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Thüringen: Keine Subventionen mehr für Logistikzentren

07.03.2022 10:08 Uhr | Lesezeit: 2 min
Wolfgang Tiefensee
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will die Ansiedelung von Logistikzentren im eigenen Bundesland künftig nicht mehr fördern
© Foto: Martin Schutt/dpa/picture alliance

Thüringen ist zu einer Drehscheibe für den Internet-Handel geworden - immer mehr Logistikzentren gibt es. Für die Ansiedlung bedarf es keiner Anreize mehr, findet daher Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

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Erfurt. Für den Bau von Logistikzentren will Thüringen keine staatlichen Finanzspritzen mehr gewähren. Investitionszuschüsse aus einem Förderprogramm von Bund und Land seien anderen Branchen vorbehalten, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Thüringen sei inzwischen zu einem der führenden Logistikstandorte in Deutschland geworden. „Eine aktive Ansiedlungspolitik und eine zusätzliche Investitionsförderung wird es für diesen Bereich aber nicht mehr geben.“

Nach Daten des Statistischen Landesamtes gibt es im Bereich Logistik und Lagerhaltung rund 2600 Unternehmen im Freistaat mit etwa 34 000 Beschäftigten. Der Gesamtumsatz der Branche wurde mit rund 2,8 Milliarden Euro veranschlagt. Mit dem Logistik-Dienstleister Zeitfracht und dem Internet-Händler Amazon haben kürzlich zwei weitere Unternehmen den Bau von neuen Logistikzentren in Erfurt angekündigt.

Logistik wachse auch ohne finanzielle Hilfe

Investoren auch aus der Logistikbranche seien in Thüringen weiterhin herzlich willkommen, sagte Tiefensee. „Wir haben uns jedoch bereits über die letzten Monate bei Neuansiedlungen vorwiegend auf Wachstumsbranchen mit hohem Innovations- und Wertschöpfungspotenzial fokussiert.“ Der Minister nannte industrielle Produktions- und Automatisierungstechnologien, Optik und Photonik, den Mobilitätssektor, IT-Technik oder nachhaltige Energietechnologien.

Die Logistik habe in den beiden Corona-Jahren einen zusätzlichen Schub erfahren und kräftig in neue Standorte, Lager und Verteilzentren investiert. Sie bleibe damit eine Wachstumsbranche für Thüringen. Aber sie wachse offensichtlich auch ohne finanzielle Hilfe des Landes.

Amazon, Zeitfracht und Zalando haben sich angesiedelt 

„In die Erweiterungspläne von Amazon in Erfurt waren wir nicht involviert“, sagte Tiefensee. Sein Ministerium habe weder bei der Standortsuche geholfen und noch Fördermittel für das Projekt bereitgestellt. Auch das Logistikzentrum von Amazon in Gera, das 2021 in Betrieb ging, sei ohne staatliche Investitionszuschüsse ausgekommen. Die Ansiedlung mit vielen Arbeitsplätzen nannte Tiefensee einen Glücksfall für die Ostthüringer Stadt.

Das zweite Logistik-Zentrum der Berliner Zeitfracht-Gruppe bei Erfurt soll bis März 2023 fertiggestellt sein und voraussichtlich bis zu 280 neue Arbeitsplätze bieten. Für ein zweites Logistikzentrum von Amazon in Erfurt hatte die Stadt einen Bauantrag erhalten. Bei Erfurt unterhält unter anderem auch der Internethändler Zalando einen großen und wachsenden Logistikstandort. (dpa/sn)

 

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