Gruber Logistics testet Italiens ersten papierlosen Gütertransport

11.11.2025 10:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Innovative IT-Lösung trifft auf physisches Transport-Know-how: Der erste papierlos realisierte Güterverkehr in Italien wurde Mitte Oktober 2025 vom renommierten Logistikunternehmen Gruber Logistics durchgeführt
Der erste papierlos realisierte Güterverkehr in Italien wurde Mitte Oktober 2025 von Gruber Logistics durchgeführt
© Foto: Gruber Logistics

Gruber Logistics und Circle Group testen erstmals papierlosen Gütertransport in Italien. Das Projekt ist Teil der EU-Initiativen eFTI4EU und Keystone.

Mitte Oktober 2025 wurde in Italien ein Gütertransport vollständig ohne Papierdokumente durchgeführt. Gruber Logistics und die Circle Group setzten den Testlauf im Rahmen der EU-Initiativen eFTI4EU und Keystone um. Ziel ist die Validierung digitaler Prozesse für einen medienbruchfreien Datenaustausch im europäischen Güterverkehr.

Pilot bestätigt digitale Abläufe

Der Transport eines Containers vom Hafen La Spezia zum Interporto Bologna diente der Erprobung mehrerer Funktionen:

  • automatische Übertragung von ETA-Daten (Estimated Time of Arrival) aus dem TMS-System von Gruber Logistics an die Keystone-Plattform,
  • Erstellung und Weitergabe des elektronischen Frachtbriefs (e-CMR),
  • vollständiger elektronischer Datenaustausch zwischen Unternehmen, Plattformen und Kontrollbehörden.
Marco Manfredini, Chief Operating Officer von Gruber Logistics, sieht in der vollständigen Digitalisierung des Güterverkehrs einen wichtigen Impuls für effizientere und nachhaltigere Lieferketten in der Zukunft.
© Foto: Gruber Logistics

Marco Manfredini, COO von Gruber Logistics, erklärt: „Für die vollständige Digitalisierung des Frachtverkehrs ist dieser Test ein sehr wichtiger Schritt, ein echter Meilenstein auf diesem Weg. Durch die Kombination kompatibler Plattformen und elektronischer Dokumente zeigten wir, dass Papiernutzung vermeidbar ist, sich die Transparenz verbesserte und Kontrollen vereinfacht wurden.“

Interoperabilität als Schlüssel

Das Projekt demonstrierte die Verbindung zwischen der Keystone-Webanwendung, der eFTI-Plattform, dem eFTI Gate Italy und dem Port Community System (PCS) in La Spezia, so das Unternehmen. Diese Integration ermöglicht automatisierte Datenflüsse, reduziert manuelle Eingaben und erleichtert digitale Prüfungen durch Behörden.

Mauro Dell'Amico, Projektkoordinator von Keystone, betont: „Mit Stolz schauen wir als Koordinatoren des Keystone-Projekts auf die bereits erreichen Resultate. Dank der gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten, zu denen neben uns auch die Industrie und viele Institutionen zählen, sind die Ergebnisse nun mit Händen zu greifen.“

Technologie und Nachhaltigkeit im Fokus

Auch die Circle Group sieht den Test als wichtigen Schritt: Luca Abatello, CEO der Circle Group, erklärt: „Wir sind stolz darauf, dass dieses Pilotprojekt, bei dem auch unsere Milos- und eFTI-Plattformen zum Einsatz kommen, technologische Innovation, internationale Zusammenarbeit und einen Nachhaltigkeitsfokus in Einklang bringt und damit den Zielen des European Green Deals, der eFTI-Verordnung und den Grundsätzen unseres Industrieplans ‚Connect 4 Agile Growth‘ entspricht.“

Ausblick: Papierlose Prozesse als Standard

Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen in die Optimierung und Standardisierung digitaler Abläufe einfließen. Dell'Amico fasst zusammen: „Der Testerfolg führt kontinuierlich zur schlussendlichen Umsetzung eines digitalen Güterverkehrs. Er demonstriert, dass über die Kooperation der Partner, die auf Projekte wie Keystone und eFTI4EU setzen, Visionen eines medienbruchfreien und papierlosen Warenflusses wirklich werden lassen.“

Das Ziel sei die Schaffung eines europäischen Netzwerks interoperabler Plattformen für den Datenaustausch zwischen Logistik- und Transportunternehmen sowie den Behörden.

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