Deutschland und Österreich zeigen sich offen für eine Verstärkung der EU-Militäroperation „Aspides“ im Roten Meer. Hintergrund sind Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz, bei denen in den vergangenen Tagen zwei Handelsschiffe versenkt wurden. Die Miliz wird vom Iran unterstützt und greift seit Beginn des Gaza-Kriegs gezielt Schiffe mit mutmaßlichem Israel-Bezug an.
Aspides-Einsatz: Militärische Beratung über nächste Schritte
Bei einem Treffen in Wien sagte Außenminister Johann Wadephul (CDU): „Die Operation Aspides der Europäischen Union hat in einem schwierigen Umfeld schnell Erfolge erzielt.“
Es liege nun an den militärischen Beratern, „Hinweise zu geben, ob das verstärkt oder angepasst werden muss“, so Wadephul. Er betonte, dass Handels- und Seewege Teile der wirtschaftlichen Sicherheit wären, und erklärte mit Blick auf die Angriffe: „Wir werden uns dagegen weiter wehren.“
Auch Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger äußerte sich offen für eine Ausweitung der EU-Mission. Sie erklärte, die Sicherheit der Passage durch das Rote Meer liege im Interesse Europas. Deshalb beteilige sich Österreich mit Stabsoffizieren an der EU-Operation. „Ich stehe einer Diskussion sehr offen gegenüber, inwieweit das verstärkt oder angepasst wird.“ Dies sei nun Sache der militärischen Berater.
Operation Aspides: Beitrag der Bundeswehr
Im Rahmen von "Aspides" (Schilde) waren zuletzt etwa 30 Bundeswehrsoldaten eingesetzt. Deutschland stellte in den vergangenen Monaten unter anderem Soldaten für die Luftraumüberwachung, Stabspersonal im Hauptquartier im griechischen Larissa sowie auf dem Führungsschiff der Operation.
Zwei Handelsschiffe versenkt – Schifffahrt im Roten Meer beeinträchtigt
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hatte in den vergangenen Tagen zwei Handelsschiffe angegriffen, die infolgedessen sanken. Die Gruppe unterstützt nach eigenen Angaben die islamistische Hamas im Gazastreifen. Sie greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 unter anderem Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an.
Die neuerlichen Angriffe auf Handelsschiffe würden zeigen, dass ein iranischer Verbündeter weiterhin ohne jeden Anlass die zivile Schifffahrt erheblich stört, so Außenminister Wadephul. Er gefährde dabei das Leben unschuldiger Seeleute. „Wir verurteilen das auf das Schärfste und erwarten, dass der Iran seinen Einfluss auf die Huthis ausübt, um das zu beenden.“
Auswirkungen auf den Seeverkehr und die Logistikbranche
Für die Transport- und Logistikbranche stellen die Angriffe eine Bedrohung dar. Die anhaltenden Angriffe beeinträchtigen die Sicherheit der internationalen Handelsrouten im Roten Meer. Reedereien und Spediteure meiden die Passage durch den Suezkanal seit Beginn der Angriffe 2023 zunehmend.
Frachtschiffe weichen auf Routen um das Kap der Guten Hoffnung aus. Umfahrungen über das Kap der Guten Hoffnung verlängern Seefrachtzeiten um rund zwei Wochen. Das treibt Frachtkosten nach oben und wirkt sich auf Lieferketten weltweit aus.