-- Anzeige --

BME-Umfrage: Spediteure leiden unter Fachkräftemangel

08.11.2012 12:10 Uhr
BME-Umfrage: Spediteure leiden unter Fachkräftemangel
Die Umfrageergebnisse wurden im Rahmen des 47. BME-Symposium Einkauf und Logistik in Berlin vorgestellt
© Foto: BME

Die aktuelle Logistik-Umfrage des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik identifiziert neben Personalmangel die drohende Kreditklemme bei Logistikdienstleistern als zunehmendes Risiko.

-- Anzeige --

Frankfurt/Main. Fehlendes Personal und wachsender Konkurrenzdruck im Transportsektor bereiten der Wirtschaft große Probleme. Hinzu kommen steigende Energie- und Frachtpreise sowie eine drohende Kreditklemme bei Logistikinvestitionen. Das sind erste Ergebnisse der aktuellen Umfrage zum „Risikomanagement in Transport und Logistik 2015“, die der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt, in Zusammenarbeit mit Prof. Paul Wittenbrink von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Lörrach durchgeführt hat. Die Umfrageergebnisse wurden am Mittwoch auf dem 47. BME-Symposium Einkauf und Logistik in Berlin vorgestellt. 189 Einkäufer auf Verladerseite und Anbieter logistischer Dienstleistungen waren im September und Oktober 2012 zur aktuellen Markt- und Preisentwicklung, zu drohenden Verkehrsengpässen sowie zu ihrem Risikomanagement befragt worden.

Fachkräftemangel beschäftigt Spediteure und Verlader
Der aktuellen BME-Umfrage zufolge fühlen sich 47 Prozent der Industrieunternehmen und Logistikdienstleister durch den anhaltenden Fachkräftemangel in ihrer Geschäftsentwicklung bedroht. Dieses Thema ist vor allem für die Spediteure relevant (63 Prozent), für die es zunehmend schwieriger wird, den Personalbedarf zu decken. Aber auch 41 Prozent der Verlader beklagen das Problem – sowohl in den eigenen Logistikbereichen als auch indirekt bei ihren Dienstleistern. Um dem Engpass bei Berufskraftfahrern und Logistikfachkräften wirksam zu begegnen, wollen 67 Prozent ihre Mitarbeiter selbst ausbilden und weiter qualifizieren. 41 Prozent wollen verstärkt in Personalrekrutierungsmaßnahmen investieren. Interessant: Rund sechs Prozent aller Umfrageteilnehmer denken darüber nach, die betroffenen Bereiche auszulagern.

Unternehmen beklagen ruinöse Konkurrenz
72 Prozent der befragten Verlader und Spediteure beklagen die ruinöse Konkurrenz im Transportsektor. Sie führe zu Dumpingpreisen und gefährde viele Transportgesellschaften in ihrer Existenz. 74 Prozent bezweifeln, dass die Straßeninfrastruktur dem prognostizierten Verkehrswachstum gewachsen ist. Als weiteren Risikofaktor nennen 60 Prozent aller Befragten Kreditklemmen, die durch hohe Sicherungsanforderungen der Banken entstanden sind. Hier scheinen Transport- und Logistikfirmen (71 Prozent) weit mehr betroffen zu sein als Verlader (55 Prozent); 66 Prozent aller Umfrageteilnehmer beobachten eine Verschlechterung der Zahlungsmoral ihrer Kunden und befürchten Liquiditätsengpässe.

Steigende Transportkosten betreffen nicht alle Verlader
Während 60 Prozent der befragten Unternehmen unter den anziehenden Energie- und Transportpreisen leiden, fühlen sich 40 Prozent davon nur wenig oder gar nicht betroffen. Denn: Ihr Transportkostenanteil sei so gering, dass selbst größere Aufwandssteigerungen kaum Auswirkungen auf die eigenen Verkaufspreise haben.

„Green“ bleibt wichtig
Kunden zu verlieren, wenn die Themen „Umwelt“ und „Green Logistics“ nicht genügend beachtet werden, ist für 44 Prozent der Befragten ein Risiko. Das über die Hälfte der Unternehmen hier keine Schwierigkeiten sieht, liegt nach Auffassung des BME daran, dass viele von ihnen ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit verstärkt haben. 33 Prozent erstellen regelmäßig einen Umweltbericht; acht Prozent fordern diesen von ihren Lieferanten/Dienstleistern an. 32 Prozent sind bereits selbst nach Umweltnormen zertifiziert. Das Thema Carbon-Footprint-Analyse ist im Transport- und Logistiksektor angekommen. Während bei den Verladern nur etwa ein Viertel der Kunden entsprechende Analysen verlangen, liegt dieser Wert bei den Dienstleistern bei fast zwei Drittel. Hier scheinen die Verlader zunehmende Ansprüche an ihre Spediteure zu stellen. (diwi)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


Peter

08.11.2012 - 23:39 Uhr

Seit Jahren gibt es angeblich zu wenig Berufskraftfahrer, gleichzeitig herrscht ein ruinöser Wettbewerb mit Dumpingpreisen. Also haben wir nicht zu wenig Fahrer, sondern zu viele Spediteure.


V 480 Truck

10.11.2012 - 13:03 Uhr

Wer jahrelang sein Personal knebelt und knechtet muß sich nicht wundern, dass der Nachwuchs ausbleibt. Die Rekrutierung von billigen Fahrern aus dem Osten ist nur kurzfristig eine Lösung, die wie durch die KFG beschrieben, zu mehr Unfällen auf unseren Straßen führt. Am besten wäre es, wenn die Transportbranche ihre alten Fahrer klont oder die Regierung bittet, dass China in die EU kommt, da gibt es billigeres Personal.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.