Großkönigsförde. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat bei einem Besuch in Schleswig-Holstein die wirtschaftliche Bedeutung wichtiger Verkehrsprojekte wie dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals und der neuen Rader Hochbrücke betont. „Die Finanzierung der notwendigen Projekte ist gesichert“, sagte der FDP-Politiker an einer Kanal-Baustelle in Großkönigsförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Sanierungen und Infrastruktur-Projekte seien Investitionen mit Priorität. Die könnten auch im Krisenfall nicht zurückgestellt werden, so Wissing. Ohne eine funktionierende Infrastruktur könne das Land wirtschaftlich nicht erfolgreich sein.
Gemeinsam mit seinem schleswig-holsteinischen Amtskollegen Bernd Buchholz (FDP) informierte sich Wissing außerdem über den Ausbau der Oststrecke, einer Engstelle des Kanals. Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Große Vorhaben wie der Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel sowie die Vorbereitungen für einen Ersatz der Levensauer Hochbrücke nahe Kiel kämen voran.
CDU pocht auf Umsetzung großer Projekte
Nur einen Tag zuvor hatten CDU-Verkehrspolitiker aus Norddeutschland von der Bundesregierung die rasche Umsetzung großer Infrastrukturprojekte im Norden gefordert. Im Bundestag sehe man mit Sorge, „dass die Ampel-Koalition bereits beschlossene und dringend benötigte Infrastrukturprojekte in Norddeutschland auf den Prüfstand stellt“, sagte etwa der Hamburger Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir fordern SPD, Grüne und die FDP auf: nicht wackeln und lange herumreden, sondern machen!“
Am Mittwoch hatten sich die Verkehrsexperten der CDU zu ihrer Jahreskonferenz in Norderstedt getroffen. In einem Sechs-Punkte-Plan definierten sie Projekte, deren Umsetzung vorangetrieben werden müsse, darunter die Fertigstellung der A20 von Bad Segeberg bis zur Elbquerung, der Ausbau der B404 bis Kiel zur A21 und die Fertigstellung von LNG-Terminals bis Ende 2022, etwa in Brunsbüttel. Hinzu komme die Köhlbrand-Querung in Hamburg. (dpa/ts)