Die Gütermengen auf Flüssen und Kanälen in Nordrhein-Westfalen sind im ersten Halbjahr 2025 zurückgegangen. Nach Angaben des Landesstatistikamtes IT.NRW, wie sie der dpa vorliegen, belief sich der Umschlag in den Binnenhäfen auf 49,1 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Minus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Bereits in den vergangenen Jahren zeigte sich ein Rückgang. 2022 lagen die Mengen noch bei 56,2 Millionen Tonnen, 2017 sogar bei 64,3 Millionen Tonnen. Vor allem die großen Binnenhäfen wie Duisburg, Köln und Neuss spüren die schwache Nachfrage.
Rückgänge bei Rohstoffen und Chemieprodukten
Besonders deutlich fiel das Minus bei Erzen sowie bei Steinen und Erden aus. Auch die transportierte Menge chemischer Erzeugnisse verringerte sich leicht. Die wichtigste Wasserstraße bleibt der Rhein, gefolgt vom Westdeutschen Kanalgebiet. Der Mittellandkanal spielt dagegen nur eine geringe Rolle.
Binnenschifffahrt leidet unter schwacher Konjunktur
Als Ursache nennt die Branche die schwierige wirtschaftliche Lage. „Wir bekommen die wirtschaftliche Abkühlung zu spüren“, sagte Jens Schwanen, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt. Ein Beispiel sei der Wesel-Datteln-Kanal, über den der Chemiepark Marl mit Rohstoffen beliefert werde. „Die Chemiebranche liegt am Boden und bestellt weniger Rohstoffe, das merken wir in der Güterschifffahrt unmittelbar.“