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Bilanz für 2023: Ergebnisverluste und Umsatzgewinne bei BLG Logistics

29.04.2024 17:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Vorstand von BLG Logistics (von links): Arbeitsdirektorin Ulrike Riedel, Matthias Magnor, verantwortlich für die Geschäftsbereiche Automobile und Contract (COO) sowie Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender (CEO), Christine Hein, verantwortlich für Finanzen (
Vorstand von BLG Logistics (von links): Arbeitsdirektorin Ulrike Riedel, Matthias Magnor, verantwortlich für die Geschäftsbereiche Automobile und Contract (COO) sowie Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender (CEO), Christine Hein, verantwortlich für Finanzen (CFO) und Michael Blach verantwortlich für den Geschäftsbereich Container.
© Foto: BLG Logistics

Das Unternehmen hat seine Geschäftsbilanz für 2023 vorgelegt. Während der Geschäftsbereich Container Umsatzverluste hinnehmen musste, schnitten die Bereiche Automobil- und Kontraktlogistik besser ab. Die Ergebnisse fielen laut dem Unternehmen besser aus als erwartet.

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BLG Logistics hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Die Gruppe konnte eine EBT-Marge von drei Prozent erzielen, im Vergleich zum Vorjahr waren das zwei Prozent weniger. Das Unternehmen erreichte ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 130,8 Millionen Euro. 2022 waren es noch 151,6 Millionen Euro. Das ist ein Minus von gut 13,74 Prozent. Wesentlicher Grund für das rückläufige Ergebnis ist laut Unternehmen die Entwicklung im Bereich Container.

Den Umsatz konnte die Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent steigern. Die Ergebnisse seien besser ausgefallen als erwartet, teilt das Unternehmen mit. Nicht einberechnet in den Gruppenumsatz ist der Geschäftsbereich Container mit der 50-Prozent-Beteiligung am Terminalbetreiber Eurogate. Der Geschäftsbereich Automobillogistik entwickelte sich 2023 sehr gut, der Bereich Kontraktlogistik hielt sein Niveau in etwa auf dem des Vorjahres.

Bei seinen Nachhaltigkeitszielen kommt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge gut voran. Demnach hat es seinen Treibhausgasausstoß 2023 gegenüber dem Jahr 2018 um 18,4 Prozent reduziert. Damit habe man die Zielmarke von 12,5 Prozent für 2023 übertreffen können.

Bereich Automobil mit Umsatzwachstum

In der Automobillogistik konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 62,1 Millionen Euro auf 641,9 Millionen Euro steigern. Dieses Umsatzwachstum sei im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen, erklärt es weiter.

Der Erfolg des Geschäftsbereichs 2023 liege vor allem im Hinterland begründet, hieß es auf der Bilanz-Pressekonferenz. Die Inlands-Terminals mit technischen Dienstleistungen hätten sich sehr gut entwickelt, ebenso wie das Geschäftsfeld Autotransporte mit Lkw. 2023 hat das Unternehmen in dem Bereich fünf Millionen Fahrzeuge transportiert, umgeschlagen und technisch bearbeitet. Das Volumen liege damit leicht über Vorjahresniveau.

Außerdem konnte das Unternehmen vor einigen Wochen ein Friendship Agreement zwischen dem Autoterminal in Bremerhaven und dem Haitong RoRo-Terminal in Shanghai unterzeichnen. „Mit dieser Kooperation schaffen wir eine besondere Verbindung zwischen Shanghai und Bremerhaven, um chinesische Automobilunternehmen beim Export ihrer Fahrzeuge nach Europa zu unterstützen und die Positionierung unserer Häfen als führende RoRo-Häfen in Asien und Europa zu festigen“, so der COO der Gruppe, Matthias Magnor. Er ist Mitglied des Vorstands und wird 2025 den CEO-Posten vom derzeitigen Geschäftsführer Frank Dreeke übernehmen.

Kontraktlogistik: Roadmap-Strategie schlägt an

Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik wuchsen um 20,9 Millionen Euro auf 569,1 Millionen Euro. Man habe seine gesteckten Ziele im „anhaltenden Multi-Krisen-Umfeld“ erreicht, so das Unternehmen.

Teilweise starke Rückgänge der Menge an einzelnen Standorten habe man durch höhere Volumina und Produktivität sowie durch Zusatzgeschäfte an anderen Standorten kompensieren können. Außerdem habe sich der Rückgang der Inflation und der Energiepreise im Jahresverlauf positiv ausgewirkt.

Die 2022 eingeleitete Neuaufstellung des Bereichs, die Roadmap Contracts, zeige Wirkung. So startete Ende 2022 die Abteilung Technology in dem Bereich als Neugründung, wie Magnor berichtete. Sie bündele das technische Wissen der Gruppe. Ziel sei, durch sinnvolle technische Lösungen den Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad der deutschen BLG-Standorte zu erhöhen.

Außerdem hat sich das Unternehmen seine internationalen Geschäfte angeschaut und diesbezüglich schon Entscheidungen getroffen, so Magnor. Man habe sich aus den Märkten Malaysia und Indien zurückgezogen, zugleich stärke man die USA und Südafrika als Märkte, in denen man eine entsprechende Präsenz und Marktdurchdringung habe. Und Süd- und Osteuropa wolle man als Märkte weiterentwickeln.

Darüber hinaus habe das Unternehmen Synergien heben können durch eine 2022 und 2023 angegangene und nun veränderte Organisationsstruktur. Die ehemals getrennte Handels- und Industrielogistik habe man dazu in eine Regionalstruktur überführt. Und der Geschäftsbereich konzentriere sich auf drei Marktsegmente: Mobility mit im Wesentlichen der Automobilindustrie, Consumer & Fashion und im Bereich Kontraktlogistik das Segment Anlagen- und Maschinenbau.

Container mit Umsatzrückgang

Der Geschäftsbereich Container verzeichnete einen Umsatzrückgang von 43,2 Millionen Euro. An den inländischen Containerterminals der Eurogate-Gruppe konnte der Betreiber insgesamt deutlich weniger Container umschlagen als er erwartet hatte.

Auch die Lagergelder, die 2022 aufgrund der aus dem Takt geratenen Fahrpläne der Reeder deutlich erhöht waren, seien früher als erwartet zurückgegangen, so BLG zu den Gründe für die Entwicklung. Die Umschlagsmenge an den Eurogate-Terminals sank von 11,2 Millionen TEU um 5,1 Prozent, an den deutschen Terminals insgesamt um 10,5 Prozent.

Ausblick: „Vorsichtig optimistisch“

„Als Logistikexperten spüren wir jede wirtschaftliche oder geopolitische Veränderung sofort“, erklärte CEO Dreeke auf der Bilanzpressekonferenz. Energiepreise, Inflation, Fachkräftemangel, Klimawandel, Ukraine-Krieg, die Lage in Nahost, die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe, die Liste von Krisen und Herausforderungen sei lang. Die Anforderungen an die Logistik würden sich mit zunehmender Geschwindigkeit verändern.

„Das hat 2023 erneut zu einem herausfordernden Geschäftsumfeld gemacht. Angesichts dessen sind die starke operative Performance und das stabile finanzielle Ergebnis der BLG-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr erfreulich.“

Man wisse aber auch, dass die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten anhalten oder weiter zunehmen werden. „Darauf stellen wir uns permanent ein.“ Die BLG-Gruppe sehe sich weiter einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt. Um diesen Aufgaben zu begegnen, gehe das Unternehmen Themen wie Flexibilität, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiter mit voller Kraft an.

Insofern sei man bei der Prognose für das Jahr 2024 „positiv vorsichtig optimistisch – bei allen widrigen Umständen und Entwicklungen, mit denen wir uns alle auseinanderzusetzen haben“. Die Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres 2024 liege im Rahmen der Erwartungen.

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