-- Anzeige --

Außenhandel: Deutsche Firmen in China von Zöllen betroffen

23.04.2025 10:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Flaggen von der EU und China flattern in entgegengesetzte Richtungen
Für die EU würde sich eine Möglichkeit bieten, verbesserte Handels- und Investitionsbedingungen mit China zu verhandeln, so die deutsche Auslandshandelskammer
© Foto: hkama-stock.adobe.com

Der Zollkonflikt zwischen den USA und China wirkt sich auch auf deutsche Firmen in Fernost aus. Die deutsche Auslandshandelskammer nennt die Lage „bedenklich“.

-- Anzeige --

Der eskalierte Zollstreit zwischen den USA und China macht sich auch bei deutschen Unternehmen in der Volksrepublik deutlich bemerkbar. In einer Umfrage gaben 86 Prozent an, direkt von den Zöllen betroffen zu sein, wie die deutsche Auslandshandelskammer (AHK) in Peking mitteilte. Demnach gaben je 36 Prozent an, direkt die Auswirkungen von den Zöllen Chinas oder der USA zu spüren.

Maximilian Butek, geschäftsführendes AHK-Vorstandsmitglied in Ostchina, nannte die Lage „bedenklich“. Die Handelskammer rechne damit, dass die Lokalisierungsvorhaben deutscher Unternehmen in China jetzt noch einmal mehr an Dynamik gewinnen würden.

Laut der zwischen dem 14. und 17. April durchgeführten Umfrage wollen 38 Prozent als Hauptreaktion auf den Handelskonflikt schneller in China lokalisieren. 143 Mitgliedsfirmen beteiligten sich an der Erhebung der Interessenvertretung deutscher Unternehmen in China.

Deutliche Auswirkungen auf die Autoindustrie

Als besonders betroffen von den Zollerhöhungen der beiden weltweit größten Volkswirtschaften erwies sich die Automobilindustrie. Den Angaben zufolge gaben 93 Prozent aus der Branche an, dass sich die Aufschläge auf sie auswirkten. 50 Prozent sagten zudem, die US-Exportkontrollen zu spüren.

Am Vorabend der Automesse in Shanghai sagte VW-Konzernvorstand Oliver Blume, dass weltweit immer mehr Handelsbeschränkungen aufkämen. „Unsere Industrie ist an einem Wendepunkt“, sagte Blume während einer Produktpräsentation. Volkswagen und andere Autobauer seien allerdings bereits in konstruktiven Gesprächen mit den USA, sagte Blume anschließend vor Journalisten weiter.

Unternehmen sind in Lieferketten Chinas integriert

US-Präsident Donald Trump will durch Zölle die heimische Produktion stärken, indem Firmen dadurch in den Vereinigten Staaten ihre Produkte herstellen. In der Realität könnte sich das allerdings als schwierig erweisen.

Zwar liegen die „wechselseitigen Zölle“ gegen US-Handelspartner derzeit für 90 Tage auf Eis. Doch der Handelskonflikt mit China eskalierte weiter. Mittlerweile betragen die Aufschläge auf chinesische Waren an der US-Grenze bis zu 145 Prozent. China veranschlagt seinerseits auf US-Waren 125 Prozent Zölle. Die Volksrepublik schränkte außerdem die Ausfuhr wichtiger Mineralien und Magnete ein.

Für deutsche Unternehmen in Fernost löst nach Einschätzung von AHK-Vorstand Butek eine Lokalisierung in China allein nicht das Problem. „Viele Unternehmen sind in Lieferketten chinesischer Exporte integriert und US-Zölle bergen das Risiko, diese Geschäfte nachhaltig zu beeinträchtigen“, sagte er. Für die EU würde sich nun laut AHK eine wichtige Möglichkeit bieten, verbesserte Handels- und Investitionsbedingungen mit China zu verhandeln.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Automobillogistik

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.