Prozent der befragten Produktionsunternehmen planen, ihre Flächenportfolios zu verkleinern.

Nutzer haben wieder mehr Auswahl

„Die mittelfristigen Expansionspläne der Nutzer haben sich abgeschwächt, was eine nachvollziehbare Reaktion auf die geopolitischen Unsicherheiten und makroökonomischen Herausforderungen ist“, erklärt Dr. Carl Deppisch, Head of European Industrial & Logistics Occupier bei CBRE. Gleichzeitig hätten Nutzer im Vergleich zu den Pandemiejahren heute wieder mehr Auswahl. „Das eröffnet ihnen die Chance, ihre neue Verhandlungsmacht zu nutzen, um Mietverträge neu zu verhandeln oder ihre Lagerflächen aufzuwerten“, sagt Deppisch. Entsprechend komplexer werden Standort- und Gebäudeentscheidungen: In der diesjährigen Studie nannte mindestens ein Drittel der Befragten sieben Standortfaktoren und fünf gebäudebezogene Kriterien als entscheidend – im Vergleich zu fünf beziehungsweise vier im Jahr 2024 und vier beziehungsweise einem im Jahr 2023.

Arbeitskräfte und Flächenverfügbarkeit wichtiger als Preis

Auch sei auf Standortebene der Preis nicht länger das wichtigste Entscheidungskriterium. An erster Stelle stünden heute die Verfügbarkeit und die Kosten von Arbeitskräften, gefolgt von der generellen Flächenverfügbarkeit. Auf Gebäudeebene hingegen bleibe der Preis weiterhin der entscheidende Faktor. Gleichzeitig gewinnen Nachhaltigkeitsmerkmale und eine gesicherte Energieversorgung zunehmend an Bedeutung.

Steigende Zahlungsbereitschaft bei nachhaltigen Logistikimmobilien

Die Zahlungsbereitschaft für CO₂-neutrale Gebäude ist laut CBRE denn auch deutlich höher (65 Prozent) als für lediglich zertifiziert nachhaltige Objekte (47 Prozent). „Nutzer wünschen sich reale Vorteile vor Ort, nicht nur eine Zertifizierung“, fasst Dr. Carl Deppisch zusammen. „Wärmepumpen oder Batteriespeicher sind zwei beispielhafte ESG-Faktoren, die sich direkt in geschäftlichen Nutzen übersetzen lassen.

Mehr zum Thema Logistikimmobilien

HASHTAG


#Logistikimmobilien

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.