EU führt digitales Grenzsystem EES ab 12. Oktober ein

13.10.2025 09:51 Uhr | Lesezeit: 2 min
Grenzkontrollen
An vielen Grenzübergängen entstehen in der Einführungsphase neue Kontrollspuren für biometrische Erfassung (Symbolbild)
© Foto: Peter Maszlen/ AdobeStock

Europa startet in eine neue Ära der Grenzkontrolle: Das digitale Einreise-/Ausreisesystem (EES) ersetzt künftig den Passstempel für Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger. Ab dem 12. Oktober beginnt die schrittweise Einführung – mit biometrischer Datenerfassung und automatisierten Prozessen, die Grenzübertritte effizienter und sicherer machen sollen.

Ab dem 12. Oktober 2025 beginnen die EU-Mitgliedstaaten, wie die Europäische Kommission mitteilt, mit der Einführung des neuen Einreise-/Ausreisesystems (EES) an ihren Außengrenzen. Das digitale System ersetzt künftig das manuelle Abstempeln von Pässen. Es soll die Kontrolle von Drittstaatsangehörigen bei Ein- und Ausreisen innerhalb des Schengenraums vereinfachen und sicherer machen.

Biometrische Daten statt Stempel

Das EES erfasst künftig biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke und Gesichtsbilder sowie Reisedaten aller Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger, die für Kurzaufenthalte in 29 europäische Länder reisen – darunter auch die assoziierten Schengen-Staaten.

Die erhobenen Informationen sollen Grenzübertritte dokumentieren und helfen, Aufenthaltsüberzieher oder Identitätsbetrug besser zu erkennen. Das System gilt als zentraler Bestandteil der digitalen Modernisierung europäischer Grenzverwaltungen.

Ziel: Sichere und effizientere Grenzabfertigung

Laut EU-Kommission soll das EES zu mehr Sicherheit und verlässlicheren Grenzprozessen beitragen. Die automatisierte Erfassung und Prüfung der Daten soll irreguläre Migration erschweren und die Arbeit der Grenzbehörden vereinfachen. Gleichzeitig verspricht die EU, dass das Reisen durch den Einsatz moderner Technologie schneller und reibungsloser werden soll.

Nach Angaben der Kommission erfüllt das System die höchsten Datenschutzstandards. Die persönlichen Daten der Reisenden sollen demnach geschützt und sicher verarbeitet werden.

Einführung über sechs Monate

Die Einführung erfolgt schrittweise über einen Zeitraum von sechs Monaten. In dieser Phase entscheiden die Mitgliedstaaten selbst, an welchen Grenzübergängen sie mit dem EES starten. Damit sollen sich Grenzbehörden, Transportunternehmen und Reisende schrittweise auf die neuen Abläufe einstellen können.
Nach Abschluss der Übergangsphase soll das System an allen Außengrenzen vollständig in Betrieb sein.

Teil des EU-Programms „Intelligente Grenzen“

Das EES bildet einen zentralen Baustein des EU-Programms „Intelligente Grenzen“, das die Verwaltung der Außengrenzen modernisieren soll. Zum Paket gehören außerdem das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS) sowie eine harmonisierte Nutzung automatischer Grenzkontrollsysteme (ABC).
Ziel des Programms ist es, die Ein- und Ausreise in die EU digital zu erfassen, Prozesse zu vereinfachen und die Sicherheit zu erhöhen.

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