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IRU mit Ausblick auf 2023: Straßenfrachtraten setzen Abwärtstrend fort

28.08.2023 10:25 Uhr | Lesezeit: 2 min
Zwei Lkw stehen vor einer Schranke
Verfügbare Kapazitäten für den Transport von Gütern über die Straße bleiben in Europa voraussichtlich auch im dritten Quartal hoch, damit sinken die Straßenfrachtraten wohl weiter, wie die IRU mitteilt
© Foto: Mikhail/ AdobeStock

Der Verband und seine Partner haben den Benchmark-Index europäischer Straßenfrachtraten für das zweite Quartal und Zahlen zum Fahrermangel vorgestellt.

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Die Internationale Road Transport Union (IRU), Transport Intelligence und Upply haben den Benchmark-Index europäischer Straßengüterverkehrsraten für das zweite Quartal 2023 veröffentlicht. Die drei Partner gehen davon aus, dass die Frachtraten im Jahr 2023 gedämpft bleiben.

„Es wird erwartet, dass die Straßenfrachtraten in ganz Europa bis zum dritten Quartal weiter sinken werden, da die Nachfrage nach wie vor gering ist und die verfügbaren Kapazitäten hoch bleiben“, so Michael Clover, Leiter der Abteilung für kommerzielle Entwicklung bei Transport Intelligence. Da die Nachfrage erst 2024 wieder anziehen dürfte, gehe man davon aus, dass die Raten ihren Abwärtstrend in absehbarer Zeit fortsetzen werden.

Spotmarkt-Index unter Kontraktmarkt-Index

Außerdem ist der Spotmarkt-Index laut den Zahlen des Verbandes erstmals seit sechs Jahren unter den Kontraktmarkt-Index gefallen. Die drei Partner führen dies unter anderem darauf zurück, dass hohe Verbraucherpreise und geringere Löhne die kurzfristige Nachfrage nach der Verteilung von Gütern in Europa dämpfen. Das habe zu einem weiteren Rückgang der Frachtraten auf dem Spotmarkt geführt.

Kontraktmarkt mit geringerem Rückgang der Frachtraten

Auf dem Kontraktmarkt war der Ratenrückgang gegenüber 2022 dagegen wesentlich geringer. Gründe sehen der Verband und seine Partner zum einen in einer verbesserten Stimmung in der Wirtschaft. Zum anderen gebe es eine strukturelle Verzögerung bei den Preisen, die sinkende Kosten widerspiegelt.

So seien in den Verträgen höhere Transportkosten aufgrund von Lohnkosten und Kraftstoffpreisen eingepreist. Diese sind zwar von ihren Höchstständen im Jahr 2022 zurückgegangen, liegen aber immer noch über dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg, erläutert der Verband.

Der gewichtete EU-Durchschnittspreis für Dieselkraftstoff lag im Juli 2023 weiterhin um 16,9 Prozent höher als im Juli 2021. Das Resultat sei eine vorübergehend größere Nachfrage nach Kapazitäten auf dem Kontraktmarkt bei gleichzeitig hoher Kostenbasis.

Niedrigere Preise hätten auch viele Verlader dazu veranlasst, Verträge auszuschreiben. Dies erhöhe die Nachfrage nach Kontraktkapazitäten, führt die IRU aus.

Konkrete Zahlen des Index für Q2

Konkret lag der Benchmark-Index für die europäischen Straßenfracht-Spotraten im zweiten Quartal 2023 bei 126,3 Punkten. Das ist 3,5 Punkte niedriger als im ersten Quartal 2023 und 7,5 Punkte niedriger als im Vorjahr.

Der Index für die europäischen Straßenfracht-Kontraktraten erreichte im zweiten Quartal 126,9 Punkte. Das ist 0,2 Punkte niedriger als im ersten Quartal und 2,8 Punkte höher als im zweiten Quartal 2022.

Geringer Rückgang beim Fahrermangel: Kein Grund zum Ausruhen

Auch den Fahrermangel haben die Partner unter die Lupe genommen. Nach den neuesten Daten des Verbands war der Mangel an Lkw-Fahrern im zweiten Quartal 2023 etwas geringer als im Jahr 2021. Demnach blieben sieben Prozent der Lkw-Fahrerstellen unbesetzt. Obwohl der Verband Anzeichen dafür sieht, dass der Fahrermangel nachlässt, übe dieser immer noch einen erhöhten Druck auf die Frachtraten aus.

„Der Nachfragerückgang im Straßengüterverkehr sollte uns nicht von den strukturellen Problemen des europäischen Lkw-Fahrerbestands ablenken“, erklärt Vincent Erard, IRU-Direktor für Strategie und Entwicklung. Weniger als sechs Prozent der Fahrer sind unter 25 Jahre alt, während mehr als ein Drittel der über 55-Jährigen in fünf bis zehn Jahren in den Ruhestand gehen wird.

„Mehr als 1,2 Millionen Lkw-Fahrerstellen könnten in fünf bis zehn Jahren allein durch das Ausscheiden von Fahrern aus dem Berufsleben unbesetzt sein. Wir müssen jetzt handeln.“

So sei es wichtig, den Zugang zum Beruf zu verbessern. Auch solle man die Anwerbung von Fahrern aus Drittländern erleichtern und die Attraktivität des Berufes erhöhen.

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