Berlin. Um Deutschlands Vorgärten entbrennt ein neuer Kampf der KEP-Giganten. Binnen einer Woche haben nun gleich drei Unternehmen eine Lösung für Endkunden präsentiert, die sich ihre online bestellten Produkte nach Hause liefern lassen wollen: Deutsche Post DHL den Paketkasten, das irische Unternehmen Parcelhome die Paketbox sowie die beiden Firmengründer Sven Bornemann und Klaus Kiunke die Onebox.
Und eines steht fest: Lässt sich ein Endverbraucher zum Beispiel von Hermes Pakete zustellen, wird dieser nicht in den Paketkasten der Deutschen Post DHL zustellen können. „Wir werden unseren Paketkasten nicht für den Wettbewerb nicht öffnen“, betonte Jürgen Gerdes, Konzernvorstand der Deutschen Post, auf Anfrage der VerkehrsRundschau anlässlich der gestrigen Präsentation der neuen E-Commerce-Studie „Global E-Tailing 2025“ in Berlin. „Allein aus Sicherheitsgründen können wir das nicht tun“, führte er aus. Die Post müsse sicher stellen, dass das Paket sicher zugestellt wird. Wenn sie dagegen zulasse, dass ein Dritter Zugang zur Paketkasten hat, sei diese Sicherheit nicht mehr gewährleistet.
Positive Resonanz auf Paketkästen
Ansonsten äußert sich Gerdes sehr zuversichtlich über den Erfolg der Paketkasten, den das Unternehmen vor einer Woche gelauncht hat. Der Konzernvorstand wörtlich: „Die Resonanz ist sehr gut“, betonte er. Ganz im Sinne der Strategie der Deutschen Post DHL, die gerade im E-Commerce sehr viel Potenzial sieht, wie die gestern präsentierte Studie "Global E-Tailing 2025" aufzeigte.
Unter diesem Titel hatte der Logistikkonzern vier Zukunftsszenarien entwickeln lassen, wie sich bis 2025 für grenzüberschreitende Onlinehandel entwickeln könnte und welche Auswirkungen dies die Logistikbranche haben könnte. Ergebnis des positivsten Szenarios: Der Anteil des E-Commerce-Geschäfts könnte 2025 auf bis zu 40 Prozent des gesamten Handelsvolumens in Industrieländern steigen. Das negativste Szenario geht dagegen in den kommenden Jahren von einer zweiten Finanzkrise und deutlich knapperen Energie-Ressourcen aus. (eh)