Von einer aktuellen Marktstudie erhofft man sich Aufschluss über die Energieeffizienz von Logistikstandorten. Im Forschungsprojekt „GILA“ (German, Italian & Latin American consortium for resource efficient logistics hubs & transport) des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML sammeln Forscher Daten zur Energieeffizienz und zu Treibhausgas-Emissionen von verschiedenen Logistikstandorten. Das Forschungsprojekt läuft von März bis Mai 2023.
Betreibern und Eigentümern von Logistikzentren fehle häufig die Transparenz, welche Ressourcen und welche Mengen verbraucht und welche Emissionen verursacht werden, so das Fraunhofer-Institut. Das gelte teilweise für den jährlichen Bedarf, vor allem aber für den Verbrauch auf Prozess- oder Equipment-Ebene, wie etwa Beleuchtung und Intralogistik. Diese Transparenz ist aber entscheidend, um Reduktionspotenziale zu identifizieren und Nachhaltigkeitsmaßnahmen abzuleiten.
Die Ergebnisse vorheriger Marktstudien würden deutlich zeigen, dass der Ansatz von GILA anwendbar für die Industrie sei, da in den Bereichen Energieverbrauch, Austritt von Kältemittel und Transportverpackungen klare Anknüpfungspunkte für mehr Nachhaltigkeit identifiziert werden konnten. In der nächsten Erhebungsrunde möchten man nun noch fokussierter versuchen, die bisher gewonnenen Erkenntnisse weiterzuentwickeln. Dazu gehöre auch, die bestehenden Datenlücken zu geografischem Rahmen und Standortclustern zu schließen.
Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist es, durchschnittliche KPI-Werte (Key Performance Indicators) für ausgewählte Standorttypen zu erarbeiten und unter anderem Abhängigkeiten zwischen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und dem CO2-Fußabdruck zu identifizieren. Darüber hinaus soll eine Roadmap als Online-Plattform erstellt werden, auf der Basisinformationen zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Checklisten zur Überprüfung des Status quo für Logistikstandorte zur Verfügung gestellt werden sollen. (tb)