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Fachkraft für Lagerlogistik – Überblick über den Beruf

24.04.2024 18:05 Uhr | Lesezeit: 5 min
Fachkraft für Lagerlogistik im Lager am Computer vor verpackendem Mitarbeiter
Effizient und organisiert – die Fachkräfte für Lagerlogistik sind stets dabei, Arbeitsschritte weiter zu optimieren
© Foto: gorodenkoff/GettyImages

Das Lager muss nicht nur gut organisiert sein, auch der Wareneingang und -ausgang sollte möglichst effizient geplant werden. Doch was genau sind die Aufgaben einer Fachkraft für Lagerlogistik? Wie sieht der Arbeitsalltag aus und was verdient man in diesem Beruf?

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Ware annehmen, einlagern und zur rechten Zeit am rechten Ort und in der richtigen Menge zur Verfügung stellen. Dies erfordert einiges an Planung und Organisation. Neben dem effizienten Abwickeln von Be- und Entladungsprozessen muss die Fachkraft für Lagerlogistik auch selbst mit anpacken und gleichzeitig den Informations- und Materialfluss im Betrieb organisieren sowie nach dem Vergleichen von Angeboten auch die Ware bestellen.

Ist Fachkraft für Lagerlogistik eine kaufmännische Ausbildung?

Laut dem Bundesministerium für Arbeit handelt es sich bei der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik um einen 3-jährigen anerkannten Ausbildungsberuf in Industrie und Handel, beziehungsweise im Handwerk. Alternativ wird sie unter Warenumschlag- und Lagerberufen geführt. 

Was macht man in der Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik?

Folgende Inhalte gehören zur Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik im Betrieb:

  • Ware quantitativ und qualitativ kontrollieren und fachgerecht entladen, einlagern, verladen und verstauen

  • Eingangsdaten erfassen, Fehlerprotokolle erstellen und Papiere prüfen

  • Listen, Pläne, Versand- und Begleitpapiere erstellen und bearbeiten

In der Berufsschule lernt man neben Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde auch Dinge, wie logistische Prozesse zu optimieren, Touren zu planen und Kennzahlen auszuwerten.

Manager erklärt einer Gruppe von Mitarbeitern etwas in einem Auslieferungslager
Als Fachkraft für Lagerlogistik optimiert man das Lager, wo es möglich ist
© Foto: Hispanolistic/GettyImages

Wie läuft eine praktische Prüfung in der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik ab?

Die IHK erwartet bei der praktischen Prüfung, dass man zeigt, wie man Arbeitsabläufe selbstständig meistert. Dabei wird besonders darauf geachtet, ob der Prüfling wirtschaftlich, technisch, organisatorisch und rechtlich korrekt arbeitet und alles in den gesetzten Fristen durchführen kann. Zudem sollte dabei auf Sicherheits- und Gesundheitsschutz, Umweltschutz sowie qualitätssichernde Maßnahmen eingegangen werden.
Die Prüfung ist in der Regel in zwei Arbeitsaufgaben geteilt. In der ersten Aufgabe geht es beispielsweise um das Be- und Entladen sowie Ladungssicherung und Sicherheitsbestimmung im Lager. Anschließend wäre für die zweite Aufgabe das Durchführen eines Wareneingangs oder Warenausgangs denkbar. 
Weitere mögliche Prüfungsgebiete sind:
  • Das Erfassung von Güterbewegungen unter Anwendung betrieblicher Informations- und Kommunikationsmittel
  • Das Erstellen eines Beladeplans für unterschiedliche Güter unter Berücksichtigung eines Tourenplans
  • Das versandfertige Verpacken von Gütern, Beladen und Sichern der Ladung
  • Das Ein-, Um- und Auslagern von Gütern unter Berücksichtigung der Umschlaghäufigkeit, der Güterbeschaffenheit und der Wegzeiten
  • Das Feststellen und Dokumentieren von Mängeln, Ergreifen von Maßnahmen zur Mängelbeseitigung

Wie lange dauert die praktische Prüfung Fachkraft für Lagerlogistik?

Die Prüfungszeit für die praktische Abschlussprüfung beträgt höchstens fünf Stunden, so die IHK.

Dabei wird für die erste Arbeitsaufgabe in der Regel eine Stunde eingeplant, für die zweite Prüfungsaufgabe 90 Minuten. Über diese wird zudem ein circa 15-minütiges Fachgespräch geführt.

Was macht man nach dem Abschluss als Fachkraft für Lagerlogistik?

Wo arbeitet man nach der Ausbildung? Als Fachkraft für Lagerlogistik kann man bei Speditionen und im Versandhandel arbeiten. Allerdings findet man auch bei Industrieunternehmen aller Branchen einen Job. Überall wo ein Lager ist, kann eine Fachkraft für Lagerlogistik gebraucht werden.

Fachkraft für Lagerlogistik zeigt Arbeiter etwas auf Tablet
Die Fachkraft für Lagerlogistik erstellt Lagerpläne, um das Lager möglichst effizient zu nutzen
© Foto: zeljkosantrac/GettyImages

Wie sieht der Alltag einer Fachkraft für Lagerlogistik aus?

Ein Tag könnte etwa so aussehen:

Zu Beginn der Schicht trifft eine Lieferung im Lager ein. Nachdem man den Fahrern beim Ausladen geholfen hat, muss man die Lieferpapiere checken und alles mit einem Handscanner erfassen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Lieferung komplett ist und dass nichts kaputt ist oder beschädigt wurde. Anschließend bringt man die Waren an den vorgesehenen Platz im Lager – schnell und ordentlich, denn der nächste Lkw wartet schon darauf, entladen zu werden.

Zu den Alltagsaufgaben gehören aber auch regelmäßige Inventuren und Kontrollgänge durch die Regalreihen, sowie das Kommissionieren: Dabei werden verschiedene Produkte zusammengesucht und in etikettierte Lieferkartons verpackt. Diese Aufgaben können auch Fachlageristen übernehmen.

Für die Fachkraft für Lagerlogistik gilt bei diesen Prozessen, stets darauf zu achten, wie viel Ware wie oft gebraucht wird. Mit diesem Wissen erstellt man auf dem Computer dementsprechende Lagerpläne, sodass das Lager möglichst effizient genutzt wird. Zudem müssen die Waren fachgerecht gelagert werden. Verderbliche Produkte beispielsweise müssen gekühlt werden. 

Außerdem müssen Lagerkosten eines Produkts berechnet werden. Wenn etwas zu viel Platz braucht und gleichzeitig wenig gefragt ist, muss entweder dem Chef Bescheid gegeben werden, oder auch Angebote für neue Ware einholen oder die Kunden über die Lagerkosten informieren. 


Wie viel verdient man in der Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik?

In den drei Jahren Ausbildung staffelt sich die Vergütung pro Monat 2024 basierend auf Tarifinformationen des Bundes und der Länder von Berufenet beispielsweise so:

1. Jahr

747 - 1140 Euro

649 - 1160 Euro

im Groß- und Außenhandel 

im privaten Verkehrsgewerbe

2. Jahr

804 - 1193 Euro

766 - 1227 Euro

im Groß- und Außenhandel 

im privaten Verkehrsgewerbe

3. Jahr

921 - 1250 Euro

876 - 1289 Euro

im Groß- und Außenhandel 

im privaten Verkehrsgewerbe




Wie viel verdient eine Fachkraft für Lagerlogistik?

Gehaltvergleich.com gibt an, dass Fachkräfte für Lagerlogistik im Monat ein Durchschnittsgehalt von 2364 Euro brutto bekommen, was einem Stundenlohn von 16,42 Euro entspricht.

Laut Stepstone hingegen kann man als Fachkraft für Lagerlogistik ein durchschnittliches Jahresgehalt von 33.500 Euro und ein Monatsgehalt von 2792 Euro erwarten. Dies entspricht einem Stundenlohn von 17,45 Euro.

(Alle Zahlen sind auf dem Stand Januar 2024)



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