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EU-Kommission veröffentlicht neue CO2-Ziele für Lkw

15.02.2023 09:21 Uhr | Lesezeit: 1 min
EU-Kommission veröffentlicht neue CO2-Ziele für Lkw
Die EU will für neu zugelassene Lkw die Grenzwerte für Kohlendioxidemissionen verschärfen (Symbolbild)
© Foto: Kara/stock.adobe.com

Ambitionierte Pläne, so urteilen die Hersteller von Nutzfahrzeugen: Ab 2040 sollen neue Lkw 90 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen dürfen als 2019.

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Die EU-Kommission hat neue Vorschläge für CO2-Grenzwerte bei Lkw vorgestellt. Demnach sollen die CO2-Werte neu zugelassener Lkw 2030 um 45 Prozent niedriger als im Referenzjahr 2019 liegen. 2035 sollen es 65 Prozent weniger sein, ab 2040 soll die Lkw-Flotte der Hersteller mindestens 90 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Ein komplettes Aus des Verbrennungsmotors bei Lkw schlägt die EU-Kommission nicht vor.

Anders als bisher sollen die neuen CO2-Grenzwerte nun auch für leichtere Lkw schon ab fünf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht gelten. Außerdem für Anhänger und Auflieger. Letztere könnten energieeffizienter, zum Beispiel aerodynamischer gestaltet werden, wodurch die Zugmaschinen weniger Kraftstoff benötigen und somit weniger CO2 ausstoßen würden, erklärt die Kommission.

Bestimmte Lkw-Gruppen wie Minen-, Forst- und Landwirtschaftsfahrzeuge, Schwerlaster, die unter schwierigen Bedingungen zum Einsatz kommen, oder auch Müllwagen sollen dagegen nicht von den CO2-Werten betroffen sein. Armee-, Polizei-, Feuerwehr- und Krankenfahrzeuge fallen ebenfalls unter die Ausnahmen. Auch Hersteller, die nur eine wenige Lkw produzieren, sollen von den CO2-Grenzwerten ausgenommen sein. Erstmals dagegen werden auch City- und Überlandbusse von den CO2-Grenzwerten erfasst.

Acea nennt die Vorchläge „höchst ambitioniert“

Für Citybusse fordert die EU-Kommission sogar, ab 2030 keine Neuzulassungen mit Verbrennungsmotor mehr zu erlauben. Damit werde ein Trend hin zu mehr CO2-freien Bussen unterstützt, der bereits heute in vielen Städten Europas zu beobachten sei.

Laut Vorstellungen der EU-Kommission soll es den Herstellern überlassen bleiben, mit welchen Technologien sie die neuen CO2-Grenzwerte erreichen wollen. Die Vorschläge der EU-Kommission müssen jetzt vom Europaparlament und den EU-Mitgliedstaaten bearbeitet und zu einem gültigen EU-Gesetz verabschiedet werden.

In einer ersten Reaktion nennt der Dachverband der europäischen Lkw-Hersteller Acea die Pläne der EU-Kommission „höchst ambitioniert“. Acea kritisiert, dass die Pläne der neuen CO2-Grenzwerte nicht abgestimmt worden seien mit den erst im November veröffentlichten Vorschlägen der EU-Kommission zu einer neuen Euro 7 Abgasnorm. Skeptisch zeigt sich Acea auch darüber, ob der Netzaufbau einer Lade- und Tank-Infrastruktur für Lkw ohne CO2-Ausstoß überhaupt dem Rhythmus der Vorschläge zur CO2-Senkung folgen könne.

Als einen „schwachen Vorschlag“ werten hingegen die Grünen im Europaparlament die Kommissionsvorschläge. „Die EU-Kommission gefährdet das selbst gesteckte Klimaziel, die EU bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen“, teilte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss mit. Umweltverbände, aber auch Unternehmen aus der Industrie hatten die EU-Kommission dazu aufgefordert, die Neuzulassung von Lkw mit Verbrennungsmotoren ab 2035 zu verbieten. (kw)

Dieser Beitrag wurde am 15. Februar, 7.42 Uhr, aktualisiert.

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