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Verdi fordert bessere Kennzeichnung schwerer Paketlieferungen

13.12.2021 13:47 Uhr | Lesezeit: 5 min
Paketzusteller
Verdi fordert deutlich sichtbare Kilogramm-Kennzeichnungen für schwere Pakete (Symbolbild)
© Foto: FrankHoermann/Sven Simon/dpa/picture-alliance

Die Gewerkschaft fordert eine bessere Kennzeichnung schwerer Pakete sowie eine Gewichtsreduzierung und hofft hier auf das Bundesarbeitsministerium.

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Berlin. Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter in der Paketbranche wollen das Thema schwere Paketlieferungen angehen. Die Beförderung könne der Gesundheit der Beschäftigten in Sortierzentren und in der Zustellung schaden, kritisierte die Gewerkschaft Verdi. Die Arbeitnehmervertreter fordern daher große Kilogramm-Kennzeichnungen, und zwar auf allen sechs Seiten eines Pakets.

„Es wäre sehr hilfreich, wenn man schwerere Sendungen erkennt“, sagte Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis. Man sehe einem Paket nicht an, ob da ein schweres Metallteil oder ein leichter Stoff drin sei. Sähen die Beschäftigten schnell und unkompliziert die Gewichtsangabe, könnten sie ihren Bewegungsablauf darauf einstellen.

Die Beförderung schwerer Pakete dürfte während der Corona-Pandemie zugenommen haben. Das liegt auch daran, dass Verbraucher angesichts zwischenzeitlicher Lockdowns oder wegen hoher Infektionszahlen Produkte im Internet kaufen, die sie vor der Pandemie in stationären Geschäften geholt haben. Das Gewicht der Pakete ist in der Regel an einer Seite zwar schon angegeben – allerdings ziemlich klein und in schwarz-weiß. Viel zu klein, sagt DPD-Betriebsrat Gabriel Javsan – es fehle die Zeit, um erst die richtige Seite mit dem Aufdruck zu finden, das Kleingedruckte zu lesen und dann erst das Paket hochzuheben. Außerdem müsse das Gewicht runter: „Aus einem schweren Paket sollten zwei werden.“

Forderung nach Kilo-Angabe auf jeder Paketseite

Der Arbeitnehmervertreter Thomas Held von der Deutschen Post DHL fordert eine Kilo-Angabe auf jeder der sechs Paketseiten. Dann wüsste der Zusteller sofort Bescheid, egal wie das Paket beim Entladen im Fahrzeug liegt. Es müsse eine Kennzeichnung sein, die „wirklich gut zu erkennen ist“, so Held.

Pakete sollten zudem schon ab einem Gewicht von 20 Kilo als Sperrgut gelten, derzeit liegt die Grenze bei 31,5 Kilo. Es gäbe also mehr Sperrgut, das die Logistiker befördern müssten. Nach Einschätzung von Verdi-Vize Kocsis haben zwar alle Paketdienstleister in Deutschland ein Interesse an der Senkung der Sperrgut-Grenze, aber weil jede einzelne Firma einen Wettbewerbsnachteil befürchte, wenn sie allein voranschreite, bleibe alles beim Alten. Daher hofft Kocsis darauf, dass das Bundesarbeitsministerium eine entsprechende Änderung veranlasst. „Aus unserer Sicht muss das so geregelt werden, weil die Unternehmen das allein anscheinend nicht hinbekommen.“

BIEK: Branche geht das Thema an

„Das maximale Gewicht einer Paketsendung von 31,5 Kilogramm ist etablierter Marktstandard“, sagte eine DHL-Firmensprecherin. Besonders schwere Sendungen machten nur einen „äußerst geringen Anteil unserer Sendungsmenge aus“. Man setze bei der Preisgestaltung gezielt Anreize für Geschäftskunden, die Zahl schwerer Sendungen zu reduzieren, sagt die Sprecherin.

Der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BIEK) wies darauf hin, dass die Branche das Thema Belastung durch schwere Pakete angehe und zum Beispiel auf die ergonomische Optimierung von Fahrzeugen setze. (dpa/tb)

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