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NRW fordert Reformen gegen Fahrermangel im Güterverkehr

12.09.2025 09:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
Befahrene Straße mit Lkw
Lkw-Fahrermangel in Deutschland: NRW fordert bessere Infrastruktur und schnellere Anerkennung ausländischer Führerscheine
© Foto: EU-Kommission

Nordrhein-Westfalen reagiert auf den akuten Fahrermangel im Straßengüterverkehr. CDU und Grüne fordern kürzere Ausbildungszeiten, mehr Anerkennung ausländischer Führerscheine und bessere Bedingungen an Rastanlagen.

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Fahrermangel im Güterverkehr: NRW schlägt Alarm

Angesichts des gravierenden Mangels an Berufskraftfahrern fordern die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen in Nordrhein-Westfalen umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Transportsektor, wie die dpa vermeldet. Ein gemeinsamer Antrag für das kommende Landtagsplenum sieht unter anderem vor, die Anerkennung ausländischer Fahrerlaubnisse zu erleichtern und die Ausbildung zum Berufskraftfahrer zu reformieren.

Führerscheinanerkennung und Ausbildung im Fokus

Ziel ist es, die Ausbildungsdauer zu verkürzen und Prüfungen auch in Fremdsprachen zu ermöglichen, um den Zugang zum Beruf für internationale Fachkräfte zu erleichtern. Die Liste der Staaten, deren Führerscheine anerkannt werden, müsse erweitert werden, so der Antrag. Damit sollen bürokratische Hürden für ausländische Arbeitskräfte abgebaut und die Beschäftigung erleichtert werden.

Zahlen und Fakten zum Fahrermangel in Deutschland

Laut Angaben der Fraktionen sind derzeit rund 480.000 Personen in Deutschland als Lkw- oder Busfahrer tätig. Dennoch fehlen bereits etwa 70.000 Lkw-Fahrer und rund 7.700 Busfahrer. Das Durchschnittsalter der Fahrerinnen und Fahrer liegt über 50 Jahren – ein Indikator für den fehlenden Nachwuchs in der Branche.

Bessere Infrastruktur soll Beruf attraktiver machen

Die mittelständisch geprägte Transportwirtschaft sieht sich zunehmend mit Wettbewerbsnachteilen konfrontiert. Neben dem Fachkräftemangel kritisieren CDU und Grüne auch die Arbeitsbedingungen. So sollen moderne Parkraumbewirtschaftungssysteme eingeführt werden, um die Stellplatzsuche zu erleichtern. Zudem fordern die Fraktionen eine bessere Ausstattung von Rastanlagen mit gepflegten Sanitäranlagen, Gastronomieangeboten, Überwachungseinrichtungen, Wasserstellen, WLAN und Lärmschutz.

Hintergrund

Der Lkw-Fahrermangel in Deutschland verschärft sich zunehmend und könnte in den kommenden Jahren zu einem ernsthaften Problem für die Logistikbranche und die gesamte Wirtschaft werden. Das hat das Statistische Bundesamt heraus gearbeitet. Besonders alarmierend ist die Altersstruktur der Berufskraftfahrer im Gütertransport: 39 Prozent der Lkw-Fahrer sind bereits 55 Jahre oder älter.

Auch das Forschungsprojekts ATLAS-L4, das autonome Lkw auf deutschen Schnellstraßen testet, soll zur Entlastung des Fahrermangels, sowie zur Reduzierung von Staus und zur Steigerung der Effizienz im Güterverkehr beitragen.

Hören Sie hier den VR-Podcast zum Thema Fahrermangel in Deutschland: Ursachen, Folgen und Lösungen

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Lenk- und Ruhezeiten im VR-Blog thematisiert

In unserem VR-Blog für Lenk- und Ruhezeiten beschäftigt sich Olaf Horwarth, Mitglied im Tachographenforum der EU-Kommission, mit Fragestellungen und Rechtsangelegenheiten rund um die wichtigen Richtlinien der Lenk- und Ruhezeiten im Straßengüterverkehr. Der Zugang zu unseren Blogs ist für Abonnenten kostenfrei. Ein unverbindliches, zwei-monatiges Kennlern-Abo können Sie gerne hier abschließen. 

Ihre Fragen und Anregungen können Sie gerne an leru@tecvia.com oder direkt an unsere Rechtsredakteurin Marie Christin Wiens schicken.


HASHTAG


#Fahrermangel

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