Waschen, trocknen, glänzen

Der erste Blick gilt den Schuhen - wenn Väter prüfen wollen, ob der potenzielle Schwiegersohn ein ordentlicher Typ ist. Mögliche Auftraggeber schauen kritisch auf die Flotte, um zu sehen, wie eine Spedition tickt. Und auch Unternehmer sollten dies tun, denn schließlich hinterlassen die Fahrzeuge den ersten Eindruck beim Kunden - noch vor dem Fahrer. Pflege ist daher das Gebot der Stunde. Entscheidend für die Auswahl der richtigen Waschanlage ist die Art des Fahrzeuges. Nur wenn die Waschanlage in der Lage ist, alle Fahrzeuge des Fuhrparks zu waschen, wird sie sich langfristig amortisieren. Oft zeigt sich jedoch erst in der Praxis, welche Arten von Waschtechnik und -systemen im Alltag wirklich benötigt werden. SVG Superwash Waschanlagen aus Memmingen, ein Unternehmen der Christ-Gruppe, setzt daher bei ihren neuen Portalwaschanlagen auf das Baukastenprinzip. Sowohl das Taurus- als auch das Magnum-Waschportal sind für Speditionen sowie Lohnwaschbetriebe geeignet. Das Taurus ist jedoch auf Industrie- und Entsorgungsunternehmen, das Magnum auf Transportund Busunternehmen ausgerichtet. Mit Stahlbau gegen den Verschleiß Bereits das Grundmodell des Taurus ist serienmäßig mit einer doppelten Seitenbürstenlagerung für einen höheren Anpressdruck zur besseren Reinigung von Lkw im unteren Seitenbereich ausgestattet. Ebenfalls serienmäßig ist das Zusatzwaschprogramm Lkw-Frontspiegel. Es ermöglicht, dass die Waschbürsten die bei den Lkw an der Fahrzeugfront montierten Spiegel automatisch umsteuern und so Beschädigungen vorbeugen. Die Waschwalzensteuerung der Magnum erfolgt elektronisch und regelt den Bürstenanpressdruck für eine konturenfolgende, schonende und effektive Fahrzeugwäsche. Gewalzte Vollprofil-Fahrschienen, anpassbar an die Hallenlänge, sowie ein komplett feuerverzinktes Stahlportal sollen die Haltbarkeit verlängern und einen wartungsarmen Betrieb ermöglichen. Die Fahrschienen dienen gleichzeitig zur Aufnahme der im Fahrwerk integrierten Kippsicherung. Zusammen mit frequenzgesteuerten Motoren, die ein ruckfreies und daher verschleißarmes Anfahren der Anlage garantieren, können Waschgeschwindigkeiten von 6 bis 18 Meter pro Minute realisiert werden. Schnellerer Glanz mit Hochdruck Um die Waschzeiten zu verkürzen, lassen sich beide Waschportale zudem mit dem sogenannten Jetstream-Spezial-Hochdruckeiniger aus- oder nachrüsten. Dabei handelt es sich um oszillierende Hochdruck-Punktstrahldüsen, die speziell bei Silo-Lkw, Entsorgungs- und Sonderfahrzeugen die Arbeitszeit der manuellen Hochdruck-Vorreinigung um bis zu 80 Prozent reduzieren können. So lässt sich laut dem Hersteller bei einem aufwendig manuell vorzureinigenden Lkw bis zu 60 Minuten Arbeitszeit einsparen. Das System ermöglicht damit einen höheren Waschdurchsatz. Auch Reinigungsspezialist Kärcher aus Winnenden setzt bei seinen Innovationen auf kürzere Waschzeiten und bietet jetzt mit dem optionalen Zusatzprogramm Gegenwäsche für die Nutzfahrzeug-Portalwaschanlagen der TB-Serie eine Lösung an, mit der der Durchsatz von glattwandigen Lkw, also mit Kasten oder Kofferaufbauten, verdoppelt werden kann. Hin und zurück wäscht es schneller Wird das Zusatzprogramm gewählt, fährt die Portalwaschanlage ein Mal über den auf dem Waschplatz positionierten Lkw, reinigt und spült ihn und bringt eine Trocknungshilfe auf. Das Fahrzeug kann danach direkt auf Tour gehen. Anschließend fährt der nächste Lastwagen auf den Waschplatz. Anstelle einer Leerfahrt reinigt das Portal jetzt das Nutzfahrzeug auf dem Rückweg zu seiner Ausgangsposition. Ergänzt werden kann das Programm durch spezielle Spiegel-, Spoiler oder Ladewände-Waschprogramme, die ebenfalls für die TB-Nutzfahrzeug-Portalwaschanlagen von Kärcher optional erhältlich sind. Sie ermöglichen es bei der Grundwäsche, weit ausladende Spiegel zu umfahren, Dachspoiler zu reinigen und Ladebordwände bei der Wäsche auszulassen, um so Schäden zu vermeiden. Nicht bei jedem Fuhrunternehmen reicht der Platz für ein eigenes Waschportal. Für solche Fälle wurden mobile Bürstenwaschanlagen entwickelt. Sie bieten die Möglichkeit, auch bei geringem Platzangebot den Lkw zu putzen. Zudem sind sie in der Anschaffung günstiger. Vor allem bei größeren Fuhrparks bestand bisher das Problem, dass mit akkubetriebenen Geräten nur kurze Waschzeiten von zwei bis drei Stunden möglich waren. Dann mussten die Batterien für mehrere Stunden geladen werden. Seit Kurzem bietet die Firma Speedywash aus Landau mobile Bürsten mit einer Laufzeitverdoppelung an. Mit rund sechs Stunden Betriebszeit lassen sich die mit Gel-Batterien betriebenen mobilen Waschbürsten jetzt auch für mehrere Wäschen hintereinander einsetzen. Der Elektroantrieb erlaubt es zudem, da er leise und abgasfrei ist, Fahrzeuge in der Halle zu waschen - im Winter ein Vorteil. Auch Stark Reinigungsgeräte aus Jagstzell-Dankoltsweiler, nähe Ellwangen, setzt bei seinen neuen mobilen Bürstenwaschanlagen Easywash 300 und SBTW auf die leisen Elektroantriebe. Für sehr große Fuhrparks können beide Geräte aber auch mit Dieselmotoren bestellt werden. Die Wassertanks mit 300 beziehungsweise 500 Liter Volumen reichen dabei für zwei bis drei Fahrzeugwäschen. Bei den Waschbürsten ist Stark Reinigungsgeräte ebenfalls neue Wege gegangen. So können beide Geräte optional mit Carlite-Mix-Bürsten für eine lackschonende Reinigung speziell von Sattelzugmaschinen ausgerüstet werden. In Verbindung mit dem Shampooprogramm lassen sich so innerhalb von 10 bis 15 Minuten Waschergebnisse vergleichbar mit denen eines Waschportals erzielen. Der Schaum wird dabei im ersten Arbeitsgang aufgebracht, damit er wirken und den Schutz lösen kann. Im zweiten Waschdurchgang wird nur noch ein Mal gebürstet und mit Wasser abgespült. Für eine Wäsche werden circa 0,2 Liter Schaum-Konzentrat und, abhängig von der Größe des Fahrzeugs, ab 150 Liter Wasser benötigt. Da die mobile Bürstenwaschanlage SBTW aufgrund ihrer höheren Kapazität meist im Außenbereich Verwendung findet, wurden ihr hydraulischer Fahrantrieb und ihr Fahrwerk speziell für unebene Böden ausgelegt. Shampoo lässt Lkw schneller trocknen Mobile Bürstenwaschanlagen sind aufgrund ihrer hohen Flexibilität und Unabhängigkeit vom Waschplatz ideal für kleine Transportunternehmen, die die Fahrzeugwäsche selbst durchführen wollen. Aber auch für mittlere und große Unternehmen bieten sie Vorteile, da sie in Stoßzeiten das stationäre Waschportal entlasten können. Für die Lohnwäsche sind sie jedoch meist ungeeignet, da die Bedienung mobiler Bürstenwaschanlagen eine Einweisung voraussetzt. Wenn Fahrer nicht geschult sind, muss für die Wäsche eigens ein Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist die Waschdauer in der Regel länger als bei einem stationären Portal. Auf eine fixere Wäsche zielt auch das neueste Produkt der Auwa-Chemie, einem Tochterunternehmen von WashTec aus Augsburg. Sie bietet seit Kurzem mit dem Ablaufshampoo DryGloss TruckBus eine Trocknungshilfe an, mit dem die Fahrzeugwäsche in Waschanlagen ohne Gebläsetrocknung beschleunigt werden kann. Das Chemieprodukt ist nach Aussage von Auwa besonders für große Fahrzeuge geeignet, da es auf großen Flächen ein besonders effektives Ablaufverhalten des Waschwassers bewirkt, sodass der Lkw schneller trocknet. Die neue Kombination der Wirkstoffe erzeugt einen geschlossenen Wasserfilm, der ohne Rückstände zügig abläuft. Das Ergebnis ist eine glänzende Oberfläche - ohne Flecken, Tropfen, Streifen oder Schlieren. "Herkömmliche Trocknungshilfen arbeiten mit einem Aufriss des Wasserfilms", so Christoph Maletz, Head of Business Development bei Auwa-Chemie. "Unser alternativer Ansatz überzeugt, da er auf die überdurchschnittlich hohen Anforderungen bei der Reinigung und Trocknung von Groß- und Nutzfahrzeugen ausgerichtet ist. So wird eine strahlende Oberfläche ohne störende Rückstände erzielt." Abhängig vom Dosier-System der Waschanlage kann das Ablaufshampoo pur oder vorverdünnt eingesetzt werden. Dabei spielt die Wasserqualität für den Trocknungseffekt keine Rolle. Mehr Leistung mit passender Chemie Termin- und Kostendruck machen auch nicht vor der Nutzfahrzeugwäsche Halt. Trotz immer schnellerer und flexiblerer Waschtechnik muss klar sein, dass die Qualität der Wäsche immer ein Kompromiss aus genügend Waschzeit und effizienter Waschtechnik ist. Wichtiger als das schnelle Waschergebnis sollten daher bei der Anschaffung von Waschsystemen die Verlässlichkeit des Waschsystems und die Qualität der Wäsche sein. Denn die schnellste Waschtechnik nützt nichts, wenn sie für mehrere Tage wegen eines Defekts ausfällt oder das Fahrzeug nach der Wäsche nicht richtig sauber ist. Vor dem Kauf eines Waschportals oder anderer Anlagen sollten diese immer auf ihr Waschergebnis getestet werden. Dabei ist auch auf die Erfüllung der Sicherheitsstandards der elektrischen Bauteile zu achten. Geschlossene Energieketten, wasserresistente Bedienelemente, Kurzschlusssicherungen und Notabschaltungen gehören heute zum Standard (siehe Checkliste). Zur Zuverlässigkeit aller Waschsysteme trägt auch die verwendete Waschchemie bei. Die Verwendung von Produkten des Geräteherstellers sorgt neben einem störungsfreien Betrieb auch für sparsamen Verbrauch, eine hohe Waschleistung und Kompatibilität mit der Waschtechnik und dem Leichtflüssigkeitsabscheider. So glänzt der Truck beim Kundenbesuch wie die frisch gewienerten Schuhe des Schwiegersohns in spe. Anbieter* Adriateh Deutschland Neumeier & Franz www.adriateh.deAlfred Kärcher www.kaercher.comAWS-Auto-Wasch & Miet-Service www.car-wash-profi.deCeccato www.ceccato.it/enOtto Christ Wash Systems www.christ-ag.comIstobal www.istobal.com/de/KAW Kiehl www.kiehl-group.com M.O.S.S.www.moss-gmbh.deSpeedywash www.speedywash-gmbh.deStark Reinigungsgeräte www.reinigungstechnik24.deSTR Steinbrückner Reinigungstechnik www.steinbrueckner.deWashTec Cleaning Technology www.washtec.de*Auswahl Checkliste Auswahlkriterien für Hersteller von Waschtechnik Vor allem dem After-Sales-Service kommt bei Waschanlagen eine große Bedeutung zu. Bevor Unternehmer sich für einen Waschtechnik-Anbieter entscheiden, sollten sie folgende Punkte prüfen:- Gibt es flächendeckende Stützpunkte des Kundendienstes?- Wie sind die Servicetechniker geschult?- Werden Kundenschulungen angeboten?- Können die Servicetechniker innerhalb von 24 Stunden vor Ort sein?- Wie schnell ist die Ersatzteilbeschaffung?- Haben die Servicetechniker die wichtigsten Verschleißteile immer dabei?- Bietet der Hersteller/Anbieter Inspektions- und Wartungsverträge?- Gibt es eine Hotline für dringende Fragen und Probleme?- Informiert der Hersteller/Anbieter regelmäßig über Neuheiten? ms