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Lithium-Mangel: Versorgungsengpässe drohen

04.07.2025 15:47 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lithium-Ionen-Batterie Forschung
Kostbarer Rohstoff: In einem 500 kg-Akku eines E-Autos stecken etwa 10 kg Lithium, in E-Lkw-Batterien (je nach Größe) 25–50 kg (Symbolbild)
© Foto: Ян Заболотний/ AdobeStock

Die wachsende Nachfrage aus der E-Mobilität könnte die Versorgungslücke verschärfen – EU setzt auf eigene Lieferketten und Kooperation mit Südamerika.

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Lithium ist für Batterien, E-Fahrzeuge und Energiespeicher unersetzlich, doch das weltweite Angebot hält mit der Nachfrage kaum Schritt. Die EU und Deutschland stehen zunehmend unter Druck: Wie die dpa vermeldet, drohen ohne gesicherten Zugang zum Rohstoff laut Experten-Schätzungen Versorgungsengpässe – insbesondere ab 2030.  

Vier- bis achtfacher Anstieg der Nachfrage erwartet

Das sogenannte Lithium-Dreieck – bestehend aus Bolivien, Argentinien und Chile – beherbergt die weltweit größten Vorkommen des Leichtmetalls. Besonders Bolivien verfügt laut der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) über rund ein Viertel der globalen Lithiumvorkommen.

Aktuellen Prognosen zufolge wird sich der globale Bedarf an Lithium bis 2030 vervier- bis verachtfachen. Laut einer DERA-Studie aus dem Jahr 2023 ist Lithium weiterhin „eine unverzichtbare, nicht substituierbare Schlüsselkomponente“ für wiederaufladbare Batterien – insbesondere im Mobilitäts- und Energiesektor.

Europa droht Versorgungslücke

Eine internationale Studie der East China Normal University und der Universität Lund warnt: Selbst bei optimistischem Ausbau der Förderung werden weder Europa noch die USA oder China ihre Lithium-Nachfrage im Jahr 2030 decken können. Für die EU prognostizieren die Forscher die größte Lücke: Die Lithium-Nachfrage könnte bei 792.000 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent liegen, während nur 325.000 Tonnen selbst produziert werden könnten – weniger als die Hälfte des Bedarfs.

EU will Abhängigkeit von China reduzieren

Bislang ist China weltweit führend bei der Lithiumverarbeitung und der Batterieproduktion. Die EU reagiert mit politischen Gegenmaßnahmen: Der Critical Raw Materials Act soll den Zugang zu kritischen Rohstoffen wie Lithium sichern. Ergänzend will Brüssel über Handelsabkommen mit Lateinamerika langfristige Versorgungslinien aufbauen.

Auch auf G7-Ebene gewinnt das Thema an Bedeutung. Beim Gipfel in Kanada Mitte Juni 2025 verabschiedeten die führenden Industrienationen einen Aktionsplan für kritische Mineralien, um ihre Lieferketten gegen geopolitische Risiken – insbesondere gegenüber China – zu stärken.

Hoffnung auf Bolivien

Während Australien und Chile derzeit rund 75 Prozent der weltweiten Lithiumförderung stemmen, erwarten Analysten bis 2030 einen deutlichen Zuwachs aus Ländern wie Argentinien, Brasilien, den USA und Kanada. Lateinamerika soll seinen Anteil am Weltmarkt bis 2030 auf rund ein Drittel steigern.

Bolivien hinkt trotz enormer Vorkommen hinterher. Politische Unsicherheiten, technische Herausforderungen und die starke Kontrolle des Staates bremsen die Entwicklung. Im Gegensatz dazu fördern Argentinien und Chile bereits seit Jahren große Mengen aus Salzseen wie dem Salar de Atacama oder dem Hombre Muerto.


Geopolitischer Wettlauf um strategischen Rohstoff

Lithium ist der „Game Changer“ der Energiewende, doch der Zugang zum Rohstoff ist nicht gesichert. Die EU muss ihre Rohstoffpolitik strategisch ausrichten, um bei der E-Mobilität und Batterieproduktion nicht in neue Abhängigkeiten zu geraten. Lateinamerika wird dabei zur Schlüsselregion.



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