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Trends und Nischen im Kipper-Segment

22.03.2024 07:26 Uhr | Lesezeit: 6 min
Schrottkipper Wielton
Beim Scrap Master von Wielton wurde erstmals die Stahlsorte Hardox 500TUF statt HB500 eingesetzt
© Foto: Wielton

Um der Flaute im Bausegment zu trotzen, erweitern manche Fahrzeugbauer das Angebot für die Kunden aus dem Bereich Recycling. Bei anderen stützt die Nachfrage aus der Agrarbranche den Kipperabsatz. Meinungen und Wünsche aus erster Hand erklären einiges.

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Neu bei Wielton ist die 60-m3-Schrottmulde aus der Scrap-Master-Baureihe. Hier kommt erstmals die Stahlsorte Hardox 500TUF statt HB500 zum Einsatz. Laut Produktmanager Lukas Trzeciakiewicz hat dieser hochfeste Stahl erst eine Veränderung der Muldenform und -konstruktion ermöglicht, gleichzeitig einen Gewichtsvorteil bewirkt. Dadurch, dass nun bestimmte Bauteile für die Festigkeit nicht mehr nötig sind, profitiere das Eigengewicht. Auch Schwarzmüller präsentierte gerade erst eine neue Dreiachs-Stahlmulde für Schrotttransporte mit 52 m3 Fassungsvermögen.

Recycling kann wachsen, bestätigt auch Alexander-Cosmin Teleki, Leiter Produktlinie Construction & Agriculture bei Schmitz Cargobull, der auch alternativen Antrieben Marktchancen bei der Agrarbranche einräumt.

"Konnektivität wird die Transporteffizienz weiter steigern"

Welche Trends bestimmen das Kippersegment?

Wirtschaftlichkeit, Konnektivität und Sicherheit. Kipper müssen sich wirtschaftlich einsetzen lassen. Dazu müssen sie eine hohe Nutzlast bieten und gleichzeitig eine hohe Robustheit und Lebensdauer aufweisen. Auch unser Full-Service-Angebot spielt hier eine wichtige Rolle. Konnektivität wird die Transporteffizienz weiter steigern. Daher verbauen wir unsere Telematik-Box einschließlich eines Datenvertrags für die ersten zwölf Monate in Serie. Dazu gehört auch, dass wir das RDKS bei Kippern schon jetzt in Serie verbauen. Zudem müssen die Fahrzeuge im Betrieb sicher sein. Das schließt die komfortable und sichere Bedienung sowie Assistenzfunktionen ein, die in bestimmten Situationen den Fahrer warnen. Etwa dann, wenn das Verdeck nicht geschlossen ist, der Unterfahrschutz noch geliftet ist oder der Reifeninnendruck nicht stimmt.

Spielt die E-Mobilität im Bausegment eine Rolle?

Ich sehe hier Potenzial für eine Elektrifizierung. Voraussetzung ist, dass die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Es kann sich dabei zum Beispiel um einen elektrohydraulischen Antrieb für den Kippvorgang handeln. Der Einsatz von Batteriespeichern, damit ein solches System unabhängig von der Zugmaschine betrieben werden kann, ist ebenfalls denkbar.

Die Baubranche kämpft mit Umsatzrückgängen. Wie ist es um die weiteren Segmente bestellt?

Die Nachfrage aus der Agrarbranche stützt den Kipperabsatz. Hierbei handelt es sich um ein wachsendes Segment, das aktuell etwa ein Drittel des Umsatzes beisteuert. Dagegen ist das Segment der Recyclingfahrzeuge mit zwei bis fünf Prozent Anteil am Umsatz noch klein. Im Zuge der Bedeutungszunahme der Zirkularwirtschaft kann sich das aber ändern.

Kundenmeinung: Colling Transporte GmbH & Co. KG

Der Fuhrpark der Colling Transporte GmbH & Co. KG besteht aus 25 Sattelzügen, die vor allem im Tage- und Straßenbau fahren. Geschäftsführer Sascha Colling erklärt, was ihm bei der Fahrzeugauswahl wichtig ist und was nicht.

Colling Sascha
Sascha Colling ist kein Freund von zuviel Elektronik im Fahrzeug, präferiert den federunterstützten Heckunterfahrschutz
© Foto: Thomas Rosenberger

"Manche Funktionen werden den Verhältnissen auf der Baustelle nicht gerecht"

Welche Qualitäten erwarten Sie von einem Sattelkipper?

Entscheidend sind für uns eine hohe Standfestigkeit und Widerstandsfähigkeit des Trailers, denn wir fahren häufig sehr scharfkantige Kiese. Zudem warten und reparieren wir unsere Fahrzeuge in der eigenen Werkstatt. Daher ist uns eine schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen sehr wichtig. Die Trailer sollten sich auch leicht reparieren lassen. Die Preise für Trailer und Teile müssen ebenfalls stimmen. Wir legen darüber hinaus großen Wert auf einen sachkundigen Verkäufer, der uns entsprechend unserer Bedarfe berät.

Wie beurteilen Sie das zunehmende Angebot an Ausstattungsoptionen und digitalen Services für Kipper?

Der Einsatz eines RDKS ist sinnvoll, um Reifenschäden und erhöhten Kraftstoffverbrauch zu vermeiden. Wir statten auch jedes Fahrzeug mit einer elektrischen Rollplane aus, da wir unseren Fahrern eine Rollplane nicht zumuten wollen. Davon abgesehen bin ich kein Freund von allzu viel Elektronik im Fahrzeug. Daher gibt es bei uns auch den federunterstützten Heckunterfahrschutz und nicht die pneumatisch betätigte Lösung. Die vollständige Transparenz der Fahrzeuge und des Fahrers finde ich aber nicht gut. Manche Funktionen werden den Verhältnissen auf der Baustelle nicht gerecht. Da geht es meist schnell und rau zu. Ich würde mir als Ausstattungsoption eher einen sicheren Einstieg in die Mulde wünschen, um das Fahrzeug reinigen zu können oder einen Muldenboden, auf dem beim Abkippen nichts liegenbleibt. Aber letzteres ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Warum fahren Sie ausschließlich Sattelkipper von Schmitz Cargobull?

Die technischen Produktqualitäten bieten auch einige andere Marken. Wir haben uns für Schmitz entscheiden, weil das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und wir dort einen super Ansprechpartner haben. Außerdem ist die Lebensdauer der Fahrzeuge sehr hoch und die Ersatzteilversorgung top.

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