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Rechtssicher unterwegs: Was Fahrpersonal bei Polizeikontrollen wissen sollte

15.07.2025 11:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Rechtssicher unterwegs: Was Fahrpersonal bei Polizeikontrollen wissen sollte
Wir zählen kurz und kompakt auf, wie sich Berufskraftfahrer bei einer Polizeikontrolle verhalten sollten und welche Dokumente verpflichtend sind
© Foto: Matthias Balk/ picture alliance

Polizeikontrollen gehören zum Alltag im gewerblichen Straßengüterverkehr. Damit Fahrer rechtssicher handeln und Bußgelder oder Verzögerungen vermeiden, ist es wichtig, die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Regelungen und Mitführpflichten für Berufskraftfahrer.

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Anlass und Ablauf von Polizeikontrollen im Güterverkehr

Polizeikontrollen können verdachtsunabhängig erfolgen. Häufige Anlässe sind:

  • Allgemeine Verkehrskontrollen

  • Schwerpunktkontrollen (z. B. Lenk- und Ruhezeiten)

  • Technische Mängel am Fahrzeug

  • Verdacht auf Überladung oder mangelnde Ladungssicherung

Kontrolliert werden in der Regel sowohl Fahrzeug als auch Dokumente des Fahrpersonals und Unternehmens.

Pflichten des Fahrers bei einer Kontrolle

Berufskraftfahrer sind verpflichtet, bestimmten Anweisungen der Polizei Folge zu leisten. Dazu gehört:

  • Anhalten des Fahrzeugs

  • Vorzeigen von Dokumenten (siehe Abschnitt 3)

  • Duldung von Fahrzeugüberprüfungen (z. B. Lichttest, Reifenprüfung)

Wichtig: Der Fahrer muss aktiv mitwirken, jedoch keine Selbstbelastung vornehmen (z. B. keine Aussagen zu Verstößen ohne Rechtsbeistand).

Mitführpflichten: Diese Dokumente müssen dabei sein

Lkw-Fahrer müssen bei Kontrollen folgende Unterlagen vorlegen können:

  • Führerschein der passenden Klasse (in der Regel Klasse C/CE)

  • Fahrerkarte (bei digitalen Kontrollgeräten)

  • Personalausweis oder Reisepass

  • Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I)

  • Lenk- und Ruhezeiten-Dokumentation (digital oder Ausdrucke, mind. die letzten 28 Tage)

  • Nachweis über Berufskraftfahrerqualifikation (z. B. EU-Fahrerqualifizierungsnachweis nach BKrFQG)

  • Fracht- oder Transportdokumente (z. B. CMR-Frachtbrief, Lieferschein)

  • Bescheinigung über Arbeitszeit bei Unterbrechung der Fahrt (gemäß Artikel 11 der VO (EG) Nr. 561/2006)

Bei grenzüberschreitenden Fahrten zusätzlich:

  • Nachweis über die Entsendung (Entsendebescheinigung)

  • Unterlagen gemäß MiLoG (bei Fahrten in oder durch Deutschland)

Rechte des Fahrers bei Kontrollen

Fahrer haben das Recht auf:

  • Einsicht in die Kontrollunterlagen

  • Information über den Grund der Kontrolle

  • Recht auf Stillschweigen bei drohender Ahndung

  • Begleitung durch einen Dolmetscher (bei Bedarf im Ausland)

Ein Fahrer muss keine Aussagen zu Ordnungswidrigkeiten machen, insbesondere wenn diese zu einem Bußgeldverfahren führen könnten.

Typische Fehler bei Kontrollen vermeiden

Häufige Fehler, die zu Bußgeldern oder Weiterfahrverboten führen:

  • Fehlende oder ungültige Fahrerkarte

  • Nicht mitgeführte Qualifikationsnachweise

  • Falsche Bedienung des digitalen Kontrollgeräts

  • Manipulation oder fehlende Ausdrucke

  • Überladungen oder mangelhafte Ladungssicherung

Tipp: Fahrer sollten regelmäßig geschult werden und Checklisten für Unterlagen nutzen.

Fazit: Vorbereitung ist entscheidend

Eine gute Vorbereitung auf Polizeikontrollen schützt Fahrer und Unternehmer vor rechtlichen Konsequenzen. Das Fahrpersonal sollte die gesetzlichen Mitführpflichten kennen und wissen, wie es sich bei einer Kontrolle korrekt verhält. Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Fahrer entsprechend zu unterweisen und zu unterstützen.

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