Erfurt. Thüringens größtes Logistikzentrum in Erfurt soll in zweieinhalb Jahren über eine Tankstelle und zusätzliche Parkplätze für wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen verfügen. Nach Angaben des Umweltministeriums von Samstag ist nun ein Erfurter Beratungsunternehmen mit der Umsetzung des Pilotprojekts im Rahmen der Thüringer Wasserstoffstrategie bis Ende 2024 beauftragt worden.
Neben der Wasserstofftankstelle sowie Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge soll im Güterverkehrszentrum (GVZ) Erfurt auch ein Lkw-Parkplatz mit 70 Stellplätzen entstehen. Auch sollen zehn wasserstoffbetriebene Lkw der 26-Tonnen-Klasse angeschafft werden. Ein rund vier Kilometer langes Rohrsystem soll Firmen ermöglichen, ihre Logistik-Fahrzeuge auf dem eigenen Firmengelände im GVZ zu betanken. Optional denken die Planer laut Umweltministerium auch an eine zwölf Kilometer lange Erweiterung der Pipeline ins Logistikzentrum Nohra bei Weimar.
Ziel: CO2-Emissionen um 15 Prozent reduzieren
Bis 2025 sollen die im GVZ Erfurt verursachten CO2-Emissionen aus Güterverkehr und Logistik so um 15 Prozent sinken. Das Pilotprojekt soll zudem zeigen, wie Logistik- und Speditionsunternehmen klimaneutral werden können. Finanziert wird die Investition von rund 14 Millionen Euro aus Bundesmitteln und Eigenmitteln der beteiligten Unternehmen.
Wasserstoff gilt als klimafreundlicher Energieträger, wenn er mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird. Der sogenannte grüne Wasserstoff kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Thüringen setzt seit einiger Zeit verstärkt auf den Ausbau von Wasserstofftechnologie als Ersatz für fossile Brennstoffe. (dpa/sn)