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Biokraftstoff HVO100: Laut Studie schlechter für das Klima als Diesel

25.08.2025 08:15 Uhr | Lesezeit: 2 min
HVO Schriftzug
Biokraftstoff aus Altspeiseöl: Neue Studie stellt HVO100 ein schlechtes Klimazeugnis aus
© Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Robert Schmiegelt/Geisler-Fotopr

Nach einer neuen Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe ist der Biokraftstoff HVO100 aus Altspeiseöl ist in der Gesamtbilanz klimaschädlicher als fossiler Diesel. Die DUH fordert Konsequenzen.

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Eine neue Untersuchung des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kommt zu dem Ergebnis, dass HVO100 und Biodiesel aus Altspeiseöl in der Gesamtbetrachtung klimaschädlicher sind als fossiler Diesel. Die Studie analysiert die gesamte Wertschöpfungskette – von der Rohstoffgewinnung bis zur Verbrennung im Fahrzeug.

Die DUH kritisiert insbesondere die indirekten Folgen der steigenden Nachfrage nach Altspeiseöl. Wird dieses beispielsweise aus Südostasien importiert, fehlt es dort für andere Nutzungen. Die entstehende Lücke wird häufig durch frisches Palmöl geschlossen, was zu Regenwaldrodungen und Landnutzungsänderungen führt.

DUH fordert Stopp für HVO100 im Straßenverkehr

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt: „Der vermeintlich grüne HVO100-Diesel ist eine Mogelpackung. HVO100 aus Altspeiseöl ist mindestens so klimaschädlich wie fossiler Diesel.“ Die DUH fordert die Bundesregierung auf, den Einsatz und die Förderung von HVO100 im Straßenverkehr zu beenden.

Die versprochene CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent sei laut Studie nur unter der Annahme möglich, dass das Altspeiseöl zusätzlich gesammelt werde. Tatsächlich wird es bereits in anderen Bereichen genutzt, etwa zur Energieerzeugung. Wird es stattdessen zu Kraftstoff verarbeitet, fehlt es dort – eine echte Einsparung findet nicht statt.

Zweifel an Nachhaltigkeit und Zertifizierung

Axel Friedrich, internationaler Verkehrsexperte, weist auf den steigenden Anteil von Palmölabfällen (POME) in der HVO-Produktion hin. Bei deren Verarbeitung entstehen erhebliche Methanemissionen, die laut Friedrich eine deutlich stärkere Klimaerhitzung verursachen als CO2. Er fordert eine Überprüfung der Zertifikate durch das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung.

Zudem gibt es Hinweise auf Betrug: Frisches Palmöl wird als Altspeiseöl deklariert, um als Abfallstoff für den EU-Markt zugelassen zu werden. Auch andere Rohstoffe wie Industrieabfälle oder Palmölmühlenabwässer sind betroffen.


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