Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten auf Einladung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik sowie des BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen über die Zukunft der deutschen Verkehrsinfrastruktur. Unter dem Titel „L.O.A.D. – Logistik, Optimierung, Automatisierung, Digitalisierung“ standen drei Keynotes und drei Fachpanels im Mittelpunkt, die sich der Frage widmeten: Wie wird Deutschlands Infrastruktur zukunftsfähig?
Diagnose: Investitionsstau bedroht Wettbewerbsfähigkeit
Einig waren sich die Teilnehmer, dass der Sanierungsstau bei Straßen, Schienen, Häfen und digitalen Netzen dramatische Ausmaße angenommen hat. Trotz Sondervermögen bleiben die Haushaltsmittel unzureichend, während Logistik- und Handelsunternehmen durch alternative Antriebe, Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle enorme Investitionen stemmen. Bleiben die aktuellen Finanzierungspläne des Bundes unverändert, droht eine Infrastruktur, die weder den Klimazielen noch den Anforderungen des Außenhandels gewachsen ist.
Politik signalisiert Handlungsbereitschaft
Christian Hirte (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, stellte klar: „Als Exportnation brauchen wir leistungsfähige Infrastrukturen.“ Besonders die Sanierung der Bundesfernstraßen sei dringend. Auch Tarek Al-Wazir (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, betonte die Notwendigkeit von Prioritäten: Sanierung vor Neubau – und gleichzeitig der schnelle Aufbau eines Lkw-Ladenetzes an bewirtschafteten Rastanlagen.
Matthias Magnor (BLG Logistics Group) forderte zudem eine bessere Nutzung des Sondervermögens, Steuererleichterungen sowie schnellere Genehmigungsverfahren, um Investitionen anzuschieben.