Schleswig-Holstein will die Zusammenarbeit in der Ostseeregion mit neuen Impulsen vorantreiben. Dazu hat die Landesregierung am Freitag, 26. August, in Kiel eine internationale Konferenz ausgerichtet. Zu den rund 120 Teilnehmern gehörten fast alle Ministerinnen und Minister der Landesregierung sowie Experten aus allen Anrainerstaaten außer Russland und Lettland.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bezeichnete die Ostseeregion als einen „Chancenraum“. Diesen müssten die Anrainer noch mehr nutzen und gestalten. Die Regierung wolle ihre ostseepolitische Arbeit schärfen und anhand klarer politischer Schwerpunkte ausrichten, sagte Europaminister Werner Schwarz (CDU). Die aktuellen Herausforderungen zeigten, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit bei Zukunftsthemen für die Region sei.
Zwölf Tankstellen für den Schwerverkehr
„Für die Energiewende ist der Ostseeraum eine Schlüsselregion“, betonte Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Hier schlummerten viele Potenziale. „Das gilt vor allem für den grenzüberschreitenden Ausbau klimaneutraler Infrastruktur wie Stromnetze und Ladesäulen.“ Aus Sicht der Landesregierung in Kiel soll der Ostseeraum eine Vorreiterregion der „grünen Transformation“ werden. Wichtige Beiträge soll Künstliche Intelligenz leisten, zum Beispiel zur Steuerung von Stromnetzen und zur Optimierung von Schiffsrouten.
Ein weiteres Ziel besteht darin, grenzüberschreitende grüne Wasserstoffinfrastrukturen zu schaffen, zum Beispiel mit zwölf Tankstellen für den Schwerverkehr am Korridor Hamburg-Oslo. Auf der Ostsee sollen mehr emissionsfreie Schiffe fahren. Mithilfe des Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark sowie einer deutlich leistungsfähigeren Infrastruktur soll die Bahnreisezeit zwischen Hamburg und Oslo bis 2030 von 14 auf 9 Stunden sinken. (tb/dpa)