Ifo-Institut: Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück

10.12.2025 14:23 Uhr | Lesezeit: 3 min
Geld mit Taschenrechner und Kugelschreiber
Die mangelnde Attraktivität des Standorts Deutschland bremst laut Ifo-Institut die Investitionsbereitschaft der Unternehmen
© Foto: Zerbor/Stock.adobe.com

Probleme des Wirtschaftsstandortes und Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen lassen deutsche Unternehmen mit Investitionen zögern.

Die Wirtschaftskrise schlägt auf die Investitionspläne der Unternehmen durch. Der vom Münchner Ifo-Institut halbjährlich erhobene Index der Investitionserwartungen fiel im November um 11,6 auf minus 9,2 Punkte. Das bedeutet, dass der Anteil der Unternehmen, die ihre Investitionen senken wollen, um 9,2 Prozentpunkte größer ist als der Anteil derer, die Investitionen ausweiten wollen. „Der tiefgreifende Strukturwandel und die mangelnde Attraktivität des Standorts Deutschland bremsen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen“, sagte Ifo-Expertin Lara Zarges zu den Zahlen. Die anhaltende Unsicherheit über wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen verstärke die Investitionszurückhaltung zusätzlich, so Zarges.

Unternehmen blicken optimistischer auf 2026

Für das kommende Jahr sind die Unternehmen etwas weniger zurückhaltend. Für 2026 liegt der Saldo nur noch bei minus 3,1 Punkten. Die Unternehmen, die kürzen wollen, überwiegen also weiter – wenn auch nicht mehr so deutlich. Hier könnte laut Zarges aber auch eine Rolle spielen, dass die Unternehmen beim Blick ins neue Jahr erfahrungsgemäß oft etwas optimistischer sind. Besonders negativ entwickelt sich die Investitionsbereitschaft im laufenden Jahr in der Industrie. Hier fällt der Saldo auf minus 17,3 Punkte. Im März hatten mit plus 4,0 Punkten noch die Unternehmen überwogen, die die Investitionen ausweiten wollen. Besonders schlecht ist die Lage im Fahrzeugbau mit jetzt minus 36,7 Punkten. Die Chemiebranche stürzte von plus 21 auf minus 9,4.

Bessere Werte für Handel und Dienstleistungen

Für das kommende Jahr ist die Industrie mit minus 6,9 zwar immer noch zurückhaltend – aber bei weitem nicht mehr so pessimistisch wie für 2025. Im Fahrzeugbau sollen die Investitionen mit einem Saldo von minus 1,3 Prozent nur noch leicht sinken. Die Dienstleister kommen etwas glimpflicher davon. Hier sind die Pläne für 2025 von März bis November nur von 4,9 auf minus 3,1 Punkte gesunken. Für 2026 überwiegen sogar die Unternehmen, die mehr investieren wollen, um 1,1 Prozentpunkte. Im Handel gibt es wenig Bewegung auf schwachem Niveau. Für das laufende Jahr sank der Saldo um 3 Punkte auf minus 13,1. Für das kommende liegt er bei minus 9,7.


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