Am 23. Juni 2025 reist ein Sonderzug von Sassnitz-Mukran nach Berlin – an Bord Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel war ein direkter Austausch mit Mitgliedern der Bundesregierung, des Haushaltsausschusses und des Bundesverkehrsministeriums. Im Mittelpunkt: der dringend geforderte Ausbau der Bahnstrecke Berlin–Angermünde–Stralsund–Mukran, bekannt als Vorpommern-Magistrale.
Logistischer Knotenpunkt mit Potenzial
„Die Vorpommern-Magistrale ist für den Mukran Port ein entscheidender Hebel – sowohl für den internationalen Güterumschlag als auch für die touristische Erschließung der Insel Rügen“, betonte Henry Forster, Geschäftsführer des Hafens. Ein elektrifizierter, leistungsfähiger Schienenanschluss sei essenziell für eine wettbewerbsfähige Hafenentwicklung und die Stärkung des Wirtschaftsraums Vorpommern.
Der Mukran Port hat sich in den vergangenen Jahren zu einem multimodalen Logistikstandort entwickelt. Neben Fährverbindungen nach Skandinavien gewinnt der Schienengüterverkehr in Richtung Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien zunehmend an Bedeutung. Der Ausbau der Bahnverbindung ist aus Sicht des Hafens notwendig, um Transporte effizienter und klimafreundlicher zu gestalten.
Touristische Erreichbarkeit verbessern
Auch für den Tourismus auf Rügen hätte eine verbesserte Bahnanbindung spürbare Effekte. Durchgehende, schnellere Verbindungen zwischen Berlin und der Ostseeinsel könnten klimafreundliches Reisen attraktiver machen. Der Mukran Port fungiert dabei als internationales Eingangstor – mit Fährverbindungen nach Skandinavien und Anläufen von Kreuzfahrtschiffen. Eine bessere Bahnanbindung würde diese Angebote sinnvoll ergänzen.
Region sendet Signal an den Bund
Mit dem Sonderzug demonstriert die Region Geschlossenheit. „Die Vorpommern-Magistrale wurde vielfach angekündigt und ist wirtschaftlich wie verkehrspolitisch sinnvoll. Jetzt braucht es eine verbindliche Entscheidung“, forderte Forster. „Der Bund muss liefern: mit einer klaren Zusage, gesicherter Finanzierung und konkretem Zeitplan – für Rügen, für Vorpommern, für die Verkehrswende im Nordosten.“