Zukunft der Logistik: Konferenz „L.O.A.D.“ zeigt dringenden Handlungsbedarf

25.09.2025 09:44 Uhr | Lesezeit: 3 min
Global logistics network visualized via digital tablets, showing air and road freight transport integration
Straßen, Schienen, Häfen: Politik und Wirtschaft suchen Lösungen gegen Investitionsstau
© Foto: sofia/ AdobeStock

Auf der Infrastrukturkonferenz „L.O.A.D.“ fordern Politik, Wirtschaft und Logistikverbände massive Investitionen in Straßen, Schienen und Häfen, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten auf Einladung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik sowie des BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen über die Zukunft der deutschen Verkehrsinfrastruktur. Unter dem Titel „L.O.A.D. – Logistik, Optimierung, Automatisierung, Digitalisierung“ standen drei Keynotes und drei Fachpanels im Mittelpunkt, die sich der Frage widmeten: Wie wird Deutschlands Infrastruktur zukunftsfähig?

Diagnose: Investitionsstau bedroht Wettbewerbsfähigkeit

Einig waren sich die Teilnehmer, dass der Sanierungsstau bei Straßen, Schienen, Häfen und digitalen Netzen dramatische Ausmaße angenommen hat. Trotz Sondervermögen bleiben die Haushaltsmittel unzureichend, während Logistik- und Handelsunternehmen durch alternative Antriebe, Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle enorme Investitionen stemmen. Bleiben die aktuellen Finanzierungspläne des Bundes unverändert, droht eine Infrastruktur, die weder den Klimazielen noch den Anforderungen des Außenhandels gewachsen ist.

Politik signalisiert Handlungsbereitschaft

Christian Hirte (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, stellte klar: „Als Exportnation brauchen wir leistungsfähige Infrastrukturen.“ Besonders die Sanierung der Bundesfernstraßen sei dringend. Auch Tarek Al-Wazir (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, betonte die Notwendigkeit von Prioritäten: Sanierung vor Neubau – und gleichzeitig der schnelle Aufbau eines Lkw-Ladenetzes an bewirtschafteten Rastanlagen.

Matthias Magnor (BLG Logistics Group) forderte zudem eine bessere Nutzung des Sondervermögens, Steuererleichterungen sowie schnellere Genehmigungsverfahren, um Investitionen anzuschieben.


Panel-Diskussionen: Transformation im Spannungsfeld

Die Panels beleuchteten verschiedene Perspektiven:

  • Alternative Antriebe & Klimaziele: Unternehmen stehen zwischen ambitionierten Vorgaben und hohen Investitionskosten. Ein technologieoffener Ansatz und Entlastungen wie die Senkung der Stromsteuer seien nötig, so der Konsens.

  • Infrastruktur-Fitness: Experten von Autobahn GmbH, HOCHTIEF und DB InfraGo forderten mehr Haushaltsmittel und Reformen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren.

  • Neue Geschäftsmodelle in der Logistik: Innovatoren wie Uber Direct und MANSIO betonten, dass ohne verlässliche Infrastruktur jede Prozessoptimierung ins Leere läuft.



Zum Abschluss forderten BGA-Präsident Dirk Jandura und DSLV-Präsident Axel Plaß ein Umdenken: Nur mit ausreichend finanzierten, effizienten und modernen Verkehrsnetzen könne Deutschland seine Rolle als internationaler Wirtschaftsstandort sichern.


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