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Wissing stellt Masterplan Ladeinfrastruktur II vor

19.10.2022 14:21 Uhr | Lesezeit: 5 min
Volker Wissing
Will mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur II Investionen angekurbeln: Bundesverkehrsminister Volker Wissing
© Foto: BMDV

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat heute den neuen Fahrplan der Bundesregierung für den schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vorgestellt.

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Die Bundesregierung will mit einem Maßnahmenpaket den Aufbau einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur vorantreiben. Unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums haben sich rund 80 Akteure, darunter Bundesländer, Kommunen, Verbände und Unternehmen, an der Entwicklung eingebracht. Laut Verkehrsminister Volker Wissing, der den Masterplan Ladeinfrastruktur II am Mittwoch den 19. Oktober in Berlin vorstellte, umfasse dieser „68 konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze, versehen mit Zuständigkeit und Fristen“. Das Motto lautet demnach „Vorfahrt für Investitionen“. „Wir aktivieren Flächen, vereinfachen Genehmigungsverfahren und beschleunigen den Netzanschluss durch einheitliche und digitale Antragsverfahren“, versprach Wissing. Auch für Unternehmen solle es einfacher werden, Ladestationen auf eigenen Betriebsgeländen zu errichten. 

"Startschuss für den elektrischen Güterverkehr"

Neben genügend Ladesäulen für Pkw strebt die Regierung den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Lkw an. Diese stünden in den Startlöchern und böten immenses Potenzial bei der CO2-Einsparung, so Wissing. „Wir schreiben ein Schnellladenetzes für E-Lkw entlang der Hauptverkehrsachsen aus und geben so den Startschuss für den elektrischen Güterverkehr in Deutschland und der EU“, so der Minister. Demnach will das BMDV im nächsten Jahr ein initiales öffentliches Lkw-Ladenetz ausschreiben. Mit einem eigenen Maßnahmenbündel will der Masterplan zudem weitere Herausforderungen bei Errichtung und Betrieb von Ladeinfrastruktur für E-Lkw, beispielsweise auf privaten Betriebsgeländen oder bei der Abgabe von Strom an betriebsfremde Fahrzeuge adressieren.

Zu den weiteren Handlungsfeldern des Masterplans gehören ferner die Integration von Ladeinfrastruktur und Stromsystem. Mit Hilfe der Bedarfsplanung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur sollen der Ausbau von Ladeinfrastruktur und Stromnetz vorausschauend aufeinander abgestimmt werden. Vorangetrieben werden soll zudem die Digitalisierung. So sollen künftig Daten, wie der Belegungszustand von Ladepunkten, in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Auch die Planung des Ladeinfrastrukturaufbaus soll auf der Basis solider Daten und Analysen über die Verteilung und Nutzung der Ladepunkte erfolgen. Dazu sollen erstmals auch private, nichtöffentliche Ladepunkte erhoben und einbezogen werden.

Der Masterplan kann auf den Seiten des Ministeriums eingesehen und heruntergeladen werden.

VDA: „Viele wichtige und sinnvolle Maßnahmen“

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßte in einer ersten Stellungnahme den heute vom Bundeskabinett beschlossenen Masterplan Ladeinfrastruktur II. Er enthalte laut VDA-Präsidentin Hildegard Müller „viele wichtige und sinnvolle Maßnahmen“. Mit dem Aufbau eines Hochleistungsladenetzes für schwere Nutzfahrzeuge könne Deutschland zum Vorreiter für den klimaneutralen Güterverkehr der Zukunft werden.

Beim Initialnetz für elektrische Lkw mahnt Müller jedoch Tempo an: „Angesichts der anlaufenden Serienproduktion, des erwarteten steilen Hochlaufs und der Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge wäre jedoch eine weitere Beschleunigung notwendig“, so Müller. Auf die Maßnahmen des Masterplans Ladeinfrastruktur sollten daher weitere Schritte folgen. Verzögerungen gegenüber dem Fahrplan, den der Masterplan vorsieht, müssten ausgeschlossen werden, so die VDA-Präsidentin.

BDEW: "Teure Schaufensterpolitik"

Als „teure Schaufensterpolitik“ bezeichnete dagegen der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) den Masterplan. „Ob die 68 Maßnahmen des Masterplans und damit vor allem mehr staatliche Planung und Steuerung den Ausbau effizient voranbringen, bezweifeln wir. So beschäftigt sich der Masterplan vor allem mit behördlichen Prüfaufträgen, Konzepten, staatlicher Planung, staatlichem Stellenaufbau und staatlichen Ausschreibungen“, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Während der privatwirtschaftliche Ausbau des Ladeangebots vor allem auf privatwirtschaftlichen Flächen laufe, sollte auch der Bund seine Flächen endlich für Ladeinfrastruktur zugänglich machen, so Andreae. „Gleichzeitig brauchen wir mehr Tempo bei den Genehmigungen und deutlich weniger Bürokratie bei den Förderprogrammen. Bei diesen wichtigen Punkten muss es nun vorangehen.“

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