Bereits zehn Lkw der Rüdinger Spedition sind elektrisch unterwegs, sechs davon Sattelzugmaschinen. Ab sofort kann das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Krautheim seine Fahrzeuge auf dem eigenen Betriebsgelände laden: Gemeinsam mit der Dienstleistungssparte der Netze BW und Renault Trucks hat die Rüdinger Spedition am Montag, den 1. September einen Depot-Ladepark am Unternehmenssitz Krautheim in Betrieb genommen.
Zehn Ladepunkte mit bis zu 400 kW Leistung
Im Ladepark stehen insgesamt zehn Ladepunkte mit einer Leistung zwischen 50 kW und 400 kW zur Verfügung. Auf dem Betriebsgelände befinden sich noch weitere vier Ladepunkte mit jeweils 60 kW. Der nicht öffentlich zugängliche Ladepark wurde speziell auf die Bedürfnisse der Spedition zugeschnitten. Mit einer Kombination aus Boden- und Überkopf-Ladeinfrastruktur kann er bedarfsorientiert zum Hochlauf von Rüdingers E-Lkw-Flotte skaliert werden. Dabei konnte die Bestandsfläche effizient genutzt werden, so dass keine Parkplätze im Betriebshof verloren gingen.
Förderprogramme unterstützen Ausbau der Ladeinfrastruktur
Rüdinger profitiert neben der bundesgeförderten Ladeinfrastruktur auch mit insgesamt über einer Million Euro von den Landesförderprogrammen BW-e-Trucks und TruckCharge@BW. Die Anschaffung der 40 Meter langen Traverse, die sich über den Ladepark erstreckt, wird dabei mit rund 150.000 Euro Fördermitteln unterstützt. Darüber hinaus wird auch die Anschaffung von 20 weiteren E-Lkw und der Aufbau zusätzlicher Ladeinfrastruktur mit Geldern aus den Landesförderprogrammen unterstützt.

Verkehrsminister Hermann hebt Bedeutung für Verkehrswende hervor
Entsprechend war bei der feierlichen Eröffnung mit über 100 Gästen auch Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, zugegen. Er hob die Bedeutung des Projektes für die Verkehrswende hervor: „Bis 2030 soll jede zweite Tonne klimaneutral transportiert werden. Die Antriebswende im Schwerlastverkehr auf der Straße ist hier ein entscheidender Hebel“, so Hermann. Als Land fördere man Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. „Aber auch die Unternehmen selbst sind gefragt, damit wir das Klimaschutzziel erreichen“, betonte der Verkehrsminister. Projekte wie der Depot-Ladepark in Krautheim zeigten, wie durch Zusammenwirken zwischen Hersteller, Logistik und Energiewirtschaft der notwendige Wandel beschleunigt werden kann. Das Gemeinschaftsprojekt sei vorbildlich für die Branche, so Hermann, betonte aber auch: „Wir brauchen viele Nachfolgeinitiativen, um die Elektrifizierung der Logistik flächendeckend voranzutreiben.“
Rüdinger plant massiven Ausbau der Elektroflotte
„Für uns ist der neue Depot-Ladepark weit mehr als nur eine technische Anlage“, erklärte Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Spedition Rüdinger. „Er ist ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Logistik und unserer Verantwortung für die Umwelt.“ Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 den gesamten Nahverkehr auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Ende 2024 waren bereits 15 Prozent der 60 Fahrzeuge umfassenden Nahverkehrsflotte elektrisch unterwegs. Bis 2026 soll der Anteil auf 50 Prozent steigen. Dabei setzt Rüdinger auf verschiedene Modelle, unter anderem von Renault Trucks, und integriert batterieelektrische Sattelzugmaschinen sowie Verteiler-Lkw. Je nach Hersteller und Lkw-Typ beträgt die Reichweite der Rüdinger-Flotte zwischen 250 und 400 Kilometer.