Nachhaltigkeit und Umweltschutz zählen heute zu den zentralen gesellschaftlichen Anliegen – auch im Kontext der globalen Klimapolitik. Trotz geopolitischer Rückschläge wie dem erneuten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen unter Donald Trump Anfang 2025, bleibt Europa auf Klimakurs. Besonders die Transport- und Logistikbranche steht dabei im Fokus: Als Rückgrat der Versorgung mit Lebensmitteln, Konsumgütern und Industrieprodukten ist sie maßgeblich an den nationalen Emissionen beteiligt – und zugleich ein Schlüsselakteur für deren Reduktion. Dabei kommt auch den Verbrauchern eine entscheidende Rolle zu: Ihr Konsumverhalten, ihre Versandpräferenzen und ihr Umgang mit Retouren beeinflussen direkt, wie nachhaltig Lieferketten gestaltet werden können.
Was bedeutet umweltfreundliche Logistik?
Die Transport- und Logistikbranche spielt beim Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine zentrale Rolle: Die Unternehmen, die für die Versorgung des Landes mit Lebensmitteln und Konsumgütern jeglicher Art verantwortlich sind, haben nun auch strenge Auflagen zu erfüllen. Die deutschen Emissionen sollen bis 2030 gegenüber 1990 um mindestens 65 Prozent gesenkt werden. Deutschland hat das Ziel bis zum Jahr 2045 die Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Das Europäische Parlament hat 2024 zuvor ausgehandelten Plänen für strengere CO2-Vorgaben für Lkw und Busse zugestimmt, wonach diese bis 2040 um 90 Prozent sinken sollen - verglichen mit 2019.
Um Ziele wie CO₂-Reduktion und Ressourcenschonung voranzubringen, werden die Lieferketten immer weiter optimiert: Mit alternativen Antrieben, steigender Digitalisierung und dem Fokus auf Verpackungsreduktion werden derzeit verschiedene Wege simultan erprobt.
Umweltfreundliche Logistik umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen Umweltauswirkungen von Transport und Lagerung zu minimieren. Dazu gehören:
- Optimierung von Lieferketten durch bessere Routenplanung und Bündelung von Sendungen
- Einsatz alternativer Antriebe wie Elektro-, Wasserstoff- oder Biogasfahrzeuge
- Digitalisierung zur Effizienzsteigerung und Reduktion von Leerfahrten
- Vermeidung unnötiger Verpackungen und Umstieg auf recycelbare Materialien
- Bauen von nachhaltigen Logistikimmobilien
- Versorgen der Betriebe mit erneuerbarer Energie wie Photovoltaik-Anlagen
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Emissionen zu senken, Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung durch den wachsenden Onlinehandel zu reduzieren.

Verbraucher als Einflussfaktor
Das persönliche Kaufverhalten hat größere Auswirkungen als man denkt: Achten mehr Leute darauf, regionale, saisonale und nachhaltig produzierte Produkte zu kaufen, passt sich das Angebot der Nachfrage an. Und wenn sich der Markt wandelt, so müssen sich die Logistik-Anbieter gleichermaßen den neuen Anforderungen stellen und entsprechend anpassen/ändern-
Mehr noch wirkt sich die Auswahl der Versandoptionen auf Transport und Logistik der Kurier-Express-Paket-Dienste (KEP) aus: Bei der Wahl von klimafreundlichem Versand – etwa durch den Service GoGreen von DHL – werden die beim Transport entstehenden CO₂-Emissionen durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.
Retourenverhalten: Weniger Rücksendungen = weniger Emissionen. Ein oft unterschätzter Hebel für nachhaltige Logistik ist das Retourenverhalten. Jede Rücksendung verursacht zusätzliche Transportwege, Verpackungsmaterial und Emissionen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursachen Retouren im deutschen Onlinehandel jährlich rund 238.000 Tonnen CO₂.
Zuletzt hat auch die Wahl der Liefergeschwindigkeit Einfluss auf die Umwelt. Expresslieferungen erfordern oft Sonderfahrten, geringere Auslastung und ineffizientere Routen. Wer sich für eine längere Lieferzeit entscheidet, ermöglicht eine bessere Bündelung von Sendungen und eine optimierte Routenplanung – was wiederum Emissionen reduziert. Das Prinzip „Langsamer ist grüner“ gewinnt daher zunehmend an Bedeutung in der nachhaltigen Logistik. Mit einem klein wenig weitsichtigeren Bestellverhalten, das den Versand des Pakets nicht am selbigen Tag sondern auch in acht Tagen gestattet, kann man also als Verbraucher Einfluss üben.
Wie Unternehmen auf Verbraucher reagieren
Unternehmen reagieren auf das veränderte Konsumverhalten mit einer Vielzahl an Maßnahmen:
- Nachhaltigkeitslabels und Transparenz: Immer mehr Händler kennzeichnen klimafreundliche Produkte und Versandoptionen sichtbar im Checkout.
- Grüne Versandoptionen: Services wie DHL GoGreen oder DPD Total Zero bieten klimaneutrale oder emissionsarme Zustellung.
- Investitionen in emissionsarme Lieferflotten: Elektrofahrzeuge, Lastenräder und Bahntransporte ersetzen zunehmend Dieseltransporter. Auch die Einbeziehung der Binnenschifffahrt - dem umweltfreundlichsten Transportweg - optimiert die Nachhaltigkeit von Transporten.
- Kooperationen mit nachhaltigen Logistikdienstleistern: Viele Onlinehändler arbeiten gezielt mit Partnern zusammen, die ökologische Standards erfüllen.

Tipps für Verbraucher
- Bewusst einkaufen: Qualität statt Quantität und auf regionale und saisonale Produkte setzen
- Versandoptionen prüfen: Auf Express-Versand verzichten und Pakete nach Möglichkeit an Paketstationen liefern lassen
- Online-Bestellungen nach Möglichkeit und insbesondere Retouren vermeiden
- Unternehmen mit nachhaltiger Logistikstrategie unterstützen
Fazit: Wie Verbraucherentscheidungen die Logistikbranche beeinflussen
Durch ihr Kaufverhalten, Versandentscheidungen und Retourenverhalten, beinflussen Sie als Verbraucher die Logistik direkt. Etwa durch nachhaltige Entscheidungen, wie durch Auswahl klimafreundlicher Versandoptionen oder Verzicht auf Expresslieferung, können Sie der Umwelt helfen.
Unternehmen reagieren auf Verbraucherdruck: Sie investieren in grüne Lieferketten, emissionsarme Fahrzeuge und transparente Prozesse. Jeder einzelne kann durch bewusstes Konsumverhalten zur Nachhaltigkeit beitragen.