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Wirtschaftliche Schieflage: Rekord-Ausfallrisiken in Transport und Logistik

11.06.2025 10:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Wirtschaftliche Schieflage: Rekord-Ausfallrisiken in Transport und Logistik
Logistik im Wandel: Steigende Ausfallraten belasten Transportbetriebe – insbesondere im internationalen Warenumschlag
© Foto: Travel mania/ AdobeStock

Die neue Creditreform-Studie zeigt: Die Transport- und Logistikbranche steuert 2025 auf Rekord-Ausfallraten zu – höchste Alarmstufe für Speditionen und Logistikunternehmen.

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Creditreform-Studie 2025 zeigt drastischen Anstieg der Unternehmensausfälle – Logistikbranche besonders betroffen

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt – und das trifft vor allem die Transport- und Logistikbranche hart. Laut der aktuellen Creditreform Default Study 2025 sind die Ausfallraten im Jahr 2024 branchenweit gestiegen, wobei der Sektor Verkehr und Logistik mit einer Ausfallrate von 3,37 % den höchsten Wert unter allen Wirtschaftszweigen verzeichnete. Das entspricht einem Anstieg um 0,57 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr – der stärkste Zuwachs aller analysierten Branchen.

Wirtschaftlicher Kontext: Wachstum bleibt aus, Unsicherheit dominiert

Die deutsche Wirtschaft stagniert. Nach einem BIP-Rückgang von -0,2 % in 2024 wird für 2025 nur ein marginales Wachstum von +0,1 % erwartet. Ursachen sind laut Creditreform:

  • hohe Finanzierungskosten,

  • strukturelle Schwächen der Industrie,

  • außenwirtschaftliche Belastungen – u. a. neue US-Zölle.

Diese Faktoren belasten vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die das Rückgrat des Logistiksektors bilden.

Logistik besonders anfällig – Personalengpässe, Nachfrageflaute und hohe Fixkosten

Die Studie identifiziert strukturelle Schwächen in der Transport- und Logistikbranche:

  • Mangel an Fachpersonal, insbesondere im Fahrbetrieb und Lagerwesen.

  • Nachfrageschwankungen im internationalen Handel, verstärkt durch geopolitische Unsicherheiten.

  • Kostenbelastungen durch hohe Energie- und Fahrzeugkosten sowie eine angespannte Finanzierungslage.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass gerade kleinere Logistikunternehmen mit einem Umsatz unter 2 Mio. € besonders stark gefährdet sind. Ihre Ausfallrate lag 2024 bei 1,95 %, der höchste Wert unter allen Größenklassen.

Regionale Hotspots: Urbaner Raum unter Druck

Auch geografisch zeigt sich ein differenziertes Bild. Stadtstaaten wie Berlin (2,94 %) und Hamburg (2,11 %) sowie das Ruhrgebiet (u. a. Duisburg, Gelsenkirchen) zählen zu den Hochrisikogebieten für Unternehmensinsolvenzen. Ländlich geprägte Regionen schneiden dagegen robuster ab.


Junge Unternehmen besonders gefährdet

Logistik-Start-ups und junge Speditionen sind besonders betroffen: Unternehmen im Alter von 2 bis 5 Jahren wiesen eine Ausfallrate von 3,66 % auf – mehr als dreimal so hoch wie bei Betrieben mit über zehn Jahren Marktpräsenz (1,03 %).



Prognose für 2025: Noch kein Ende in Sicht

Für das laufende Jahr erwartet Creditreform einen weiteren Anstieg der Ausfallrate auf 2,04 % – der höchste Wert seit der Finanzkrise 2009. Die bereits angespannte Lage dürfte sich angesichts globaler Handelskonflikte, schleppender Investitionen und schwacher Industrieproduktion weiter zuspitzen.


Fazit für die Logistikbranche: Jetzt gegensteuern

Die Ergebnisse der Creditreform Default Study 2025 sind ein Weckruf für alle Akteure in Transport und Logistik. Stresstests, frühzeitige Liquiditätsplanung und Diversifikation der Geschäftsmodelle sind wichtiger denn je. Gleichzeitig sollten Branchenverbände und Politik gezielte Fördermaßnahmen für gefährdete KMU forcieren.

Die kommenden Monate werden entscheidend – vor allem für kleine Logistikunternehmen, die mit hoher Dynamik, aber auch hoher Anfälligkeit operieren.



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